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Bildbearbeitung für Screen an Wide Gamut Monitor

Nedsch

Aktives Mitglied

Hello,

ist mehr ne technische Verständinisfrage was Farbmanagement angeht. Stell ich jetzt trotzdem mal unter "Photoshop".

Normalerweise mache ich Bildbearbeitung für Print. Nun hab ich nen reinen Online-Job auf dem Tisch. Bilder kommen später nur ins Internet. Und mir ist nicht klar, wie ich die Bilder am Besten beurteilen kann.

Hab ja sonst alles für Druckvorstufe optimiert. (Hardwarekalibrierter Wide Gamut Monitor, kalibriert auf Farbtemperatur D50, Tonwertkurve L*, Adobe Arbeitsfarbräume eciRGB v2 und ISO Coated v2)

Wenn ich jetzt die Bilder auf diesem Monitor anschaue, haben sie viel mehr Rot-Anteil als auf meinem unkalibrierten Billig-Paletten-Monitor. Geht vor allem um Hauttöne. Auf dem Billig-Monitor sehen sie recht grau aus. Egal ob mit sRGB-Profil oder ohne.

Wie gehe ich jetzt damit um? Müsste ich meinen Monitor weboptimiert kalibrieren? In den Kalibrierungseinstellungen gibts auch ne Web-Vorgabe (Farbtemperatur D65, Tonwertkurve sRGB...)

Wäre ja recht umständlich das für jeden Job zu ändern. Wenn ich doch so kalibrieren würde, müsste ich den Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum dann auch auf sRGB stellen?
 

Photoshop

Wie Bilder auf einem unkalibrierten Monitor und/oder mit nicht-farbmanagement-fähiger Software aussehen, ist völlig irrelevant, da das ein reines Glücksspiel ist.

Du musst durchgängig mit Farbmanagement arbeiten und am Ende die Bilder in den kleinsten gemeinsamen Nenner (sRGB) konvertieren, wenn du – wie bei Web-Publishing – davon ausgehen musst, dass die Endnutzer keine Ahnung und auch keine geeignete Hardware haben.

Es wäre ziemlich dumm, deinen Monitor auf einen kleineren Farbraum zu profilieren (das wäre nur sinnvoll, wenn du gezwungenermaßen Software nutzen musst, die kein Farbmanagement beherrscht) – weil für die Beschränkung des Farbumfangs bereits das sRGB-Profil sorgt.
 

patrick_l

Hat es drauf

Wie gehe ich jetzt damit um? Müsste ich meinen Monitor weboptimiert kalibrieren?
Kurz und knapp - Vergiss es! Achte darauf das es für Print-Geschichten passt. Eine eigene (eher sinn befreite) "Kalibrierung" fürs Web ist in meinen Augen Käse. Da die meisten User eh mit einem nicht kalibrierten Monitor unterwegs sind, es nichts bringt.

So nebenbei, geh mal in den Blödimarkt und lass dich dort bezüglich Monitore beraten. Mach einen auf "Ich habe keine Ahnung". Danach frag mal nach Kalibrierung. Amüsant was so mancher Verkäufer von sich gibt, um die Kiste zu verkaufen. ;)

Liebe Grüße, Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:

Nedsch

Aktives Mitglied

Alles klar, danke für die Antworten. Dann werde ich es so lassen wie es ist.
Wäre ja auch zu umständlich. Oft werden die Bilder ja auch für Print und Web verwendet.

Wobei ich mich doch noch frage, warum die Kalibrierungssoftware (SpectraView Pofiler 5) bei den Web-Kalibrierungs-Vorgaben eine andere Farbtemperatur vorschlägt. (D65 anstatt D50 bei Druckvorstufe)
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Die 6500K bei den Monitoren kommen m.W.n. daher, dass TFTs in Kombination von RGB Subpixeln und der Hintergrundbeleuchtung einen Weißegrad von 6500K haben. Für Monitoranwendungen wird daher eher mit dieser Einstellung gearbeitet.
In der Druckindustrie ist D50 der Weißegrad, der genutzt wird, das gilt auch für die Beurteilung von Proofs unter Normlicht D50.


Mit liebem Gruß
Frank
 

Godsha

Aktives Mitglied

Früher habe meine Druck-Bilder mit Softproofing simuliert und damit passende Profile gesucht.
Sollte aber Farmumfang-Warnung aktivieren.
Selbstverständlich soll man Monitor kalibrieren, somit die Farben 100% richtig dargestellt werden.
Seit ich mit Efi RIP arbeite brauche ich weder Farbmanager noch Softproof.
Mein Farbarbeitsraum Adobe RGB und bin damit sehr zufrieden.
 

virra

lazy lizzard

Hab im Büro auch einen WideGammut stehen. Die irrsinnigen Farben zeigt der nur, wenn das Farbanagement nicht einbezogen wird, als z.B. bei Bildern ohne Profil. Wenn du konsequent in sRGB arbeitest und das im Idealfall auch mit Profil exportierst, solltest du vernünftige Qualität erzeugen.
 
A

annabellkiara

Guest

das gilt auch für die Beurteilung von Proofs unter Normlicht D50.
D50, sprich 5000° Kelvin, entspricht annähernd der durchschnittlichen Tageslicht - Wirkung. Auf diese Normierung hatte man sich mal zwischen Druckereien und Werbeagenturen festgelegt. Trotzdem bringt auch für die Druckabmusterung eine etwas "kältere" Lichtquelle gefälligere Ergebnisse. D50 ist einfach zu warm, zu gelb.
 

Andre_S

unverblümt

Vergiss es nicht. Wenn andere Monitore abweichen ist das nicht deine Schuld.
Also bearbeitest du sie einfach bestmöglichst in sRGB - nicht für den Druck optimiert.
Da dein Monitor nicht mit CMYK angesteuert wird sondern mit RGB brauchst du dir über
die Kalibrierung kein Kopf machen (außer du hast auf 5000K eingestellt, da würde ich 6200K nehmen)
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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