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Was das genau zu bedeuten hat, kann in ein paar sehr spannenden Fakten zusammengetragen werden. Rückblickend auf das Jahr 1980 kostete noch ein Gigabyte Speichervolumen unter Berücksichtigung der damals erhältlichen Festplattenkapazitäten umgerechnet 250.000 EUR. 20 Jahre Später zur Jahrtausendwende sank dieser Preis auf nur 15 EUR und weitere vier Jahre später greifen wir mit etwa 0,06 EUR in die Tasche um Gigabyte für Gigabyte unser Leben zu digitalisieren. Man denke nur an die Eröffnung eines Googlemail-Kontos! Nur ein paar Klicks durch den Registrierungsprozess und schon stehen einem 15 GB zur Verfügung. Das gesamte Datenvolumen von Planet Erde und ihren Bewohnern türmt sich heute auf etwa 4,4 Zettabyte auf und verdoppelt (!) sich im Zwei-Jahres-Rhythmus.
Wie bitte? Was sind denn Zettabyte? Zettabyte ist eine metrische Einheit für Datenvolumen. Kurz umrissen sieht die fortlaufende Kette so aus: Kilobyte, Megabyte, Gigabyte, Terabyte, Petabyte, Exabyte, Zettabyte und danach folgen Yottabytes. Wie ihr sehen könnt, werden die Namensgebungen immer skurriler, je weiter wir aufwärts steigen. Große Mengen werden deshalb in der "Wolke" abgelegt, Cloud-Computing ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch und wird akribisch von Unternehmen, Behörden, Kommunen, Privatpersonen und zahlreichen weiteren Anwendern genutzt, während die Zeitenwende von "Life 3.0" bereits eingeläutet ist. Alarmierend ist jedoch die Tatsache, dass gerade einmal 20% verschlüsselt über die digitalen Autobahnen übermittelt werden, der Anteil an vertraulicher und persönlicher Daten jedoch geschätzte 40% umfasst.
Bei diesen Unmengen an Daten geriet die klassische Datenverarbeitung auch irgendwann an ihre Grenzen, woraufhin "Big Data" geboren wurde. Der Begriff umschreibt den Komplex unterschiedlicher Technologien, die das Sammeln und Auswerten dieser Datenmengen ermöglichen. Gerade die Auswertung scheint für viele Global Player der lukrative Part an der Sache zu sein, denn Erkenntnise über Nutzerverhalten und mögliche Neigungen kann man ja nie genug bekommen, oder?
Machen wir einen kurzen Abstecher zu einem sehr jungen Unternehmen, dass gerade einmal 16 Jahre alt ist und dennoch kaum von unserem globalen Netz wegzudenken wäre: Google. Der Gigant sichert sich vom Regierungssitz in Mountain View, Kalifornien die Zukunft, als einer der mächtigsten Konzerne der Welt. Das Rezept: Daten sammeln und auswerten. An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel (von vielen möglichen) aufgreifen. Im Fokus eine Stellenanzeige, die vor etwa einem halben Jahr von Google aufgegeben wurde. Google schrieb aus: "Dringend gesucht: Schneider und Ballonexperten." Einige Monate später konnte man am Himmel über Neuseeland 30 ballonartige Flugobjekte sichten, die schnurstracks auf dem Weg nach oben in die Stratosphäre waren. Jeder von ihnen mit einem Durchmesser von über fünf Metern und einer Länge von zwölf Metern. Das Projekt mit dem hatte es in sich, genau genommen hatte das Expertenteam aus Schneidern, Fachkräfte für Ballontechnik und Wi-Fi-Spezialisten programmierbare Ballons entwickelt, um die Welt bis hin zu den abgeschiedensten Orten mit einem Wi-Fi-Signal zu versorgen, denn jeder weiß, eine intakte und gut ausgebaute Infrastruktur ist der Schlüssel für anhaltenden Erfolg. Interessante Zeiten, in denen wir leben.
www.google.com/loon/
Der Mensch geht, lebt und stirbt vielleicht sogar eines Tages online, aber an Speicherkapazitäten wird es uns nie mangeln. Auch am Archetyp hat sich offensichtlich im Laufe der letzten Jahrtausende nur wenig verändert: Wir kehren wieder zurück zu unseren Wurzeln: Der Jäger-und-Sammler-Mentalität.
Für weitere Einzelheiten könnt ihr euch auch diese Infografik zu Big-Data ansehen.