Produktfotos Farbveränderungen

[wollzauber]

Hallo,

ich erstelle Produktfotos für einen Woll Onlineshop und habe immer ein sehr großes Problem. Die Farbe der Wolle ist fotografiert fast immer anders als in echt. Und das trotz Weißabgleich. Ich muss somit immer die Farbe in Photoshop nachbearbeiten.

Ich benutze zwei Walimex pro Blitzsysteme und fotografiere auf einem weißen Hintergrund. Ich bin hiermit echt am verzweifeln... Mir geht durch das ständige nachbearbeiten sehr viel Zeit verloren.

 

[aaarghh]

Die Wolle hat eine Farbe. Dann gibt es die Farbe, die du im Kameradisplay siehst. Und die Farbe vom JPG, das die Kamera ausspuckt. Und die Farbe, die du beim Entwickeln der RAW-Datei erzeugst. Und die Farbe auf deinem Monitor. Und die Farbe auf den Monitoren der Kunden. Und die Farben, die beim Ausdrucken auf diversen Papieren und Druckern entstehen. Und so weiter.

An welchem Punkt soll es aussehen wie im Original?

 

[LikeLowLight]

Die Farbe der Wolle ist fotografiert fast immer anders als in echt

in #2 wird ja die ganze Problematik im Workflow angesprochen.
Nun noch eine Frage zur Ausgangsposition. Wie erfolgt der Weißabgleich? Automatisch im JPG der Kamera? Fotografierst Du eine Farbkarte mit?
Und. Eine Foto ist ein Foto und nie die Wirklichkeit. Also muss man immer den Eindruck der Wirklichkeit erzeugen. Virtuell ist nicht real. Man muss sich also hinmogeln.
Und. Was meinst Du, wie die Farben allein auf den verschiedensten Displays aussieht?

 

[Panobilder]

Tja, das übliche leidige Problem.
Es gibt leider nur 2 gute Lösungen und eine, die Du bereits anwendest.
A. nen Profi beauftragen, der es beherrscht farbtreu zu arbeiten.
++ schnellste und beste Lösung
-- finanzieller Aufwand

B. An einer individuellen Weiterbildung teilnehmen die exakt diese Aspekte der Produktfotografie lehrt
++ nach der Lern- und Investierungsphase kann man es ohne weitere fremde Unterstützung betreiben
-- Zeitaufwand
-- finanzieller Aufwand

C. So weitermachen und trotz großem Zeitaufwand nicht ganz sicher sein, wann es mal passt und was alles mit reinspielt
++ "billigste" Lösung, dennoch stellt sich die Frage, wie lange es finanziell günstiger ist...

Falls es absehbar ist, dass farbtreue Produktfotos immer wieder und auch noch nach x Jahren benötigt werden
und der zeitliche Aufwand aufgebracht werden kann, dann wäre "Lösung B" zu empfehlen.
Falls es nur noch eine überschaubare Menge an Produkten sind, wäre Lösung A besser.

Zu C:
Ich bin u.a. auch ein Produktfotograf, der auch mal farbtreu arbeiten muss.
Worauf ist zu achten, was beeinflusst die Farbwiedergabe:
1. Die Blitze, auch bei versch. Leistungseinstellungen!
2. Die Lichtformer!
3. Die Oberfläche der Produkte (manchmal hilft ein Polfilter, manchmal nur ein anderer Lichteinfallswinkel)
4. Die Kombination: Kamera+raw Konverter, hier ist klar eine Lösung wie X-Rite ColorChecker benötigt, um ein exaktes Kameraprofil zu erstellen, dass dann "automatisch" die korrekten Farben für exakt diese eine Lichtsituation, mit dieser Kamera (und Objektiv) liefert.
5. Optimal wäre natürlich auch ein profilierter/kalibrierter Monitor, aber - das schreiben jetzt nicht viele in der Form - es ist nicht unbedingt notwendig, wenn man die komplette "Kette" vorher schon in dieser Art angewendet hat.
Allerdings ist dieser immer sinnvoll und um die genauen Auswirkungen tatsächlich zu sehen - besonders für Punkt3 - sogar notwendig.

 

[Andre_S]

... hier ist klar eine Lösung wie X-Rite ColorChecker benötigt, um ein exaktes Kameraprofil zu erstellen, dass dann "automatisch" die korrekten Farben für exakt diese eine Lichtsituation, mit dieser Kamera (und Objektiv) liefert.

Das beantwortet die Frage wohl auf den Punkt und zeigt auch gleich auf wie echt deine Monitorfarben sind. Solange dein Monitor nicht kalibriert ist und du das Produkt nicht bei identischem Licht vergleichst ist ein augenscheinlicher Vergleich nicht verbindlich.
Wenn es dann auch um den Softproof geht um die Produktbilder für CMYK abzustimmen: