AW: Bearbeiten wie am besten?
Ein großer Vorteil ist es, wenn das Licht bei der Person aus der gleichen
Richtung kommt wie im Hintergrund. Das spart bei der Nachbearbeitung
schon mal viel Arbeit. Aber auch falsches Licht ist korrigierbar.
Als Anfänger solltest Du darauf achten, dass der neue Hintergrund nicht
zu viele Bildinformationen hat und recht einfach gehalten ist. So kannst
Du am Anfang am besten Lichtsituation, Proportionen, Perspektive usw.
beurteilen. Schließlich sollte das alles stimmen.
Die Person positionierst Du am besten vor der "Blauen Wand". So kennt
man es ja auch vom Fernsehen (Nachrichtenmoderatoren der 80er).
Dann kannst Du den Farbbereich auswählen (Auswahl > Farbbereich).
Allerdings wird alles, was blau ist ausgewählt. (Deshalb hatte der Nach-
richtensprecher der 80er nie einen blauen Pulli an. Sonst wäre ja auch
dieser Bildbereich vom Erdrutsch in Indien ersetzt worden). Ganz so
einfach ist es dann immernoch nicht. Die Auswahl musst Du trotzdem
noch bearbeiten, damit es nicht wie die Collage aus Zeitschriften-
material aussieht.
Da Du Dich als Anfänger bezeichnest, werde ich nicht näher darauf
eingehen, wie man die Auswahl bearbeitet. Du sollst ja auch nicht
gleich am Beginn Deiner Karriere abgeschreckt werden. Zudem sind
die Möglichkeiten auch sehr zahlreich - viele Wege führen nach Rom,
sehr viele. Und zu Roms Zeiten waren die Wege steinig.
Achte darauf, dass auch der Hintergrund der Person einfach gehalten
(einfarbig, "blaue Wand") und genügend Kontrast zwischen allen
Bereichen der Person und allen Breichen des Hintergrunds ist. Die
weiße Bluse ist vor der weißen Tapete für Dich schlecht erkennbar.
Ebenso wenig differenzieren sich die grauen Haare vor grauem Rau-
putz einer Hauswand. Der höhere Kontrast macht es Dir leichter,
die Person freizustellen, weil Du besser erkennst, wo die Bluse aufhört
und die Tapete anfängt.
Das leidige Thema "Haare freistellen" gibt es ja nun auch schon seit es
Photoshop gibt. Ich kenne es seit Photoshop 4. Bis CS4 gibt es auch
immernoch kein Ein-Klick-Haare-Freistell-Werkzeug. Ich weiß nicht,
ob in CS5 ein Wunder geschehen ist. Wahrscheinlich nicht. Haare
freistellen ist und bleibt nunmal Arbeit. Die stellt man ja aber auch in
Rechnung.
Mein Vorschlag für Anfänger: Nehmt Euch die Zeit!!! Und lernt, wie
man Auswahlen erstellt, richtig einstellt und bearbeitet. Das A und O
im Photoshop: Auswahl erstellen! Da sage ich immer nur: RTFM!
(Read The ****ing Manual!) Und wenn das getan ist, schaut Euch
hier auf PSD-Tutorials um. Haare freistellen ist in fast jedem zweiten
Newsletter Thema. Demnach sollten hier genug Leute ihre Tipps
veröffentlicht haben, wie sie am besten vorgehen würden.
Und am allerallerallerwichtigsten: PROBIERT! Und dann probiert
man es nochmal und dann anders. Photoshop ist so umfangreich
mit sehr umfangreichen Möglichkeiten, dasselbe Ziel zu erreichen.
Deshalbmuss man rumprobieren.
Und man darf auch nie vergessen: DBB ist Arbeit, die nunmal Zeit
braucht. Und als Anfänger braucht man Geduld. Wie fast immer
wird den meisten auch der Umgang mit Photoshop nicht intravenös
verabreicht.
Üben, üben, üben.