Wer bereits kennt oder gar eventuell nutzt, dem sei gesagt: Nun ist Version 2 erschienen. Wem die Software (wie mir) noch nicht wirklich etwas sagt, dem sei diese kurz beschrieben.
Mit Prototypo soll es möglich sein, eigene Schriftarten zu entwickeln. Ausgangspunkt der persönlichen Kreationen sind dabei drei verschiedene Vorlagen, die Prototypo Fell, Prototypo Grotesk und die Prototypo Elzevir (siehe Titelbild). Mithilfe von Schiebereglern können dann über 30 verschiedene Parameter verändert werden, bis das Ganze den Wünschen entsprechend gefällt.
Benutzeroberfläche von Prototypo: Die Eigenschaften der Glyphen können per Schieberegler verändert werden (Bildquelle: Prototypo)
Exportiert werden die eigenen Buchstaben ins OTF-Format, das schließlich „auf macOS, Windows und Linux“ zum Einsatz kommen kann. Interessant ist eventuell noch, dass man – den Aussagen in den FAQs der Webseite folgend – am Ende auch tatsächlich alleiniger Besitzer der selbst entworfenen Schrift sei.
Hier das Video zur Vorstellung einer Programmversion aus dem vergangenem Jahr (die Musik kann man ja abstellen):
Was im Video eventuell auffiel: Obwohl das Skelett und die Knotenpunkte der einzelnen Glyphen angezeigt wurden, erfolgte die Bedienung ausschließlich über die Schieberegler (es sei denn, ich habe eine andere Herangehensweise irgendwo übersehen).
Und genau dies ändert sich nun mit Version 2 des Programms: Ab sofort könne jeder Knotenpunkt, jede Kurve und damit eigentlich jeder Teil eines Buchstabens auch manuell angepasst werden. Mehr Freiheiten also, die noch mehr „Eigenes“ in der Schrift zulassen.
Abschließend noch ein paar Worte zu den Nutzungskonditionen: Eine kostenfreie Variante steht nach Hinterlegung von persönlichen Daten zur Verfügung. Diese scheint jedoch in den Möglichkeiten extrem eingeschränkt. So heißt es auf der zum einen „Limited export“ und zum anderen „One project per template“. Wiederum in den FAQs versteckt lässt sich nachlesen, man könne in der kostenfreien Version zwar so viele Schriften exportieren, wie man wolle, dabei dann allerdings nur fünf Parameter beeinflussen. So ganz klar definiert ist der Funktionsumfang des Tests also nicht, aber wie gesagt – eingeschränkt ist er allemal.
Vollen Zugriff und vollen Export von eigenen Kreationen erlaubt indes nur die kostenpflichtige Variante. Die gibt es leider nicht zum Einmalpreis, sondern in Form eines („jederzeit kündbaren“) 15-Euro-Monats-Abos. Sparen lässt sich mit den 99 Euro für das Jahres-Abo, mit dem man außerdem Zugang zu laufenden Beta-Versionen erhält.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Prototypo