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Das Ende der Straßenfotografie?

Nun ist es also soweit - eine Passantin verklagt einen Künstler auf Schmerzenzgeld(!), weil dieser ein Bild einer Straßenszene innerhalb einer Ausstellung veröffentlicht hatte, ohne zuvor ihr Einverständnis einzuholen.

Streetfotografie.jpg

Quelle: pixabay.com

Die Richter werden abzuwägen und zu entscheiden haben zwischen dem Persönlichkeitsrecht und der Kunstfreiheit. Das zu erwartende Urteil, das evtl. durch alle Instanzen geht, wird richtungsweisend sein für die Street Photography. Kann gut sein, dass es das Ende dieses Fotozweiges bedeuten kann. Zumindest hier in Deutschland.

Euer pepexx

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Das Ende der Straßenfotografie?

Dragon65

fliegt immer mal im Forum vorbei

Also dazu fällt mir echt nichts mehr ein. Außer vielleicht: Man kann alles irgendwo auch übertreiben. Es gibt eben Leute, die verstehen eine Klage - also die (sinnlose) Beschäftigung von Gerichten - offensichtlich als eine Art Freizeitbeschäftigung. Ich könnte es ja noch verstehen, wenn man die besagte Frau absichtlich direkt fotografiert hätte. Aber sie war ja wohl auf dem Bild lediglich als Passantin zu sehen. Kopf schüttel
 

SaschaDark

Nicht mehr ganz neu hier

Innerlich platzt mir bei dieser Geschichte ja auch der Kragen. Die Dame erleidet also Schmerzen beim Anblick ihres Bildes. Verklagt Sie demnächst auch alle Spiegelhersteller? Aber mal ohne Ironie, warum soll dem Persönlichkeitsrechtsinhaber nicht recht sein, was dem Urheberrechtsinhaber billig ist?
 

dmtaucher

Aktives Mitglied

Heißt es nicht im Gesetzestext " die dominierende Bildinformation darf nicht eine Einzelperson sein, sondern darf nur als belangloser Teil des Bildes fungieren". Aber es gibt ja bekanntlich mit allem Geld zu verdienen und Rechts-anwälte interessiert es nicht womit das Geld verdient wird, Hauptsache es wird bezahlt
 

herbertdw

Noch nicht viel geschrieben

Als Profifotograf hätte er mit so etwas eigentlich rechnen müssen. Für mich als Hobbyknipser oberstes Gebot Personen nur von hinten abzulichten oder im Foto nicht erkennbar. Andererseits muss man heutzutage fast überall damit rechnen auf einem "Smartphone-Speicherchip" zu landen, besonders, wenn man sich in der Nähe einer "Sehenswürdigkeit" befindet.P.S. Vielleicht sollte jemand der Dame mal erklären, das vor Gericht höchstwahrscheinlich Gerichtsreporter -mit Kamera - "lungern"
 

lehmannj

Allesknipser

Kann es sein, dass die Frau einfach nur Kasse machen wollte und es ihr primär nicht um die Verletzung der Persönlichkeitsrechte ging?! Ansonsten hätte sie es bei der Abmahnung belassen können!
 
D

Danipsd

Guest

Straßenszenen ohne Menschen, Sehenswürdigkeiten ohne Betrachter. Die Menschen flüchten wenn eine Kamera aufblitzt. Da lob ich mir die Länder, in denen man höflich ersucht die Personen zu ablichten zu dürfen, welche gerade die Szenerie bereichern. Ist dies nicht erwünscht geht man weiter. Ich bin kein Künstler, der seine Bilder ausstellt. Sie verschwinden im privaten Archiv, und können ohne Anklage auch mal Freunden gezeigt werden.Nicht nur Spiegelhersteller müßten verklagt werden, auch die Drucker, Papierhersteller und so weiter. Das ist die Freiheit, die hoffentlich kein Schmerzensgeld einbringt.
 

SunMoon

Aktives Mitglied

Hmmm ich schaue mir die "Straßenbilder" ja gerne an, auch die in dem Artikel gezeigten Bilder finde ich gut. Aber hier sind die fotografierten Personen ja nun einmal eindeutig zentraler Bildbestandteil und nicht nur Beiwerk. Ich kann die Diskussion einigermaßen verstehen, auf der einen Seite wird über das Recht am eigenen Bild geredet (ich möchte auch nicht einfach so, ständig auf irgendwelchen Fotos in irgendwelchen sozialen Netzwerken auftauchen) und dann ist da die Kunst und der Wunsch unserer Nachwelt Einblicke in das Straßenleben aus 2015 zu ermöglichen.Ich verstehe nicht ganz wieso der Künstler Zeit hat die Location zu finden, ein Bild zu komponieren, es abzulichten aber es dann nicht mehr reicht die Personen zu fragen. Ja es gibt bestimmt Situationen in denen die Leute nicht gefragt werden können... und dann? Bild verwerfen?Und was ist wenn der nächste Künstler sagt ich möchte der Nachwelt einen Einblick in die Straßen der Morgenstunden unserer Wochenenden geben? Also ich möchte nicht, ob künstlerisch oder sonst wie abgelichtet werden wenn ich früh morgens aus der Kneipe oder dem Club komme.
 

Micha8583

Padawan

Es irritiert mich ein wenig, daß in einem Gewerbe, in dem Urheberrecht, Bildrecht, und sonstige Vervielfältigungsrechte recht groß geschrieben werden (sollten), das Recht der abgelichteten Person hier nichts zu gelten haben soll.Sicher, Kunst darf alles. Als Kunst. Aber nicht als Veröffentlichung. Weder der Erwerb einer Kamera noch ein akademischer Abschluß einer Kunstakademie berechtigt dazu, "Kunst!" zu proklamieren und sich über geltendes Recht zu stellen. Frei nach Rosa Luxemburg, meine Freiheit endet dort, wo die des Anderen beginnt. Wenn ich als Fotograf von Kunden und der sozialen Medienlandschaft erwarte, daß sie meine Rechte als Fotograf achtet, ist es nur mehr als Recht und Billig, daß ich den selben Respekt gegenüber den von mir abgelichteten Personen entgegenbringe. Besonders, wenn das Werk veröffentlicht wird, und erst recht, wenn damit Geld verdient wird.Und ganz nebenbei: Es ist für mich persönlich das Mindestmaß an Höflichkeit, zu fragen. Und wie beim Sex: Nein heißt Nein.So, genug der Flames für heute, runterkomm, runterkomm....für das Genre der Street Photography ist es schade, ich kann mich meinem Vorredner anschließen, daß es eventuell auch bei einer Abmahnung hätte bleiben können. Allerdings kenne ich weder die genauen Umstände noch das juristische Vorspiel der ganzen Geschichte, und ob es nicht schon den ein oder anderen Schriftwechsel gegeben hat. H. Cartier- Bresson hätte gewiss seine Schwierigkeiten gehabt, in der heutigen Ära zurecht zu kommen, aber irgend was sagt mir, er hätte sich davon nicht aufhalten lassen. Dann nimmt man halt eine Zillion Verträge mit und lässt sie unterschreiben. Oder lässt sich die Namen geben. Und so am Rande: wenn abgelichtete Personen hier schon extrem negativ drauf sind, warte erst mal ab, wie sie drauf sind, wenn sie ihr Konterfei in einer Ausstellung wiederfinden...Just my 2 cents...
 

d4y

Pixel schupser

Das sagt mal den Fotographen die Bilder ins Internet stellen und sich wundern und klagen wenn andere diese benutzen ohne zuzahlen! Oops das mögt Ihr nicht, also warum soll ich es mögen fotografiert zu werden nur weil ich an nem Denkmal stehe? Und wenn ich mir die Schadensersatzklagen von Fotographen ansehe hab ich vollstes Verständnis fuer die Frau.
 

aaarghh

Kann PCs einschalten

Einfach nur zu sagen "Ich will nie auf einem Bild erscheinen" lässt sich ganz einfach in die Praxis umsetzen: bleibt einfach zu Hause. Sowie man sich im öffentlichen Raum bewegt besteht die prinzipielle Möglichkeit, dass man auf einem Foto auftaucht. Hierfür hat der Gesetzgeber bereits gültige Regelungen geschaffen. Wenn einem diese Gesetze nicht passen, dann darf man sich gerne in die zuständigen Gremien wählen lassen, um dann neue Regelungen zu erschaffen.Aufgrund der Berichterstattung konnte ich nicht feststellen, dass ein Anspruch auf Schmerzensgeld begründet ist. Die Dame wurde nach meiner Information nicht in diffamierender Weise dargestellt. Natürlich kommt es bei solchen Bildern (Fokus auf die Gesamtszene oder auf die Person) auf den jeweiligen Einzelfall an. Gerade professionellen Fotografen darf man aber im Allgemeinen die Kenntnis der Rechtslage unterstellen. Selbstverständlich gibt es immer mal Ausnahmen.An alle, von denen der Vorschlag "alle Beteiligten fragen" kommt: denkt Euren Vorschlag bitte erst einmal zu Ende. Wie bitteschön soll das denn in der Praxis laufen? Sowie man die erste Person angesprochen hat sind alle anderen Leute doch schon längst verschwunden. Klar, man könnte präventiv eine Mannschaft von 50 Leuten dabei haben, die sich dann sofort und gleichzeitig auf alle potentiell abgebildeten Personen stürzen und Verträge präsentieren. Super Sache, sowas.Worin besteht die Leistung des Fotografen? Passende Szenerie in Zusammenhang mit der entsprechenden Situation zusammen mit vorhandenem Licht, der Perspektive und weiteren fotografischen Bedingungen in richtigen Moment entdecken und handwerklich sauber ablichten. Gerade die mit dem richtigen Blick eingefangene Spontanität ist es, die solche Bilder ausmacht. Und was tragen die auf dem Bild Anwesenden aktiv dazu bei? Sie sind anwesend, mehr nicht. Das dann als "Leistung" gegen bare Münze abrechnen zu wollen halte ich für nahezu lächerlich.Bevor man sich selbst als Abgebildeter in den Stand eines Models erhebt, sollte man sich fragen, ob man selbst in einem solchen Fall wirklich so viel wert ist, dass man vor den Kadi rennen sollte. Schnell wird daraus ein Streit um Nachbars Gartenzwerge.
 

Samson71

Nicht mehr ganz neu hier

Also ich finde das von der Dame auch etwas überzogen, die Abmahnung oder, die bitte direkt an den Künstler das Bild nicht mehr weiter öffentlich zu machen, sollte eigentlich reichen, alles weitere finde ich übertrieben, außer der Künstler kommt der bitte nicht nach.Aber für alle die Streetphotographie betreiben, hier ein guter Trick.Man nehme eine Kamera und einen Neutral-Dichten-Filter mit entsprechender Stärke, man hat noch einen Assistenten dabei, stellt die Kamera auf, und macht eine Langzeitbelichtung, der Assistent geht auf Anweisung des Fotografen zu Passanten hin die länger an einer stelle verweilen und bittet diese den Standort zu wechseln auf, so bekommt man das Foto Menschen leer.2. Möglichkeit man nehme mehrere Fotos via Stativ auf, am besten Fotografiert man mit Live-View und Gitter-Einblendung, so merkt man sich den Ausschnitt in den noch Bewegte Objekte oder Personen sich befinden und Fotografiert diese halt 2 oder gar mehr mals.Zuhause am PC werden die Fotos miteinander verrechnet und alles was sich bewegt, verschwindet aus dem Foto.Tja aber zu vielen Fotos gehört auch die eine oder andere Person, ist doch einfach, man nimmt sich Freunde und bittet diese halt vor einer Green-Screen oder Blue-Screen zu stehen und Fotografiert diese und Montiert diese dann ins Menschne leere Foto.Was ich noch anmerken muss, das, wenn die Dame recht bekommt, trifft nicht nur Fotografen, nein auch Journalisten die Berichte drehen, also Nachrichten aus Deutschland oder in der Lokal-Zeit aus der Region, finden dann nur noch ohne Passanten statt, folglich, werden ganze Bereiche von der Polizei abgesperrt, damit das TV-Team dort den kurzen Bericht drehen kann, Berichte von der Pegida (ist ja gerade so aktuell) ohne Pegida-Leute, würde gewiß sehr seltsam aussehen.So mitte nicht ganz ernst nehmen.
 

schnemat

Aktives Mitglied

muss ich es mögen, wenn mich irgendwer ohne meine zustimmung fotografiert ... nein.muss ich es mögen, wenn ich ein bild von mir ohne meine zustimmung im netz finde ... nein.muss ich mich anstellen wie klein doofie, wenn ich höflich wegen einer aufnahme gefragt werde ... neinmuss ich gleich eine klage vom zaun brechen wenn ich ein bild von mir im netz finde ... neinich denke mal, es ist immer eine frage des inneren gleichgewichts wie ich damit umgehe ... :)
 

aaarghh

Kann PCs einschalten

Man muss es nicht mögen. Aber in bestimmten Situationen in der Öffentlichkeit muss man es manchmal akzeptieren, weil man es nicht immer gänzlich verhindern kann.
 
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