Gruftiefrischling
Wer sagt, daß Architektur nicht auch emotional berühren kann?
Wenn man am Ende des U-Bahnhofs Am Hart in München steht und die sich verjüngende perspektivische Flucht der an Vogelschwingen erinnernden Deckenkonstruktion aus weißen Aluminiumtafeln vor sich sieht, ist ein ganz profanes „Wow“ durchaus angebracht. Die Aluminiumflügel streuen und reflektieren das Licht der durchgehenden Lichtbänder auf den Bahnsteig. Nie wurden Lichtquanten ästhetischer gestreut. Alle Säulen sind mit kleinen weißen Glasfliesen verkleidet, die Seitenwände mit blauen Mosaikfliesen. Über die ganze Länge des Bahnhofs verlaufen in regelmäßigen Abständen im Querschnitt dreieckige Edelstahlleisten, die die blauen Wände zusätzlich optisch untergliedern.
Hier macht fotografieren wirklich Spaß! Ich finde diese weichen, geschwungenen, sehr organisch wirkenden Formen absolut gigantisch. Eine Begeisterung, die offensichtlich nicht alle Münchner teilen. Frage eines sichtlich verwirrten Passanten: „Warum fotografieren Sie das?“ Da die Frage offensichtlich durchaus ernst gemeint war, entgegnete ich nach einer kurzen Denkpause meinerseits: „Weil es schön ist!“ Für rhetorische Höhenflüge war ich im Moment wirklich zu überrascht. Hatte der Typ keine Augen im Kopf? Der Passant nickte verunsichert, bedachte mich mit jenem beruhigenden Lächeln das ausschließlich für gemeingefährliche Irre reserviert ist, um sie so lange zu beruhigen, bis man möglichst außer Reichweite ist und überlegte kurz, ob er mir wohl mitfühlend das kahle Köpfchen tätscheln sollte. Danach löste er sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in ein Wölkchen etwas muffig riechende, missbilligende Luft auf. Schließlich weiß man ja nie, zu welchen Untaten eine verwirrte Kreatur die U-Bahndecken fotografiert sonst noch fähig sein könnte.
Geschmäcker sind wirklich definitiv verschieden!
(HDR-Umsetzung mit Oloneo PhotoEngine, -2, 0, +2))
Eine solche Kulisse regt natürlich sofort zu Spielereien an
"Das Treffen der Schwingen"
LG Werner
Wenn man am Ende des U-Bahnhofs Am Hart in München steht und die sich verjüngende perspektivische Flucht der an Vogelschwingen erinnernden Deckenkonstruktion aus weißen Aluminiumtafeln vor sich sieht, ist ein ganz profanes „Wow“ durchaus angebracht. Die Aluminiumflügel streuen und reflektieren das Licht der durchgehenden Lichtbänder auf den Bahnsteig. Nie wurden Lichtquanten ästhetischer gestreut. Alle Säulen sind mit kleinen weißen Glasfliesen verkleidet, die Seitenwände mit blauen Mosaikfliesen. Über die ganze Länge des Bahnhofs verlaufen in regelmäßigen Abständen im Querschnitt dreieckige Edelstahlleisten, die die blauen Wände zusätzlich optisch untergliedern.
Hier macht fotografieren wirklich Spaß! Ich finde diese weichen, geschwungenen, sehr organisch wirkenden Formen absolut gigantisch. Eine Begeisterung, die offensichtlich nicht alle Münchner teilen. Frage eines sichtlich verwirrten Passanten: „Warum fotografieren Sie das?“ Da die Frage offensichtlich durchaus ernst gemeint war, entgegnete ich nach einer kurzen Denkpause meinerseits: „Weil es schön ist!“ Für rhetorische Höhenflüge war ich im Moment wirklich zu überrascht. Hatte der Typ keine Augen im Kopf? Der Passant nickte verunsichert, bedachte mich mit jenem beruhigenden Lächeln das ausschließlich für gemeingefährliche Irre reserviert ist, um sie so lange zu beruhigen, bis man möglichst außer Reichweite ist und überlegte kurz, ob er mir wohl mitfühlend das kahle Köpfchen tätscheln sollte. Danach löste er sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in ein Wölkchen etwas muffig riechende, missbilligende Luft auf. Schließlich weiß man ja nie, zu welchen Untaten eine verwirrte Kreatur die U-Bahndecken fotografiert sonst noch fähig sein könnte.
Geschmäcker sind wirklich definitiv verschieden!
(HDR-Umsetzung mit Oloneo PhotoEngine, -2, 0, +2))
Eine solche Kulisse regt natürlich sofort zu Spielereien an
"Das Treffen der Schwingen"
LG Werner
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