Ich möchte mir demnächst die wichtigsten Filter für meine Nikon D5000 zulegen, habe aber ehrlich gesagt absolut keine Ahnung welche am wichtigsten sind.
Meine Empfehlung wäre, das Geld zu sparen und in bessere Objektive oder anderes, sinnvolleres Zubehör zu investieren, z.B. ein gescheites Stativ oder einen guten Blitz. Über Filter würde ich erst nachdenken, wenn alles andere, wirklich bildrelevante, vorhanden ist.
Für Nachtaufnahmen brauchst du keine Filter, für Innenaufnahmen auch nicht. Ganz im Gegenteil sind Filter da eher kontraproduktiv, weil sie die Belichtungszeit verlängern oder du die Blende ungewollt öffnen musst.
Bleiben die Tageslichtaufnahmen: hier kann ich @
Picturehunter zustimmen, die von ihm genannten Filterarten sind die Einzigen, die überhaupt Sinn machen würden (als Hersteller kann ich noch Hoya hinzufügen). Bei den Filtern ist aber zu bedenken:
Polfilter - mindert/beseitigt Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen, kostet aber mindestens 1,5 Blendenstufen. Er lässt zwar die Farben besser rauskommen, das hat aber gleichzeitig zur Folge, dass Bilder matter, stumpfer wirken. Wenn z.B. die Sonne auf einen Baum scheint, werden einige Blätter nun mal spiegeln. Wenn der Baum bei vollem Licht sattgrün aussieht ohne entsprechende Reflexionen, sieht das m.E. unnatürlich aus. Beim Fotografieren durch Glas kann dieser Effekt aber auch sehr sinnvoll sein, z.B. wenn du Schaufenster fotografieren willst. Ist also wie die anderen Filter kein "immerdrauf", sondern sollte nur gezielt eingesetzt werden.
Graufilter - können hilfreich sein, um entweder mit größerer Blende zu fotografieren (Reduzierung der Schärfentiefe, z.B. bei Portraits) oder die Belichtungszeit zu verlängern (z.B. um auf einer Kreuzung Autos/Fußgänger veschwinden zu lassen oder fließendem Wasser einen Nebeleffekt zu verpassen). Allerdings benötigst du dann meist auch ein Stativ. Außerdem gibt es sehr unterschiedlich starke Filter, bei den starken wird die Fokussierung schwierig, weil du kaum noch was siehst im Sucher. Bei variablen Graufiltern ist die korrekte Einstellung eher schwierig, bei starker Wirkung sind Farbverfälschungen häufig.
Grauverlaufsfilter - helfen eigentlich nur, um Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Rest des Bildes auszugleichen. Finde ich von der Anwendung her eher unpraktisch, weil man ja nicht immer die gleiche Bildaufteilung hat.
Grundsätzlich ist jeder Filter ein Eingriff in das optische System und jede zusätzliche Luft-Glas-Schnitttstelle verschlechtert die Bildqualität, kann zu unerwünschten Spiegelungen führen, verschlechtert das Handling, führt evtl. zu Vignettierungen, usw.. Es kann sein, dass die Vorteile eines Pol- oder Graufilters so groß sind, dass sie die Nachteile mehr als aufwiegen, aber das ist nur bei guten Filtern der Fall.
Wenn du mehrere Objektive hast, kann es mit guten Filtern dann richtig teuer werden, wenn du jedes Glas damit ausstatten willst. Bevor man so was macht, sollte man sich eher Gedanken um wirklich sinnvolles Zubehör machen.
Ach ja.... falls der Eindruck entstanden ist, dass ich eher zu den Filtergegnern gehöre: der Eindruck ist richtig. Allerdings sehe selbst ich
eine Anwendung als sehr sinnvoll an: wenn die Gefahr besteht, dass die Frontlinse durch Salzwasser (Gischt), Ölnebel oder im Sandsturm Schaden nehmen könnte, kann man einen Klarglasfilter guter Qualität vorschrauben. Unter Normalbedingungen gehört der aber auch schnell wieder runter. Als Dauerschutz für die Frontlinse ist die Streulichtblende sinn- und wirkungsvoller.
Und wie immer, wenn es um Filter geht, kann ich mir den nicht verkneifen.