AW: Die Wahl der Kamera
Wieso kann ich mit einer z.B. D5200 nicht die gleichen Bilder machen wie mit einer D4 (hoffe das ich jetzt blind links ein richtiges Beispiel gewählt habe).
Oder es anders ausgedrückt, was für Bilder kann ich z.B. mit der D4 schießen, die ich nicht mit der D5200 schießen kann.
Das ist eine wirklich sehr gute und berechtigte Frage!
Wenn immer wieder die "Diskussion" über deine theoretischen Kenntnisse aufkam, erschließt sich hier doch, dass du eigentlich schon eine ganze Menge verstanden hast.
Vor allem, dass die (guten) Bilder nicht von der Kamera kommen, sondern vom Fotografen.
Auch wenn die Wahl der Modelle bei dir "zufällig" war, so kannst du mal an dem konkreten Beispiel folgendes (nicht): die D5200 schafft keine 11 Bilder pro Sekunde bei Reihenaufnahmen, sondern "nur" 5. Braucht man 11 Bilder/sek.? Ja, aber nicht jeder für jede Aufnahmesituation - ein Sportreporter zB kann sie brauchen - ein Modefotograf, oder Produktfotograf im Studio wohl eher weniger.
Die D4 kann bis ISO 204800 hoch gehen. die D5200 "nur" bist 25600. Abgesehen davon, dass beide Werte vor ein Paar Jahren noch absoluter Traum waren und man mit den damals aktuellsten DSLRs auch nur vernünftigerweise auf ISO 1600 oder mx. 2000 gegangen ist, spielen diese Werte vor allem dann eine Rolle, wenn du besonders unter "schlechten" Lichtverhältnissen noch kurze Belichtungszeiten ohne Blitzlicht brauchst. Natürlich macht es das Fotografien von Available Light-Szenarien einfacher, doch auch mit 25600 bist du schon sehr gut aufgestellt.
Und dann wäre da noch, dass du bei der D4 das FX (Vollformat) voll ausnutzen kannst - und da fängt es auch schon wieder an; klar gibt es das Raumproblem, dass du in kleinen Räumen mit einem Crop-Format vielleicht selbst mit einer Weitwinkel-Linse manchmal zu wenig Platz hast.
Gemeint ist, dass du durch den Crop-Faktor ja einen engeren Bildausschnitt beim gleichen Objektiv mit gleicher Brennweite hast, als bei einem Vollformat.
Dadurch kannst du den vollen Weitwinkel oft nicht ausnutzen und musst weiter weg von der zu fotografierenden Szene. Manchmal hat man aber diesen Platz nach hinten nicht.
Allerdings kann dir das Beschriebene auch mit einer FX (Vollformat) passieren
Daher kann man immer argumentieren, dass es das nächstgrößere Format besser machen würde: Mittelformat oder sogar eine richtige große Fachkamera
Und so werden auch tatsächlich für manche Architekturaufnahmen zB. Mittelfomatkameras gewählt, da bei ihnen die sich aus dem Arbeitsabstand ergebenden geometrischen Abbildungseigenschaften am günstigsten sind.
Auch für Modeaufnahmen trifft es zu, dass dort gern mal auch Mittelformat genommen wird. Das hat aber teilweise noch andere Gründe, als den Arbeitsabstand...
Ist das aber immer
zwingend nötig?
Nein.
Schau mal bei flickr die Bilder an - diese werden nach Kameramodellen sortiert angeboten.
Dort siehst du mal, was mit der jeweiligen Kamera möglich ist.
Du wirst sicher bei den kleineren Modellen Bilder sehen, die dir die Sprache verschlagen und wo man vielleicht (teilweise), denkt, dass sie mit einer viel professionelleren Kamera aufgenommen wurden.
Mal als Beispiel:
http://www.flickr.com/cameras/nikon/d4/
und
http://www.flickr.com/cameras/nikon/d5100/
Man sieht eher, dass es auf zwei Dinge noch mehr ankommt, als auf die Kamera selbst: die Objektive (sehr wichtig!) und dann eben wie gesagt auf dich - den Fotografen!
Und damit schließt sich der Kreis...
Lieber Gruß