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Über oder unter...

casumej

Noch nicht viel geschrieben

Liebe Leute ich bitte euch um eurer Meinung:

es wird (fast)immer empfohlen, wenn entschieden muss, zwischen unter- oder überbelichten, besser überbelichten. Meine Frage an euch: was ist wenn es eine extreme Situation ist, wie z.B. in einem Konzert, wo starken unterschiede zwischen helle und dunkle Bereiche gibt? Über oder unter…?

Ich tendiere auf unterbelichten, lieber Rausch als verlorene Lichter.
Was meint ihr?
 

Fotografie

mane35

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Über oder unter...

finde auch das Unterbelichtung besser ist
bei einen Konzert würde ich aber die Spot Messung durchführen
 

aha80992

Noch nicht viel geschrieben

AW: Über oder unter...

Hi,

Digital oder analog?

Vor allem bei Analog ist überbelichten immer besser, da die Informationen im Film vielfach erfasst werden und durch eine ausgeleichende Entwicklung herausgekitzelt werden können.
Was aber garnicht da ist (unterbelichtet) kann auch nicht gerettet werden.
Bei Digital ist das nicht ganz so pauschal zu sagen, da hier die Hersteller eventuell durch die Einstellung der Chips und die entsprechende Datenverarbeitung Grenzen setzen.
Generell halte ich aber auch hier überbelichten für sinnvoller. Ausgefressene Lichter stören auf einem Bild weniger, als ein matschiges Rauschen in den Tiefen. Auch lassen sich einzelne Lichter leichter digital korrigieren, als ein Schleier, der über das gesamte dunkle Bild geht.
Erst wenn die Überbelichtung so weit ausfrisst, dass dadurch wichtige dunkle Bildteile überlagert werden, dann sollte man definitiv selbst begrenzen.
Abgesehen davon, ist es bei einem Konzert fraglich, ob man tatsächlich Details erhalten möchte, oder ob es nicht wichtiger ist, die Stimmung einzufangen - Diese ist letztlich nur mit den harten Kontrasten und den für Fotos eigentlich wideren Beleuchtungsverhältnissen realistisch wiederzugeben.

Gruß,

Andreas
 

AkaG

Fossil

AW: Über oder unter...

Man sollte immer so belichten, dass das jeweils Wichtige richtig belichtet ist, z.B. das Gesicht des Sängers. Alles andere hängt von den nicht beeinflussbaren Gegebenheiten wi Standort, Scheinwerfer und der zur Verfügung stehenden Aufnahmetechnik/Kamera ab.
 

KWPix

Aktives Mitglied

AW: Über oder unter...

wenn Du schon an über oder unter denkst, und ich gehe davon aus, dass DU deine DSLR benutz, dann doch lieber etwas mehr als zu wenig, und bitte im RAW-Format speichern, da kannst Du dann mehr retten als versuchen zu "zaubern" :)
 

coolgonzo969

Mal mehr, mal weniger

AW: Über oder unter...

Für mich persönlich gilt lieber etwas mehr, als zu wenig.
Wenn kein Licht da ist, gibt es nur Matsch und aus dem was zu machen
ist nicht wirklich einfach.

.
 

NikHobohm

Fotograf, Kommunikationsdesigner

AW: Über oder unter...

Man sollte wissen, wie viel man über eine Korrektur
bei einer RAW-Aufnahme ausgleichen kann.
2 LW Über- und 2 LW Unterbelichtung sind meiner
Meinung nach das Limit.

Ich belichte lieber etwas zu "satt".
Informationen, die durch Überbelichtung verloren geangen
sind, kann ich auch durch eine Korrektur nicht mehr holen.

Grüße, Max
 
F

Fotoboutique

Guest

AW: Über oder unter...

Wie kingfrog, aber mehr als 1 LW mag ich nicht korrigieren und tendenziell sollte unterbelichtet werden, weill ausgefressene Lichter ausgefressen bleiben, während schwarze Tiefen das Auge eher verzeit ..
 

tt

Kamera-Sklave

AW: Über oder unter...

Bin der selben Meinung wie Fotoboutique.
Kommt immer auch etwas auf die Kamera an. Bei meiner D80 mache ich immer eine Blichtigskorrektur von -1/3 bis -2/3 Belichtungsstufen.

Gruß Thomas
 

Stammix

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AW: Über oder unter...

Als nun langjähriger digitaler belichte ich meist ca. 1/3 Blende unter. Die Korrektur erfolgt im RAW Konverter. Grund ist das eine leichte Unterbelichtung besser im RAW Konverter korrigierbar ist als eine Überbelichtung. Zwar kann man im RAW Konverter plus minus 2 Blenden korrigieren.....aber bei mehr als 2/3 Blende fängt man sich doch meist ungewünschte Nebeneffekte wie Rauschen etc. ein.
 

Tim_Kim

Aktives Mitglied

AW: Über oder unter...

Grundsätzlich

1. Über- oder unterbelichten ist keine Frage von generellem Vorgehen, sondern abhängig von der jeweiligen Situation. Das macht genau die Erfahrung des Fotografen aus, in jeder Situation das Licht so einfangen zu können wie es der Situation verlangt.

2. Korrektes Belichten (falls im RAW-Format bzw. zusätzlich im RAW-Format gearbeitet wird) ist grundsätzlich die beste Lösung.

3. Wichtig bei der Belichtung ist die gewählte Messmethode. Bei Spotmessung kann eine leichter Überbelichtung oft sinnvoll sein, bei Mehrfeldmessung eher leichte Unterbelichtung - ist aber auch wieder situationsabhängig.


bei Konzerten

Bei Konzerten ist es in der Regel recht dunkel. Die Kontraste sind zwar hoch, sofern die Lichter gerade direkt in die Kamera leuchten, aber das Hauptproblem ist die dunkle Seite. Hier ist es erforderlich lichtstarke Objektive zu verwenden und hohe ISO-Zahlen, um einigermaßen Verschlusszeiten zu bekommen, die der Bewegung auf der Bühne noch gerecht werden. Verwackelte Bilder oder Bewegungsunschärfen wirken nicht gut.

Überbelichten wird kaum möglich sein, wenn man nicht gerade extrem lichtstarke Objektive hat oder ISO 3200 und mehr für die Kamera kein Problem sind. Demnach sollte das Motiv korrekt belichtet sein, möglichst hell. Auf gar keinen Fall unterbelichten, weil das Rauschen in den dunklen Bildteilen deutlich zu sehen ist, bei hohen ISO-Zahlen ohnehin verstärkt. Eine korrekte Belichtung auf den Teil, den man im Bild haben möchte, ist da die beste Lösung. Überbelichten, falls möglich, ist nicht zu empfehlen, da die Lichtverhältnisse oft mitten im Schuss wechseln und das Bild dann schnell viel zu hell sein kann (und damit unbrauchbar). Die 2 Blenden im RAW-Konverter hat man ja immer noch und notfalls kann ein zu dunkel belichtetes Bild hochgezogen werden (rauscht dann halt mehr), ein zu helles Bild hat aber die Zeichnung in der Regel verloren.

Letztlich ist bei der Konzertfotografie die Belichtungszeit der ausschlaggebende Faktor. Bei allen Einstellungen muss man eine vernünftige Belichtungszeit hinbekommen, die man aus der Hand sicher halten kann und da bleibt selten die Möglichkeit über zu belichten.

Ich stelle die Kamera in der Regel auf Manuell, nachdem ich die Einstellungen mit ein paar Testbildern überprüft habe. Zwischen den Bildern ändere ich dann maximal die ISO, um etwas hellere Bilder zu bekommen, wenn die Scheinwerfer gerade aus sind oder verlängere die Verschlusszeit um ein Blende, um bewusst Bewegungsunschärfen zu erzeugen. Diese beiden Einstellungen kann man sich bei vielen Kameras auf die Drehräder legen, so dass man ohne Probleme mit der Kamera am Auge zwischen zwei Bildern die Einstellungen ändern kann.

Ich persönlich bevorzuge bei Konzerten zwei Standorte und zwei Kameras. Die Führungskamera mit einem lichtstarken 70-200 aus etwas Entfernung (meist bei den Ton- und Lichttechnikern stehend) und dann ein Weitwinkel bis Porträt (18-80) von seitlich vor der Bühne, notfalls auch direkt von unten aus dem "Graben".
 

wosi61

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AW: Über oder unter...

Unterbelichte in der Regel aus NOT und dann in RAW, wenn Licht fehlt und die Belichtung zu lang wäre. Gibt es auch eine Not überzubelichten?

Wolfgang :)
 

Tim_Kim

Aktives Mitglied

AW: Über oder unter...

Unterbelichte in der Regel aus NOT und dann in RAW, wenn Licht fehlt und die Belichtung zu lang wäre. Gibt es auch eine Not überzubelichten?

Wolfgang :)
Natürlich, immer dann, wenn die Kamera die Belichtung nicht richtig hinbekommt. Ein Beispiel könnte sein, dass du von seitlich neben einer Brücke stehend etwas unter der Brücke fotografieren willst. Wenn man nicht näher ran kann, weil beispielsweise ein Bauzaun im Weg ist, wird die Kamera egal mit welcher Messmethode Schwierigkeiten haben den hellen Bereich über der Brücke und den dunklen Bereich unter der Brücke korrekt zu belichten. Der Bereich unter der Brücke wird dann in der Regel zu dunkel sein, was man durch eine Überbelichtung kompensieren kann - was natürlich besonders dann Sinn macht, wenn man das was unter der Brücke ist auch zeigen möchte.

Auch beim Fotografieren von Menschen kann eine Überbelichtung sinnvoll sein, wenn man die Haut von Menschen "glatter/schöner" machen will. Die Überbelichtung schließt die Poren und lässt die Haut glatter erscheinen. Das macht vereinfacht gesprochen auch die spätere Beautyretusche am PC, man kann es aber auch schon vorher so fotografieren.

Das sind jetzt nur zwei Beispiele, die sofort einleuchten sollten, es gibt noch unzählige mehr.

Eine andere Sache wäre, wenn man aus Gründen des besseren Fokussierens mit der Teleeinstellung anmisst und dann das Objektiv auf Weitwinkel dreht. Der Auslöser ist dabei ja gedrückt, so dass keine neue Belichtungsmessung erfolgt, die man dann ggf. vorher mit einer eingestellten Überbelichtung kompensieren muss.
 
Zuletzt bearbeitet:

casumej

Noch nicht viel geschrieben

AW: Über oder unter...

Danke für Eure Meinungen, sie werden mir beim nächsten Einsatz hilfreich sein.
Ich bleibe dann mit unterbelichten, einem Musiker mit Spotlights auf ihm gerichtet überzubelichten, ist nicht sehr ratsam. Aber vielleicht sollte ich weniger unerbelichten...


und danke Tim_Kim für deine tolle Antwort.
 

Eifellocke

Moppedbekloppter

AW: Über oder unter...

Also ich würde auf normal lassen, da sich das licht meistens so schnell ändert das man die Kamera nie genau einstellen kann. Zumindest auf den Konzerten auf denen ich so bin ;-)
 

TCX

Propagandachef

AW: Über oder unter...

ich messe mit meinem Belichtungsmesser (Gossen Variosix f2) ein paar mal das vorherrschende licht, stelle die Kamera auf die ermittelten Werte und gut. Bei Konzerten würde ich gf. noch dn Kontrastumfang ausmesse´n um zu sehen ob das Raw diesen noch annähernd zeichnen kann.

Jepp, geht aber auch ohne Belichtungsmesser, wenn man keinen hat.
Die Kamera kann schliesslich auch messen.
 
O

oxidizer

Guest

AW: Über oder unter...

Wenn wenig Licht da ist, tendiere ich eher zum unterbelichten, allerdings auch nur um maximal 2/3 blendenwert, um mir ein wenig kürzere Verschlusszeiten offen zuhalten. Das lässt sich im Raw ganz gut korrigieren, ohne das zu viele Details verloren gehen. das hängt allerdings auch immer von der Optik ab, mit meinem 70-200 /f 2.8 ist es auf konzerten selten nötig unterzubelichten, wenn die Kamera ne höhere Isozahl verkraftet, ohne sich totzurauschen
 
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