AW: Bilder von Oldtimern verkaufen erlaubt?
Hi Folks,
ich hab da mal ne frage...
wenn ich auf ner Autoshow Bilder mache, darf ich die Bilder von den Autos in einem Kalender verarbeiten und den Kalender verkaufen? Oder benötige ich von jedem Autobesitzer eine Einverständniserklärung, sowie bei menschlichen Models?
Interessant, wie wenig Wissen und wie viel Halbwissen, Unwissenheit, Mutmaßungen solche Fragen hervorbringen...
Ganz klar ist, dass da nichts wirklich klar ist, so dass man pauschalieren kann.
Die Problematik steigert sich durch die Absicht einer gewerblichen Nutzung der Bilder.
Daher ist möglichst weite Absicherung angesagt. Natürlich braucht die nicht soweit zu gehen, dass man sich an Autohersteller wendet. Allerdings gibt es gerade auch bei Fahrzeugen da Ausnahmen, insbesondere wenn es sich um Studien/Prototypen handelt. Da es ja hier um Oldtimer geht, ist das kein Thema.
Ich schildere einfach mal, wie man in solchen und ähnlichen Fällen vorgehen sollte.
Solch eine Autoschau ist eine öffentliche Veranstaltung, die auf Privatgelände stattfindet. Als gewerblicher Fotograf holt man sich immer eine Akkreditierung beim Veranstalter. Dann darf man für die zeitnahe Berichterstattung fotografieren und veröffentlichen. Und zwar alles was dort rum steht, denn es wird ja für die Öffentlichkeit präsentiert.
Möchte man nun die Bilder anderweitig verwerten, dann macht man diese Absicht in dem Akkreditierungsantrag deutlich und achtet darauf, dass dies auch freigegeben wird. Dann steht auch der Nutzung in einem Kalender nichts im Wege.
Nur, in der Regel nutzt das nachher wenig. Auf solchen Schauen ist es schwer bis unmöglich gute Bilder zu machen, die in einen
verkaufbaren Kalender passen. Detailaufnahmen und Ähnliches ja, aber wenn so ein Auto in Groß drauf ist, wird´s schwierig. Selbst wenn man nachher den Hintergrund austauscht, hat man in den Chromteilen/Lackflächen/Glasflächen wunderbare Spiegelungen der Umgebung und von den anderen Besuchern.
Wenn man sich Autos raus geguckt hat, die sich gut in einem Kalender machen würden, dann kontaktiert man den Eigentümer (Ausstellerliste!) und verabredet ein extra Shooting in einer passenden Location. Nein, die Eigentümer sagen fast nie nein.
Und da so ein Kalender nur 13 Blätter hat, ist das auch nicht so wild.
Gut müssen die Bilder sein, sehr gut, denn der Kalendermarkt ist so überlaufen, dass er fast schon wieder tot ist. Sonst hat man eine Menge Zeit und Geld in den Sand gesetzt.