Nur ist es so, dass allein das Flimmern der Luft über einer Stadt bereits so viele Verzerrungen bringen, dass solche Überlegungen für den Karl sind. Bei einer Zeitrafferaufnahme in der Nacht und solchen Unschärfen braucht man Überlegungen, die bei einem Panorama sehr wichtig sind, nicht anzustellen. Hier geht es um Bildstabilisierung, um Korrektur von Verwacklern. Es geht z.B. darum, dass der aufgehende Vollmond nicht wie besoffen am Himmel torkelt, Einen Nodalpunkt oder Drehung der Sensorebene benötigt man nur beim Stitching, beim Zeitraffer geht es nicht darum, sondern um Gebäude, die bei Verwacklern nur versetzt abgebildet werden, jedoch bei dieser Brennweite und diesem Objektabstand keiner Ansichtsverzerrung unterliegen.
Viel störender wird es sich auswirken, dass einzelne Fotos selbst verwackelt sind. Das sieht man dann, wenn die Frames tatsächlich einigermaßen ausgerichtet sind, ganz stark. Und so starke Verwackler einer Langzeitbelichtung wird man nicht wegkriegen. Und dann kommt noch hinzu, dass der Mond, wenn er über den dicken Dunst steigt, sehr hell wird. Somit wird er ganz stark überbelichtet abgebildet, man sieht ja, wie er überstrahlt. Wer schon mal den Mond zusammen mit einer Nachtlandschaft fotografiert hat fotografiert hat weiß, dass man die Umgebung getrennt fotografieren muss, denn will man die Gegend auf dem Bild erkennen, ist der Mond gnadenlos überbelichtet, erkennt man die Oberfläche des Monds (zumindest bei Teleaufnahmen), ist die Landschaft zappenduster. Bei solch Weitwinkelaufnahmen überstrahlt der Mond jedoch gnadenlos.
Ich hoffe, dass der oder die TO eines daraus lernt, nämlich dass man eine so seltenes und wichtiges Projekt, wie den Blutmond im Zeitraffer, vorher testet, man probt. Im Theater oder Film stellt man sich auch nicht hin und kann erwarten, dass alles gleich funktioniert. Ein technisch anspruchsvolles Projekt erfordert Vorbereitung, Testläufe. Dann sieht man, wo es eckt und kann dagegen Strategien entwickeln.
Oder man lässt es bleiben, weil man die Vorstellungen mit dem zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht so realisieren kann, wie man es sich vorstellt.