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Schon eine Beleidungung wie "Dummkopf" kann vom Opfer zur Anzeige gebracht werden, wegen übler Nachrede. Folge kann eine Geldstrafe sein, bis hin zu zwei Jahren Haft. Wieso ist eine Online-Beleidigung schlimmer, als wenn man sie jemandem ins Gesicht sagt? Ganz einfach: eine mündliche Beleidigung hören in der Regel nicht viele Zeugen, aber eine im Internet geschriebene Beleidigung können viele lesen, was die betroffene Person viel schlimmer kränken und eventuell ihren Ruf ruinieren kann. Das gilt aber nicht bei wahren Tatsachen, was zwar ebenso unangenehm ist, aber das zählt unter Meinungsfreiheit. Wenn aber ein Gerücht oder eine unwahre Vermutung über jemanden geschrieben wird, dann zählt das zu Rufmord und ist natürlich strafbar.
Aber noch härter bestraft, wird Verleumdung, Aufforderung zum Mord und ähnliches. Angenommen man schreibt "Den will ich tot sehen!" und es begeht darauf hin tatsächlich jemand einen Mord an der gemeinten Person, so wird man als Anstifter behandelt und genauso hart bestraft, wie wenn man die Tat selbst begangen hätte.
Selbst wenn man so einen Beitrag nur teilt, übernimmt man die Aussage und macht sich damit ebenso strafbar. Auch bei einem Like kann man strafrechtlich belangt werden.
Also immer schön nachdenken, bevor man etwas schreibt, liked oder teilt!
Aber wie ist es andersrum, wenn ich das Opfer bin? Was kann ich tun?
Zuersteinmal Beweise sichern (z.B. in Form von Screenshots). Kenne ich den Täter, so sollte ich ihn ersteinmal versuchen dazu aufzufordern, den oder die Einträge zu löschen. Tut er dies nicht oder ich kenne den Täter gar nicht, wende ich mich an den Betreiber der Seite und bitte um Löschung.
Man kann aber auch einen Strafantrag bei der Polizei stellen oder einen Anwalt einschalten. Hier ist es aber von Vorteil, rechtschutzversichert zu sein.
Wir wollen natürlich nie hoffen, dass man zu solch einem Opfer wird und im Gegenzug dazu auch aufpassen, nicht zum Täter zu werden. Ich finde, das ist ein wichtiges Thema, das mal angesprochen werden sollte. Denn so anonym, wie die meisten denken, im Internet zu sein, sind sie nicht.
Hier findet ihr weitere Informationen und Beispiele:
» Quelle: Artikel von www.tz.de
Eure Jenny