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Alte Bilder restauriert

Bildbearbeitung

Benötigt beinahe so viel Aufwand und Geduld wie das Restaurieren von Gemälden, obwohl bei Gemälden wegen Leinwand oder was auch immer der Untergrund ist, neben der Reinigung noch vieles dazukommt.
Worüber man geteilter Ansicht sein kann, ist das Einfärben von s/w-Bildern. So eine massive Veränderung ist beim Restaurieren ein No-Go.
 

Pauline

Aktives Mitglied

Worüber man geteilter Ansicht sein kann, ist das Einfärben von s/w-Bildern. So eine massive Veränderung ist beim Restaurieren ein No-Go.

Das ist m.E. Ansichtssache, ich würde mich freuen wenn ich diese Fähigkeiten hätte um z.B. mein Hochzeitsfoto oder das meiner Eltern nachträglich so genial colorieren zu können. Für mich sind gerade die obersten beiden im ersten Link absolut genial, wie soeben erst mit heutiger Technik fotografiert...
 
nachträglich so genial colorieren zu können
Vielleicht habe ich es missverständlich formuliert. Dass die Bilder sehr schön koloriert sind, habe ich nicht bezweifelt. Nur laufen die Links unter dem Begriff Restaurieren. Nach heutigen Ansichten der Restauratoren sind darunter keine Veränderung gemeint. Restauratoren versuchen möglichst den ursprünglichen Zustand von Objekten zu erhalten, zu konservieren. Sie gehen sogar soweit, dass Ausbesserungen reversibel gemacht werden, z.B. werden ausgebrochene Porzellantassen einfach mit weißer Füllmasse ergänzt, diese ist einfach entfernbar. Man hat erkannt, dass die Möglichkeiten der Erhaltung laufend verbessert werden, so dass man zukünftigen Generationen von Restauratoren möglichst viel originale Objektteile ohne Veränderungen durch nicht so gute Erhaltungsversuche weitergeben will. Wird ein altes Haus niedergerissen und aus den alten Ziegeln wieder aufgebaut, so ist das kein Restaurieren, sondern Disneyland. Kann für den Besucher auch interessant und informativ sein, doch ist es niemals echt.

Da ein s-w-Foto keine Farbinformation enthält (auch keine verblasste), kann jede Kolorierung nur eine Vermutung sein. Nach heutigem Stand, fällt also eine Kolorierung von s-w-Bildern nicht unter Restaurieren.
 

colias

Aktives Mitglied

ich würde mich freuen wenn ich diese Fähigkeiten hätte um z.B. mein Hochzeitsfoto oder das meiner Eltern nachträglich so genial colorieren zu können.

Wir könnten den Thread in diese Richtung weiterführen, sodass jeder der mag lernt, wie man es macht, welche verschiedenen Ansätze es gibt, worauf man achten muss, welche Fallen es gibt, wo man genau sein muss und wo weniger.
 
Wir könnten den Thread in diese Richtung weiterführen, sodass jeder der mag lernt, wie man es macht
Voraussetzung für das Kolorieren ist, dass die Fehlerstellen des alten Fotos möglichst perfekt beseitigt werden. Man erkennt sehr gut, dass Unschärfen im Original kaum verbessert werden können. Dagegen kann man Flecken, Riss und ähnliche Bildfehler recht gut auffüllen. Dass dann mit Erhöhung von Mikrokontrasten und Ausnützung von Gradationseinstellungen das Bild attraktiver gemacht wird, ist auch gut erkennbar. Besonders bei dem ziemlich ramponierten Fotos des kleinen, stehenden Mädchens wurde ganz massiv ein komplett neuer Hintergrund geschickt eingefügt und dazu noch ein für das Bild ohnehin vorteilhafter Crop gemacht.
Hat man mal ein sauberes s-w-Bild, können sich die Maler ans Werk machen.
 

Torito49

Lernen, lernen, lernen

Gerade darüber gestolpert, wer weiß, ist man vielleicht etwa so faul, um ein Bild selbst zu kolorieren. Dann kann man das Bild online färben:
https://aware7.de/blog/schwarz-weiss-bilder-automatisch-kolorieren-lassen/

Aber probiert habe ich (noch) nicht ...

So eine massive Veränderung ist beim Restaurieren ein No-Go.
Einfach Geschmackssache. Manche ältere Menschen wünschen sich doch die SW-Bilder farbig haben.
Aber eines ist sicher: Das eine oder andere Bild wird mit der Kolorierung übertrieben. Daher ist wohl der Geschmack in Vordergrund.
 

Pauline

Aktives Mitglied

Wir könnten den Thread in diese Richtung weiterführen, sodass jeder der mag lernt, wie man es macht, welche verschiedenen Ansätze es gibt, worauf man achten muss, welche Fallen es gibt, wo man genau sein muss und wo weniger.
Würde mich persönlich sehr interessieren, da ich auch keinerlei Erfahrung damit habe und gern den notwendigen Workflow kennenlernen würde. Es gab mal ein PS-Plugin von Akvis dazu: https://akvis.com/de/coloriage/index.php
Ich habe aber nie die Zeit gefunden mich intensiver damit zu beschäfftigen...
 

Pauline

Aktives Mitglied

Ich vertrete nicht meinen Geschmack, sondern schreibe, wie professionelle Restauratoren und Kunsthistoriker zur Zeit darüber denken und handeln.

Ich denke mal, das war auch nicht das Anliegen des TO und das kann m.M. nach jeder halten wie er will. Ich, für meinen Teil, sehe manches etwas anders. Um z.B. auf Restauratoren zurück zukommen, ein schönes Beispiel ist für mich die Akropolis in Athen, die werden wohl selbst unsere Kinder und Enkelkinder nicht in ihrem ursprünglichen Glanz zu sehen bekommen. M.M. nach sollte es mit heutiger Technik und den heutigen Möglichkeiten möglich sein das Puzzle zusammenzusetzen und die fehlenden Bausteine zu fertigen anstatt kostenintensiv zu frickeln.
Und genau so sehe ich das (wieder nur für mich selbst) mit dem Colorieren alter Fotos. Wieder das erste Beispiel aus dem ersten Link des TO, der alte Knabe sieht doch auf dem colorierten Foto aus als hätte er gerade vor der Kamera gesessen, ebenso die Frau auf dem zweiten Foto und ob die Farben wirklich dem damaligen Zeitpunkt entsprechen ist doch völlig irrelevant, sie sind stimmig und das ist für mich die hohe Schule.
 

mentalaustrian

Noch nicht viel geschrieben

Hallo, habe dieses posting gerade ert entdeckt ;) in erster Linie restauriere ich die Fotos, sind also alle auch in SW vorhanden. Der Grund , dass ich mit Kolorierungen angefangen habe, war in keinster Weise, irgendetwas "Verbessern" zu wollen. Meine allererste Kolorierung war ein Foto aus dem KZ Wöbeling. Damals hatte ich das Gefühl, das dieser unmenschliche Schrecken in SW nicht wirklich "spürbar" ist. Mit meinen Kolorierungen versuche ich ganz einfach, die zeitliche Distanz zu "überbrücken". Zur Meinung, dass Farben nur Vermutung sind, muss ich sagen, dass das nicht ganz stimmt. Einige Fotos sind aufwendig recherchiert, zb Uniformen oder Orden sind bei mir immer in den Originalfarben. Bei vielen anderen Fotos stimmt es wahrscheinlich, obwohl man ein bestimmtes Gefühl für die korrekten Farben entwickelt. lg, Mario
 

Leipzigerser

Noch nicht viel geschrieben

Vielleicht habe ich es missverständlich formuliert. Dass die Bilder sehr schön koloriert sind, habe ich nicht bezweifelt. Nur laufen die Links unter dem Begriff Restaurieren. Nach heutigen Ansichten der Restauratoren sind darunter keine Veränderung gemeint. Restauratoren versuchen möglichst den ursprünglichen Zustand von Objekten zu erhalten, zu konservieren. Sie gehen sogar soweit, dass Ausbesserungen reversibel gemacht werden, z.B. werden ausgebrochene Porzellantassen einfach mit weißer Füllmasse ergänzt, diese ist einfach entfernbar. Man hat erkannt, dass die Möglichkeiten der Erhaltung laufend verbessert werden, so dass man zukünftigen Generationen von Restauratoren möglichst viel originale Objektteile ohne Veränderungen durch nicht so gute Erhaltungsversuche weitergeben will. Wird ein altes Haus niedergerissen und aus den alten Ziegeln wieder aufgebaut, so ist das kein Restaurieren, sondern Disneyland. Kann für den Besucher auch interessant und informativ sein, doch ist es niemals echt.

Da ein s-w-Foto keine Farbinformation enthält (auch keine verblasste), kann jede Kolorierung nur eine Vermutung sein. Nach heutigem Stand, fällt also eine Kolorierung von s-w-Bildern nicht unter Restaurieren.
Die Kamera ist ein Instrument, das die Menschen lehrt, ohne Kamera zu sehen.
Dorothea Lange
 
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