… Schönes fotografieren und dabei doch hinter die Landschaftskulisse blicken, das Harsche, eigentlich eher Lebensfeindliche bildhaft notieren – Carsten Egevang verfolgt mit seinen Fotos nichts weniger als genau das und berichtet darüber im folgenden Video.
Darin wird nicht nur erzählt, sondern es werden gleichzeitig auch Aufnahmen einer Insel gezeigt, die sich rapide verändert: Klimawandel, der sich Jahr für Jahr hautnaher erleben lassen muss in Kombination mit einem Verlust an kulturellen Eigenheiten.
Der eigentliche Forscher, dessen Arbeitsgebiet sich auf arktische Meeresvögel erstreckt und dessen Lieblingsgetier der Krabbentaucher ist, kennt sich aus da oben im (noch kalten) Norden. Mit seinen Fotos möchte er unter anderem die grönländische Tradition der Jagd in Bildern einfangen, bevor diese Art des Lebens endgültig in der Vergangenheit entschwindet.
Dabei sei es auf eine gewisse Art und Weise eigentlich ganz leicht, in Grönland ein Fotograf zu sein, denn man erhielte vieles quasi „for free“. Gemeint ist mit „vieles“ das oben erwähnte Schöne, was es auf der Insel in all der schneeweißen Pracht zu entdecken gibt. Doch Egevang möchte auch die Rauheit darstellen, den Überlebenskampf im Eis.
Reduziert aufs Farblose begegnen wir horizontlosen Weiten, darbenden Eismassiven, Menschen, Tieren sowie Mensch und Tier im gemeinsamen Motiv – schlichtweg verschiedenartigsten Spuren im Schnee, hinterlassen von den Gewalten der Natur und auch hinterlassen von uns …
Auf der Website des Forschers und Fotografen findet ihr diese und weitere Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Wer eher Farbiges bevorzugt, wird mit dieser Galerie sicherlich ebenfalls bedient.
Ich finde ja, Egevang trifft mit seinen Aufnahmen eigenformulierten Anspruch, mehr noch, er lässt Selbstentdeckungslust aufkommen. Was meint ihr zu seinen Fotos?
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "Greenland photographer" von Carsten Egevang