Lou Hamou-Lhadj und Andrew Coats haben einstmals gemeinsam Film studiert. Während Lou dann acht Jahre zum Beispiel mit dem Erde aufräumenden „Wall·E“ oder „Toy Story 3“ verbrachte, beschäftigte sich Andrew mit „Horton hört ein Hu!“ oder „Ice Age 3“. Der eine ging der Animation also bei Pixar nach, der andere bei den Blue Sky Studios. Doch 2010 hüpfte dann auch Andrew zu Pixar hinüber, wo man sich wiederfand.
Im Studium also bereits verbunden durch die Animation und im Beruflichen nun ebenfalls – weshalb sollte man seine Freizeit dann nicht auch noch mit Animation verbringen? Fünf Jahre „lernten und wuchsen sie, fielen darnieder und hoben sich gegenseitig wieder auf“, um nun ihr beinahe sieben Minuten währendes, gemeinsames Filmdebüt zu geben: .
Darin kehrt ein etwas ramponiert wirkender und gezeichnet dreinschauender Sheriff zu einem Unfallort zurück, erinnert sich an das Geschehene und „sucht nach der Kraft, trotzdem weiterzumachen.“ Gewarnt seien all jene, die nun eine fröhliche, bunte und lebensaufbauende Animationswelt erwarten, wie aus diversen, vor allem kinderfreundlichen Filmen bekannt: Hier wird der Zuckerguss abgelegt und zum Vorschein kommt die Welt mit ihren eher unangenehmeren Hürden. Da darf man Emotionen beim Zusehen wünschen, wie auch immer sie ausfallen mögen:
Insgesamt zähle ich für den Film 27 Auszeichnungen bzw. Nominierungen. Darüber hinaus wurde das Werk gerade einmal vor vier Tagen veröffentlicht und kann schon auf beachtenswerte drei Millionen Klicks stolz sein. Okay, nackte Zahlen, die nichts über die eigentliche Qualität aussagen. Aber diese Aufmerksamkeit und Anerkennung hat „Borrowed Times“ doch verdient, oder?
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "Borrowed Time" von