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Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Trabilady

Aktives Mitglied

Hey ihr Lieben,

heut mal Off Topic und trotzdem am Verzweifeln - ich hoffe ihr könnt mir helfen, aber dazu muss ich erstmal etwas ausholen ...

Es geht um die Mutter meiner Mutter. Sie ist kürzlich verstorben und ich möchte meiner Mutter eine Beileidskarte senden. Alles gut und schön, ich weiß nur nicht, was ich rein schreiben soll.

Meiner vermeintliche Oma war ein absoluter Drache. Sie hat meine Mutter immer geprügelt, vernachlässigt und hat sie mit 16 von zu Hause rausgeworfen. Meine Mutter hat ihr Leben lang darunter gelitten, ist aber ansonsten ein absolut gefühlskalter Mensch geworden, der jedoch nie aufgehört hat zu hoffen, dass sie sich eines Tages wieder vertragen und aussprechen können... Ist nicht passiert.

Ich selbst habe seit fast einem Jahr keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, da ich auf Dauer ihre gefühlskalte Art (auch wenn ich es vom Kopf her verstehen kann) und ihren zusätzlichen Egoismus nicht mehr ertragen habe.
Allerdings weiß ich durch Dritte, dass sie unter dem Tod ihrer Mutter ziemlich leidet.

Nun die Frage - was kann ich in einer solchen Situation in die Beileidskarte schreiben? Die Karte an sich ist sehr neutral gehalten ...

Wäre euch für Anregungen sehr dankbar.

Liebe Grüße
Trabilady
 
T

thalia47

Guest

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Ich würde ein Gedicht oder Zitat drauf setzen, bissl schön in die Mitte geschrieben und drunter vlt ... in herzlicher Anteilnahme, deine ...
 

Schnecke79

Schleimwalze

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Liebe Trabilady

Sei einfach ehrlich. Schreib Ihr, dass Du Ihr in dieser Schweren Zeit gerne beistehen möchtest (falls Du das möchtest) und das Du für Sie da bist, wenn Sie jemanden braucht. Mehr als das kann man für einen Menschen der Trauert sowieso nicht tun.
Schlussendlich kannst nur Du beurteilen, welche Worte Ihr am meisten Trost spenden und welche Worte auch für Dich die richtigen sind.

Ich wünsche Dir viel Kraft, in dieser auch für Dich sicher nicht einfachen Zeit.

Liebe Grüsse
Nicole
 
P

PsychoZ1

Guest

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Vielleicht versteckt sich hinter der Gefühlskälte ein sehr sensibler Mensch. Die gezeigte Kälte könnte durchaus ein Schutzmechanismus sein.

Den Text, den Schnecke79 vorgegeben hat, würde ich durchaus verwenden wollen.
 

studio24

Homo Nikoniensis

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Ich würde kein Mitleid/Beileid ausdrücken, wenn es nicht vorhanden ist.

Allerdings solltest du dich selbst fragen, was dir noch an dem Verhältnis zu deiner Mutter liegt. Beileidskarte, nur weil "man es so tut", da halte ich nichts davon und wäre überflüssig, wenn nicht doch noch ein Rest Verbundenheit zwischen dir und deiner Mutter da wäre. Nutze doch die Gelegenheit, euer Verhältnis wieder etwas gerade zu rücken. Sonst bist du vielleicht in wenigen Jahren in der gleichen Situation wie deine Mutter jetzt.

Im Übrigen kann ich mich auch nur den beiden Vorschreibern anschließen.
 

LittleChris

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen.Es ist gerade jetzt schwer das eine vom anderen zu unterscheiden.Wie auch die Vorschreiber schrieben, drücke Dein Beileid aus und wenn die Trauer ein wenig ins Land gezogen ist kannst Du das Thema, welches Euch beide betrifft, noch einmal aufgreifen. Vielleicht ist das dann auch der richtige Zeitpunkt um Dinge aufzuarbeiten.Viel Karft wünsche Dir.
 

Trabilady

Aktives Mitglied

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Ich glaube ich muss meine Gefühlswelt etwas näher erklären - ich liebe sie sehr (ist ja schließlich meine Mutter), aber ich ertrage es nicht, dass sie mich immer nur dann "beachtet", wenn es ihr grade in den Kram passt, ihre Gefühlskälte habe ich 16 Jahre lang ertragen müssen. Als dann mein Sohn auf die Welt kam (wir wohnten noch im gleichen Haus, aber jeder auf einer eigenen Etage), war sie nicht für mich da. Stattdessen hat sie mir das Jugendamt vorbei geschickt und mich täglich unter Druck gesetzt, dass ich meinen Sohn ruhig kriegen soll. Erzähl das mal einem Baby, welches schreit, weil es Schmerzen hat (mein Sohn war in den ersten Monaten seines Lebens leider sehr wetterfühlig). Mit 18 bin ich dann mit meinem Kleinen in meine erste eigene Wohnung gezogen und habe angefangen mich ins Leben zu kämpfen - auch da war ich immer auf mich allein gestellt... Als ich dann letztes Jahr meine Wohnung auflösen wollte, um zu meiner Freundin zu ziehen hat sie mich ebenfalls kein bisschen unterstützt. Ich hatte kein Auto mehr und wusste nicht, wie ich meine Möbel wegkriegen soll. Geld für ein Umzugsunternehmen war nicht drin und als das Essen knapp wurde, weil das Geld für Wandfarbe drauf ging, war es ihr wichtiger mit ihrem Bekannten etwas (in meinen Augen Unwichtiges) zu erledigen, als meinen Sohn (ihren Enkel!) bei sich für eine halbe Stunde etwas zum Mittag essen zu lassen ... Trotz alledem habe ich immer versucht (bis zu der Sache mit dem Essen) für sie da zu sein. Als Dank hat sie mich jedes mal wieder auf emotionaler Ebene in den Allerwertesten getreten...
Trotzdem tut es mir weh zu wissen, dass es ihr grad schlecht geht und mein Beileid ist auf jeden Fall aufrichtig... Für sie da sein will ich, aber nicht bedingungslos. Dem müsste eine Entschuldigung voraus gehen - dafür ist sie aber leider zu stolz.

Letztlich bin ich aber irgendwie noch keinen Schritt weiter.
Ich will die Karte gar nicht so sehr auf mich und sie beziehen, sondern dachte eher an solche Sachen wie "Die Seelen werden sich eines Tages wiederfinden und Frieden finden ..." - halt bezogen auf meine Mutter und ihre Mutter.
Meist schreibt man ja, wie wundervoll der Mensch war und dass er immer in unseren Herzen bleiben wird usw. - in diesem Falle wäre das aber einfach nur makaber.
Ich hoffe, dass mir irgendjemand ansatzweise folgen kann

Ps. Dass meine "Oma" gestorben ist, weckt in mir persönlich keinerlei Gefühle, da ich sie nie kennengelernt habe - sie hatte kein Interesse daran.
 
Zuletzt bearbeitet:

patrick_l

Hat es drauf

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Ganz ehrlich, schreib überhaupt keine Karte. Wäre ich Vater, würde ich von meinen Kindern erwarten bzw. mir wünschen, das sie mir in so einer schweren Situation beiseite stehen. Eine Umarmung, tröstende Worte und das Dasein für jemanden ist mehr wert als eine noch so "kreative" Trauerkarte.

Davon abgesehen haben private Dinge, sei es die Familie oder sonst was nichts in einem öffentlichen Forum zu suchen. Es ist immer leichtes über andere zu urteilen. Dabei vergisst man aber oft selbst gemachte Fehler, falsche Schritte und nicht zu Letzt, das jeder Mensch eigen "Kopf" hat. Keiner kann hineinschauen. Keiner weiß was darin vorgeht.

Versteh mein Posting bitte nicht falsch. Es ist viel mehr allgemein gemeint und soll dich in keinster Form angreifen. Ich selber habe nur die Erfahrung gemacht, das viele immer nur die Fehler anderer sehen und dabei vergessen, nicht zu wissen was in einem anderen vorgeht.

Liebe Grüße, Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:

ConnyNRW

Errare humanum est.....

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Kann patrick nur zustimmen.
Geh hin und versuche mal, ob es sich durch deinen Beistand und Gespräch auch eurer Verhältnis bessert?
Den ersten Schritt solltest du machen und kommt dann keine Reaktion/Änderung musst du mal schauen, wenn es dich weiterhin belastet, dich mal an jemand zu wenden, der sich damit auskennt.
Denn fürs Internet ist es wirklich nix, auch wenn es nur um ne Karte geht.
Aber viell. wolltest du das einfach mal alles los werden?
Ist aber ein schwieriges Thema, wo man als Aussenstehender schlecht was raten kann.
Dennoch wünsche ich dir, das alles klappt, wie du es hoffst!
 

ralf24

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Zuerst einmal möchte ich *dir* mein Mitgefühl für die erlebte schwere Zeit ausdrücken. Familie, so wie man sich das vorstellt, geht wirklich anders.

Meine Art wäre auch die von Nicole vorgeschlagene, schreib einfach ehrlich, was du denkst, sachlich, vorurteilsfrei... Aber das möchtest du offenbar nicht und natürlich musst du das tun, was für dich richtig ist. Das können wir natürlich nicht beurteilen.

Auch, was Patrick sagt, kann natürlich Wunder wirken, schreib nichts, sag nichts, nimm sie in den Arm und sieh, was passiert. Ob du das mit der Vorgeschichte kannst? Ich weiß auch das nicht.

Ich habe mal bei meinem Lieblingsschriftsteller Tucholsky nachgesehen, ob der nicht ein passendes Gedicht geschrieben hat - aber leider nichts gefunden. Die Emotionen und die Vorgeschichte sind halt bei den meisten Menschen sehr viel anders als in deinem Fall. Gefunden habe ich eine Sammlung vieler Gedichte über den Tod, hier:


Vielleicht findest du da ja was Passendes, wenn dir mehr nach Gedicht als nach persönlicher Ansprache ist.
Ich wünsche dir die nötige Stärke.

Ach ja, ich weiß, dass das etwas aus der Mode gekommen ist, aber in früheren Zeiten war es durchaus nicht unüblich, sich mit solchen Problemen an seinen Pastor zu wenden? *duckundweg*
 

randacek_pro

Mod | Forum

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Persönlich kann ich deine Situation sehr gut nachempfinden und versetze mich da jetzt hinein.

Es gibt hier keine "richtige" und keine "falsche" Reaktion.
Etwas zu tun, da man denkt, es würde von einem erwartet, setzt dich persönlich nur unter Druck.

Wir können hier alle sehen, dass dich diese Situation belastet und dich mit nimmt.
Auf mich macht es fast den Eindruck, als trägst du schwer damit.
Du hast vielleicht weniger offene Trauergefühle wegen deiner Oma, dennoch fühlst du dich deiner Mutter gegenüber verpflichtet, weil es eben ihre Mutter war.
Da schwingt viel Sehnsucht mit - und das ist mehr als begreiflich.

Denke aber dran, dass du hier nicht einfach nur der "Tröster" sein kannst (als die Person, die eine Beleidskarte schreibt), sondern dass du selber Betroffene bist.
Erwarte auch von dir nicht zu viel.
Press bitte aus dir keine Reaktionen heraus, die dir schwer fallen.

Da dir aber viel daran liegt - und das zeigt deine menschliche Größe! - lass deine Mutter (wenn auf einer Karte) wissen, dass du Anteil an all ihren Gefühlen nimmst.
Anteil und Beilied können zwei Dinge sein.
Sicher hat deine Mutter deiner Oma gegenüber aufgrund der Vorgeschichte auch, sagen wir mal gemischte Gefühle.
Vielleicht weiß sie auch nicht, wie, wohin, was los ist.

Schreib ihr das, was DIR am Herzen liegt - nicht das, was du denkst, dass man es von dir erwartet.
Wenn du ihr sagen willst, dass du oft an sie denkst, dass du dich auch trotz eures wenigen Kontakts mit ihr verbunden fühlst und Anteil an ihren Gefühlen, innerer Zerissenheit und Verzweiflung nimmst, dann kannst du das tun.

Das wäre auch ehrlich, denn genauso schreibst du hier.
Andere Reaktionen musst du dir nicht aufsetzen.

Es kann ein Neubeginn in eurer Beziehung sein, muss es aber gar nicht - daher sollte man ehrlich nicht zu viel Erwartungen rein legen.

Doch es ist dir ein Bedürfnis, eine Karte zu schreiben, dann schreibe das, wonach dir auch wirklich zumute ist.

Ich wünsche dir viel Kraft!
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Meine Mutter hat ein stattliches Alter erreicht, war eine Seele von Mensch und hatte doch daß liebevolle, herzliche von Ihrer, sie verletzenden Mutter nicht lernen können. Als Kind stand ich machtlos vis a vis wenn sie wiederholt -über Jahrzehnte irgendwie den Kontakt mit Oma über Verwandte suchte. Zurück schlug Härte, verbissene Kälte und Unwillen - bis zu Omas Ableben mit satten 105 Jahren.
Ich habe von meiner Mutter lernen dürfen, daß Vergeben und einander verzeihen wahre Stärken sind. Sie hat bedingungslos vergeben auch wenn die andere Seite das nicht konnte. Und wohl auch dank dieser großzügigen Haltung ein lebensbejahender, fröhlicher und aufgeschlossener Mensch.

Nein, DEN ULTIMATIVEN Rat kannst Du hier nicht kriegen - bestenfalls Anregung. Patrick stimme ich zu. Das Thema hat keiner hier erwartet. Ich bedanke mich aber bei den bis hierher "Beteiligten" für den respektvollen zuweilen herzlichen Ton. Auch das zeichnet dieses Forum aus.
Mit herzlichem Klicken.
 

Trabilady

Aktives Mitglied

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

[...] Eine Umarmung, tröstende Worte und das Dasein für jemanden ist mehr wert als eine noch so "kreative" Trauerkarte.[...]

Da hast Du absolut recht, aber es sprechen zwei Punkte dagegen:
Die Entfernung (knapp 300km) und mein verletzter Stolz (?)

[...] Davon abgesehen haben private Dinge, sei es die Familie oder sonst was nichts in einem öffentlichen Forum zu suchen. Es ist immer leichtes über andere zu urteilen. Dabei vergisst man aber oft selbst gemachte Fehler, falsche Schritte und nicht zu Letzt, das jeder Mensch eigen "Kopf" hat. Keiner kann hineinschauen. Keiner weiß was darin vorgeht.[...]

Auch in diesem Punkt hast Du voll und ganz recht - eigentlich wollte ich das Thema gar nicht sooo tief ankratzen - eigentlich wollte ich ja "nur" einen Spruch, der in die Karte kann... Gibt ja auch genug Seiten davon im Internet, allerdings geht es da immer um den Abschied von geliebten Menschen.
Leute, die das Verhalten meiner Mutter mir gegenüber kennen, haben mir gesagt, dass ich es ganz lassen soll - von wegen "Sie hat es nicht verdient usw." - darum dachte ich, dass ich die Anonymität des Internets nutze, in dem keiner meine Mutter oder mich wirklich kennt. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich wolle sie in der Öffentlichkeit an den Pranger stellen.

[...]Versteh mein Posting bitte nicht falsch. Es ist viel mehr allgemein gemeint und soll dich in keinster Form angreifen. [...]

Keine Sorge, ich bin kritikfähig. Immer raus mit der Sprache bzw. in diesem Fall mit den Buchstaben ;)

Ich selber habe nur die Erfahrung gemacht, das viele immer nur die Fehler anderer sehen und dabei vergessen, nicht zu wissen was in einem anderen vorgeht.

Da hast Du nicht unrecht, aber ich mag behaupten zu wissen, wie meine Mutter tickt und Fehler habe auch ich in meinem Leben genug gemacht, was jetzt allerdings wieder ein anderes Thema ist. Damit jemand Fremdes, der mein Leben nicht miterlebt hat, verstehen kann, müsste ich eigentlich ein Buch schreiben. ;)

[...]versuche mal, ob es sich durch deinen Beistand und Gespräch auch eurer Verhältnis bessert?Den ersten Schritt solltest du machen[...]

Lieb gemeint, aber diese Versuche und ersten Schritte von mir (+neutralen Personen) gab es schon (zu?) oft. Aber wie Du schon schreibst, für einen Außenstehenden ist es extrem schwer nachzuvollziehen... :uhm:

Zuerst einmal möchte ich *dir* mein Mitgefühl für die erlebte schwere Zeit ausdrücken. Familie, so wie man sich das vorstellt, geht wirklich anders.

Danke, auch wenn ich nicht vor hatte "einen auf Mitleid zu machen" und das "Du" ist vollkommen in Ordnung ;)

[...]schreib einfach ehrlich, was du denkst, sachlich, vorurteilsfrei... [...]

Wenn ich schreiben würde, was ich denke, dann würde ich am "vorurteilsfrei" scheitern :eek:

[...]schreib nichts, sag nichts, nimm sie in den Arm und sieh, was passiert. Ob du das mit der Vorgeschichte kannst? Ich weiß auch das nicht.[...][/QOUTE]

Selbst wenn die Entfernung nicht wäre, würde sie es nicht zulassen. Hat sie nie, selbst wenn ich wollte ;)

[...]Vielleicht findest du da ja was Passendes, wenn dir mehr nach Gedicht als nach persönlicher Ansprache ist.[...]

Danke für den Link, auch wenn ich leider habe nichts passendes finden konnte...

[...]Ach ja, ich weiß, dass das etwas aus der Mode gekommen ist, aber in früheren Zeiten war es durchaus nicht unüblich, sich mit solchen Problemen an seinen Pastor zu wenden? *duckundweg*[...]

Du musst Dich nicht wegducken - ich reiße Dir nicht den Kopf ab :D Leider bin ich nur so gar nicht christlich und letztendlich würde mir der Pastor oder Pfarrer wahrscheinlich "nur" von Vergebung und Nächstenliebe "predigen". Habe ich jahrelang versucht - vergebens. :uhm:

[...]Etwas zu tun, da man denkt, es würde von einem erwartet, setzt dich persönlich nur unter Druck.[...]

Da hast Du recht, aber ich möchte es nicht, weil ich denke, dass es von mir erwartet wird, sondern weil ich es will und irgendwo auch, weil ich persönlich denke, dass ich es ihr als Tochter schuldig bin :uhm:

[...]daher sollte man ehrlich nicht zu viel Erwartungen rein legen.[...]

Eigentlich habe ich gar keine Erwartungen - nur das Bedürfnis zu zeigen "Hey, da ist jemand, der an Dich denkt" - nicht mehr und nicht weniger :uhm:
Schwer zu beschreiben...

Meine Mutter hat [...] daß liebevolle, herzliche von Ihrer, sie verletzenden Mutter nicht lernen können. [...] Als Kind stand ich machtlos vis a vis wenn sie wiederholt -über Jahrzehnte irgendwie den Kontakt mit Oma über Verwandte suchte. Zurück schlug Härte, verbissene Kälte und Unwillen [...]

So zusammengekürzt passt es perfekt auf meine Mutter :eek:

[...]Sie hat bedingungslos vergeben auch wenn die andere Seite das nicht konnte.[...]

(Achtung - Metapher) Ich bin gefühlte 1000x gegen eine Wand aus Stein gelaufen, hingefallen, aufgestanden und habe verziehen - egal wie sehr ich verletzt war, aber beim 1001x hat es dann einfach gereicht. Die Verletzung war zu groß, weil sie sich nicht nur gegen mich, sondern auch gegen meinen Sohn gerichtet hat.

[...]Ich bedanke mich aber bei den bis hierher "Beteiligten" für den respektvollen zuweilen herzlichen Ton. Auch das zeichnet dieses Forum aus.[...]

Das kann ich so nur unterstreichen und hätte ich nicht besser formulieren können!
Zusätzlich danke ich allen, die sich meine langen Texte "antun" und mir das Gefühl geben, wenigstens zu versuchen zu verstehen, auch wenn alles sehr verworren und für einige kaum vorstellbar ist. DANKE!! :blumen:
 

drosophila

Member

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Vielleicht hilft Dir auch ein Foto - ich hatte ein ähnliches Problem - und konnte es hiermit lösen. Das war meine Karte dazu ...
 
Zuletzt bearbeitet:

papaman

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AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

Liebe Mama

Der Tod deiner Mutter beschäftigt dich. Und mich. Du wolltest mit ihr reden. Zu reden hätte es viel gegeben. Es ist nicht mehr möglich. Das tut sicher weh.

Weh tut die Vergangenheit. Das Unverständliche der Vergangenheit. Das, was man gerne ausgesprochen und irgendwie verstanden hätte. Der Tod hat die Möglichkeit dafür mit sich gerissen. Für immer.

Liebe Mama. Ich habe dir viel zu verdanken. Mein Leben, meine Jugend, du hast gearbeitet für mich. Viel. Sehr viel. Zwischen dir und mir gibt es Dinge, die … man gerne ausgesprochen und irgendwie verstanden hätte. Auch viel.

Der Tod der Oma ermahnt, schmerzlichem Unverstandensein ein Ende zu setzen, sobald die Möglichkeit gegeben ist. Deshalb, liebe Mutter, lade ich dich ein.

Sonntag, 7. Juli, würde sich anbieten. Du weisst warum. Wie wäre es, wenn ich dich um 9.30 abhole? Wir fahren ein Stück, machen zusammen eine Wanderung durch die schöne Natur. Und haben Gelegenheit, auszusprechen, was uns schon lange auf dem Herzen liegt. Wenn wir dann, nach einem feien Mittagessen, und dem Weg zurück, mit erleichtertem Herzen nach Hause gehen, wäre es dann nicht das, was du dir auch für deine Mutter gewünscht hättest?

Ich rufe dich gerne Sonntag an, dann können wir definitiv abmachen.

Ich freue mich, dich zu sehen.

Dein Traby.


PS: Zum Mittagessen bist du selbstverständlich eingeladen! Damit möchte ich dir auch Danke sagen. Mehr als 5000 Mal hast du für mich gekocht – ich kaum einmal für dich. Ich darf doch nachholen?
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

..........Ich bin gefühlte 1000x gegen eine Wand aus Stein gelaufen, hingefallen, aufgestanden und habe ver.......
Du hast das mit dem "Vergeben" nicht verstanden. Vergeben ist kein Deal bei dem als Gegenleistung eine irgendwie geartete Erwartung zu erfüllen ist. Es ist Deine "innere Haltung", eine "Einstellung" die Du ein einziges mal einzunehmen brauchst - wenn Du "kannst"? Wenn Du das wirklich willst?
Egal wie Dein Gegenüber dazu steht - als Wand, als Stein, egal.
Wenn ich aufrichtig vergeben habe, kann ich meine Kräfte anderen Dingen zuwenden. ohne diesen erdrückenden Konflikt. Da bleibt keine Restforderung nach Wiedergutmachung und all so´m Scheiss, von dem die Welt voll ist.
Wenn Du unbedingt ´ne Belohnung brauchst, dann nicht weniger und nicht mehr als den freien Blick nach vorne. Ich unterstelle, Dein Sohn, deine Kinder sehen Dich als Vorbild.
Möchtest Du das Unvermögen Deiner Mutter den Kindern vererben?
Hier ist nicht der rechte Ort für dieses Thema und ernsthaft das zu lösen eignet sich auch kein "Blog" (ich fall gleich aus´m Fenster). Wenn Du´s mit Kirche nicht kannst, verstehe ich das ja. Aber Konfliktberatung gibt´s seriös bei Psychologen, Caritas u. andere.
Mit wohl gemeintem Gruss
 

karsten1077

Bin wieder da

AW: Beileidskarte-brauche in verzwickter Situation Rat

schwer sich da rein zuversetzen, ich selber würde keine karte schreiben. wenn mir wirklich noch etwas an dem verhältnis zu meiner mutter liegt, würde ich zumindest anrufen. in dem moment wo ich beileids karten innerhalb der familie verschicke hat es sich für mich erledigt. dann gehören diese menschen nicht mehr zu meiner familie. hört sich blöd an von nem aussenstehenden, aber vergiß einfach mal deinen stolz. ruf sie an, jetzt is ne gute gelegenheit. vielleicht ändert gerade dieses ereignis ihre persönliche einstellung, weil sie sich einfach nur allein fühlt. aber das sind nur meine gedanken, mußt du wissen. aber ich kenne viele menschen die ihre letzte chance verpaßt haben und das ihr leben lang bereut haben.
gruß karsten
 
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