Sie begegnen uns beinahe jeden Tag, sie halten uns in der Spur und erlauben uns allzu oft schneller als der Vordermann zu fahren und diesen dabei zu überholen. Richtlinien für die Autofahrt und Gestreiftes für den Fußgänger. Eigentlich ganz schön nützlich und hilfreich, wenn man so darüber nachdenkt, und doch schenkt man ihnen kaum Beachtung, fährt emotionslos über sie hinweg oder tritt sie gar mit Füßen. Nur wenn sie fehlen, fallen sie dann doch irgendwie auf – Straßenmarkierungen.
Bereits vor fünf Monaten veröffentlichten die Video- und Dokumentations-Künstler von Pretend Lovers in Zusammenarbeit mit „einer Band aus Kreativen“ namens O Street eine Dokumentation über die Menschen hinter den bei uns überwiegend weißgetünchten Zeichen – Straßenmarkierer, Roadliners (siehe unten).
Deren handwerkliche Ergebnisse wurden nunmehr ins Digitale übertragen – für das neue Logo und die neue Firmen-Schrift von O Street wurde ein Thermoplast aufgeschmolzen und auf Asphalt penibel in Buchstaben, Zahlen und Interpunktionszeichen gegossen. Die Kamera transferierte die „Straßenkunst“ auf den Computer und diverse Digitalbearbeitungen führten letztendlich zu einem Alphabet, das ziemlich blockhaft, etwas aufgeraut und serifenlos daherkommt:
Bildquelle: Screenshot aus dem Video „O Street New Paint Job“ von O Street
Die benannten Schritte könnt ihr im folgenden, sehenswerten Video nachvollziehen, darunter folgt die bereits erwähnte Dokumentation über die Straßenmarkierer.
Auch so kann eine Schrift entstehen ...
Euer Jens
Bildquellen Vorschau und Titel: Screenshots aus dem Video „O Street New Paint Job“ von O Street