Commagchef
Version 1.0 der Desktop-Publishing-Software von Adobe, getauft auf den Namen InDesign, feierte am 31. August 1999 ihre Geburtsstunde – so jedenfalls verrät es uns der englische Wikipedia-Eintrag, und schon damals war das Programm für Windows wie auch für macOS verfügbar – und zwar in 24 unterschiedlichen Sprachen.
Vor wenigen Tagen feierte InDesign also das zwanzigjährige Jubiläum. Während der letzten zwei Dekaden hat das Programm eine interessante wie auch funktionelle Transformation vollzogen. Wie es sich für das fortschreitende Alter gehört, wurde von den Entwicklern auch hin und wieder an Kosmetik und Optik geschraubt. InDesign CS6 war noch im typischen Betonplattengrau gehalten – da kam man sich mitunter vor wie im Innenhof der Justizvollzugsanstalt Aachen. Erst mit CC im Jahr 2013 gab es das dunkle Interface im Dark-Mode, das meinem persönlichen Geschmack sehr schmeichelt.
Viele Nutzer waren in den letzten Jahrzehnten froh, mit InDesign arbeiten zu können. Andere verschmähten die Lösung von Adobe und blieben ihren gewohnten Alternativen treu, wie zum Beispiel CorelDRAW, das bereits 30 Jahre alt ist. Unumstritten ist hingegen, dass sich InDesign weltweit einen Namen mit Nachhall machte. So gehört auch im Jahr 2019 InDesign als Werkzeug für professionelles Desktop-Publishing – wie auch die Geschwister Photoshop und Illustrator – für viele Designer zu den Standard-Software-Lösungen, die einfach täglich im Einsatz sind. Auch wir haben an einem jeden Wochentag Adobe InDesign im Einsatz, sei es für Flyer, Vorlagen-Pakete, die wir gerade für euch erstellen, für Briefpapier-Ausstattungen, Broschüren oder auch Angebote und sonstige Kundenschreiben, die in hübscher Aufmachung unsere Agentur verlassen wollen.
Einen Knacks erhielt das positive Image sicher durch die Einführung der Creative Cloud. Im Mai 2013 offenbarte Adobe seine weiteren Entwicklungspläne: Die einmalige Kaufoption fand plötzlich ihren Weg in die Geschichtsbücher. Cloud-Computing im Zusammenhang mit einem Abo-Modell war für Adobe (wie auch für viele andere Dienste) die Zukunft. Heute – sieben Jahre später – können wir uns davon selbst ein Bild machen und erkennen, dass von Lieferdiensten und Musikhören über die Spiele-Industrie, den Online-Bücherverleih, Streaming- und Film-Services bis hin zur Hundefutter-Flatrate oder das Lesen renommierter Zeitungen das monatliche Pauschalgeld in zahlreiche Lebensbereiche eingezogen ist. Interessant ist sicher, wie viel die Creative Suite 6 damals gekostet hat: In der Variante „Design Standard“ mit Photoshop, Illustrator und InDesign hatte das Paket 2012 einen stolzen Preis von 1.784,00 Euro.
Trotz Innovationsgeist und Marktdominanz: Eine App für iOS oder Android mit der Funktionalität von InDesign auf dem Tablet haben die Adobe-Entwickler bisher noch nicht hinbekommen. Lediglich das angelehnte Adobe Comp CC orientiert sich in den wesentlichen Grundzügen daran. Da sind andere Software-Schmieden schon weiter. Immerhin gibt es für eine vollwertige Photoshop-App eine aktuelle Beta und Ankündigung für das laufende Jahr – erst mal jedoch nur für das Apple iPad.
Zurück zur Party: Die InDesign User Group in Hamburg hat anlässlich des InDesign-Geburtstags sogar ein Event mit Feierlichkeit organisiert. Wir haben uns daran beteiligt und in einem 5-Minuten-Video einen kleinen Gold-Tipp zu Adobe InDesign (hier auf YouTube zu finden) aufgezeichnet. In der Zusammenfassung der IDUG Hamburg könnt ihr euch neben dem InDesign-Release-Video aus dem Jahr 1999 im unteren Bereich der Seite auch die Linkliste mit den Videos der anderen Teilnehmer anschauen (jeweils unter Link zum Video) – lohnt sich!
Bleibt noch ein letztes Wort zum Stichwort Transformation zu verlieren. Wenn alle A machen, dann dauert es gewohnt nicht lange, bis ein anderer eben B macht. Womit ich zum Software-Entwickler Serif überleiten möchte, der mit seinen Diensten Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher regelrecht eine Art gallisches Dorf in den Massen der neuzeitigen Abo-Modelle bildet. Software ohne Abo? Ja, das gibt es dort. Aktuell bin ich dabei, für euch ein umfassendes Video-Training für Affinity Publisher aufzunehmen. Der direkte Konkurrent zu Adobe InDesign. Es macht Spaß, damit zu arbeiten, doch meine erste große Liebe wird Adobe InDesign bleiben.
Herzlichst, euer Stefan Riedl
Produktioner
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