Das ist doch kein Grund traurig zu sein
Kein Quadermapping mit leicht gedrehtem Quader? Damit würde ich es zuerst probieren ^^
Denn falls nicht, müsste im Tutorial nun eigentlich was über UV als Projektion stehen, und wie man so ein Objekt „UV-unwrapped“ (abwickelt). Schau bitte nochmal nach. Zu erklären, wie das geht, ist nämlich keine Sache für eine Forumshilfe, dafür ist das Thema an sich zu umfassend wie Du gleich sehen wirst.
In Kurz, was das Abwickeln bedeutet: um die Polygone gleichmäßig mit dem Karo belegen zu können, braucht man ein „Schnittmuster“ für den Stuhl, ganz wie beim Nähen. Auch real kann man so eine Oberfläche ja nur bedrucken, wenn man sie flach hinlegt. Da wir aber die feisten 3D Artists sind und keine Schneider, würden wir danach die bedruckten Polygone Stück für Stück auf ihre referenzierten Gegenstücke, die echten Polygone im Raum kleben (=projizieren, wie mit einem Diaprojektor), Ecke auf Ecke. Meist stimmt das nicht zu 100%, wie man vllt. am Beispiel ganz unten, dem Kopf erahnen kann. Aber zum Glück ist unser Material elastisch, ein bisschen Spiel ist also immer. Der Kopf erinnert mich deshalb auch immer eher an einen aufgeschnittenen Luftballon als an ein Schnittmuster
Und zum Glück macht das dann alles der Rechner für uns, auch gnadenlos, wenn wir dabei Fehler machen. Kann sehr skurril aussehen ^^
Dafür nutzt man in 3D aber nicht die vor Dir liegenden, sondern Referenz-Polygone, die sogenannten UV-Polygone oder kurz UVs, auch wenn das eigentlich die Koordinaten sind. Der Name kommt nämlich vom Referenzraum, der zur Unterscheidung nicht in X/Y/Z-Koordinaten, sondern in U/V/W Koordinaten geschrieben wird. Da das „bedruckte“ Zeug idR. flach auf dem Tisch liegt, redet man mit wenigen Ausnahmen einfach nur von UV- dies und das, meistens ohne W.
Die UVs können nun völlig anders geformt und zueinander sortiert sein, solange es für alle echten Polygone und Punkte eine Referenz im UV Raum gibt. Ein 5-Eck bleibt also auch im UV-Raum ein 5-Eck, kann aber woanders liegen und eine andere Form haben. So könnten auch zwei Punkte davon übereinander liegen und somit nur ein 4-Eck bilden. Das wäre dann ganz doof. Ziel beim Abwickeln ist es wie oben gesagt, dass die Polygone dann wie bei einem Stoffschnittmuster möglichst plan auf der Fläche liegen, denn nur dann wird der Druck dadrauf auch korrekt auf das Modell übertragen. Alles, was ich im UV Raum auf ein Rechteck drucke, wird dann genauso auf das entsprechende Rechteck im Modell gedruckt, oder besser, projiziert. Wenn das Rechteck verdreht und gestreckt ist, passiert das gleiche (nur umgekehrt) auch bei meinem Stuhl-Polygon. Das ist das, was man versucht, so genau wie möglich hinzubekommen.
Zum Glück gibt es auch in Cinema kleine Helferlein, die das Abwickeln in großen Teilen übernehmen, dennoch muss man idR. auch vorbereiten und nacharbeiten. Man muss aber nicht Polygon für Polygon nehmen, strecken oder stauchen, drehen und auf die UV Fläche legen (obwohl es auch dafür Tools gibt). Aber der Vorgang ist etwas befremdlich, deshalb: falls so gar nichts beim Zeppelin darüber steht, sieh nach einem Einstieg für Bodypaint. Das ist Cinemas Operationssaal für UV Angelegenheiten. Vielleicht schafft es aber auf Anfrage auch jemand anders hier, das in kurzen Worten genau für den Stuhl zu erklären.
Im Prinzip muss man fast immer erstmal mittels Kantenselektion Schnittkanten auswählen, an denen das Objekt aufgeschnitten würde, wäre es real. Die Referenzpolygone („UVs“) können dann anhand dieses Schnittmusters mit dem sog. Abwickeln plan auf die UV Fläche gelegt werden. Von dem eigentlichen „hinlegen“ sieht man übrigens nichts, aber man muss dann idR. am hingelegten Ergebnis weiterarbeiten.
Hier sieht man als Beispiel eine Möglichkeit, wie man einen Kopf abwickeln kann, damit das nicht nur Worthülsen bleiben. Daran kann man ziemlich gut erkennen, was mit dem Schnittkanten und dem flach hinlegen gemeint ist. Und dass das je nach Form auch problematisch werden kann.
Das Beispiel liegt in einem anderen Forum, deshalb nur ein Link zum Bild. Die Rechte am Bild liegen beim Ersteller dort, nicht bei mir.
Aber eigentlich sollte das auf die ein oder andere Art schon von Uli abgedeckt sein. Vllt. sogar schon beim Modelling. Dann wäre die UV-Projektion schon mit dabei. Eigentlich.