Aufrüsten für schnellere Renderzeiten

[Nedsch]

Mehr und mehr komme ich in den Genuss von 3D-Aufträgen. Bisher hochauflösende Einzel-Motive. Keine Animationen (kommen aber womöglich irgendwann dazu).
Nun wird der Genuss aber durch teilweise sehr lange Renderzeiten (z.B. für Innenräume) getrübt. Mir ist klar, dass die Rendereinstellungen und andere Faktoren in der Datei eine große Rolle spielen. Das soll aber nicht Gegendstand der Frage sein.
Mir geht es darum, wie ich mittelfristig durch Hard- oder Software meine Renderzeiten verbessern kann.

Ich arbeite und rendere mit Modo (10) auf einem Mac Pro 2012 (3.46 GHz, 6-Core, 48 GB Ram, NVIDIA GTX 680, momentan noch mit OSX 10.9.5)
Äußerst ungerne würde ich auf Windows wechseln. Auch wenn im 3D-Bereich vieles dafür spricht. Modos Renderer unterstützt übrigens kein GPU-Rendering.

Nun stehen folgende Ideen im Raum:
- Auf nen neuen Mac warten. (Der neue iMac Pro scheint laut Modo-Forum aber keine Option zu sein. Zu teuer, Grafikkarte überzeugt nicht)
- Einen GPU-Renderer für Modo anschaffen. Octane oder V-Ray. Bringt das was mit der jetzigen Grafikkarte? Evtl. dafür dann die beste Grafikkarte einbauen, die möglich ist. Z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=D4XdMRIoQDE

Wobei mich irritiert, das der Herr im Video disappointed zu sein scheint.
- Ein Rendernetzwerk bauen. Bin nicht sicher, ob ich ne Windows-Kiste an den Mac hängen kann. Scheint aber zu gehen.
- Renderfarm buchen. Hab ich noch nie gemacht. Fürs finale Renderen vielleicht eine Option. Wobei ich in der Regel einige Rendertests von Teilbereichen des Motivs machen. Weiß nicht, wie das dann mit der Renderfarm zusammen geht.

Bin mit dem Thema etwas überfordert. Jemand nen Tipp für mich? Oder sonstige Ideen?

 

[buerzel]

In diesem Thread:
https://www.slashcam.de/info/After-Effects-Rendern-beschleunigen--705973.html
geht es zwar vordergründig um Ae, dennoch werden viele Punkte angesprochen, die man hier ausführlicher nicht besprechen könnte.
Fazit (in etwa): Leistungsfähige CPU, schnelles RAM, viel Festplattencache und dementsprechend schnelle HDs bzw. SSDs sind am wichtigsten.
Im angesprochenen Rendertest (Ae Benchmark) hat übrigens ne Windows-Kiste mit Xeon-Prozessor und Quadro-Karte die Nase vorn.

 

[Nedsch]

Danke für den Link. Muss ich mal studieren. Wobei ich nicht weiß, ob man Ae mit GPU-Rendern vergleichen kann. Gut, kann Modo auch nicht. Aber mit Octane- oder V-Ray-Plugin schon.

 

[10dency]

Ich werde mir das mal durchrechnen, wenn der neue iMac Pro rauskommt. Mein Eizo lässt langsam spürbar nach, ich bräuchte also eh einen neuen Zweitmonitor, mit 5 K wäre das auch für InDesign deutlich besser. Meinen jetzigen Mac Pro würde ich dann behalten und als Renderslave dranhängen, der dann in Modo zusätzlich zum iMac mitrechnen kann. Sollte für meine Zwecke als Gesamtpaket genau das Richtige sein. Für richtig, richtig ernsthaftes ;-) 3D oder gar GPU-Renderer führt auf absehbare Zeit an Windows wohl kein Weg vorbei. *seufz*

 

[Nedsch]

*Seufz*, da kann ich mich anschließen. Aber vielleicht wäre der iMac Pro für mich doch auch eine Option. Mal abwarten. Allerdings gerade gelesen, der geschätzte Preis für die Maximalausstattung liegt bei 17.000 Dollar.

Ich werde mir mal die Testversion vom V-Ray-Plugin installieren. Vielleicht wäre das in Verbindung mit ner besseren Grafikkarte doch eine Übergangslösung.

 

[buerzel]

Allerdings gerade gelesen, der geschätzte Preis für die Maximalausstattung liegt bei 17.000 Dollar.

Da ist man mit ner „kleinen“ Grafik-Workstation ja noch günstig dabei:
https://www.mifcom.de/workstations-...ro,nvidia-gtx-1080-ti-sli/system_type/premium

 

[Hoinz]

Ich weiß es nicht genau, aber es gibt doch solche Renderfarmen. Also das Rendern selber, von einem "Dienstleister" machen lassen, da mietet man quasi nur die Rechenpower. Wäre das eventuell eine Option?

 

[KBB]

Wäre das eventuell eine Option?

Für Octane nicht. Die geben keine Lizenzen an fremde Renderfarmen wenn ich das recht erinnere, und die Otoy-eigene ist m.E. noch nicht so weit.

Ich würde aber eh erst dann einen GPU-Rechner aufbauen, wenn es wirklich ansteht, und nicht jetzt schon ins Blaue rein vorpreschen. Mit einer GTX 680 kommst Du auch nicht sehr weit, es sei denn, Du produzierst vorwiegend sehr kleine Szenen mit sehr wenig Lichtern, am besten mit Sunlight
Für 17.000 bekommst Du ganz sicher ziemlich viele gute und enorm leistungsfähige Renderknechte, egal ob GPU oder CPU. Viele Mac-verwöhnte Studios packen sich dazu ein paar PCs in einen Nebenraum, wo man sie nicht sieht

 

[KBB]

Nun stehen folgende Ideen im Raum:
- Auf nen neuen Mac warten. (Der neue iMac Pro scheint laut Modo-Forum aber keine Option zu sein. Zu teuer, Grafikkarte überzeugt nicht)

Gegen warten spricht ja nichts ^^

- Einen GPU-Renderer für Modo anschaffen. Octane oder V-Ray. Bringt das was mit der jetzigen Grafikkarte? Evtl. dafür dann die beste Grafikkarte einbauen, die möglich ist.

Dann bitte eine GTX 1080 Ti. Die beiden Buchstaben am Ende sind wichtig. Die Karten sind zur Zeit allerdings alle nicht gerade günstig, aber die schnellsten am Markt. Auch deshalb: erst dann, wenn es wirklich gebraucht wird! K.A. ob die in einen Mac passt. Zieht ziemlich viel Strom und erzeugt viel Hitze.
Vray hat einen GPU Part? Ah, jetzt. Ja, Vray von Chaosgroup muss ziemlich ausgereifter Stoff sein. K.A. wie die Anbindung an Modo ist, aber bestimmt ein Gewinn. Otoy (Octane) hat seit vielen Jahren Erfahrung mit GPU Rendering und ist darin ziemlich weit vorne. Welcher der bessere für Deine Belange ist, kann man von hier aus nur schwer sagen.

- Ein Rendernetzwerk bauen. Bin nicht sicher, ob ich ne Windows-Kiste an den Mac hängen kann. Scheint aber zu gehen.

Mac & PC unter Modo funktioniert auf jeden Fall, unter Vray und Octane ebenfalls. Die kommunizieren ja alle über die Rendersoftware, man muss da idR. ziemlich wenig machen und findet in allen Foren gute Hilfe dazu. Netzwerkkabel plus Switch reicht idR. auf der Hardwareseite, den Rest bringen die Renderer mit.

- Renderfarm buchen. Hab ich noch nie gemacht. Fürs finale Renderen vielleicht eine Option. Wobei ich in der Regel einige Rendertests von Teilbereichen des Motivs machen. Weiß nicht, wie das dann mit der Renderfarm zusammen geht.

Einfach mal ausprobieren mit einer kleinen bekannten Datei. Die Rebusfarm gibt einem für den Anfang 10 EUR genau für solche Tests. Du lädst Dir deren Software runter, das ist ein Plugin für Dein 3D Progamm, also Modo. Das installierst Du und kannst jetzt den Job aus Modo vermutlich prüfen (z.B. ob alle Bilder da sind) und dann hochladen. Je nach dem, welche Prio der Job hat - Du hast es eilig oder es ist egal, wie lange das dauert - fängt die Farm an zu rendern. Das kannst Du über die Software verfolgen. Ist der Job durch, läd die Software Dir die Einzelbilder oder das Bild runter.

Bin mit dem Thema etwas überfordert.

Stehst Du unter Druck? Langsam angehen. Evtl. Kollegen um Hilfe bitten. In HH sollte es möglich sein, Modo-User sogar leibhaftig auf der Straße begegnen zu können. Man kann mit ihnen sogar sprechen!

Okay, was Du brauchst, ist vermutlich erstmal die Farm. Bis es sich lohnt, eine eigene aufzubauen, ist es meistens ein weiter Weg. Ich weiß allerdings nicht, wie effektiv Modos DR ist. Dass ich damit gerendert habe, ist 4-5 Jahre her, mindestens. Und damals war eine PC-MAC Verbindung unter Modo tatsächlich eine wackelige Sache. Sollte aber heute Geschichte sein.
Es müssen vermutlich schon ziemlich große Bilder sein in Pixeln gemessen, damit sich DR auch wirklich lohnt. Sonst ist das ganze evtl. ineffektiv, sprich teuer/langsam. Allerdings sollte man das Rendern dem Kunden eh in Rechnung stellen in irgendeiner Weise. Das kostet immer! Strom. Die Maschine. Evtl. weitere Softwarekosten bei den Renderern. Pflege und Wartung. Musst Du halt auf die ein oder andere Weise einkalkulieren lernen. Wenn Du im Laufe der Zeit Rechner übrig hast, kommt die hauseigene Farm dann eh langsam zusammen. Das wächst. Du musst nur gießen

 

[KBB]

Apropos Octane und hauseigener Renderfarm: Sie scheint gestartet worden zu sein.
https://www.digitalproduction.com/2017/08/29/octane-fuer-after-effects-und-nuke/

Mit der Cloud Rendering Plattform „ORC“ bietet Otoy nun auch eigenen Cloud Rendering Services an. Der Service setzt einen OctaneVR Account voraus und kostet, wie auch zusätzliche Lizenzen für andere Tools, 17 € pro Monat.

• Pro Rendermin. mit 100 Punkten (entspricht einer GTX 980) kostet 0,02 €
• Die Obergrenze liegt bei 48000 OctaBench für umgerechnet 9,40 € pro Minute