ISBN 978-3-8362-1008-9, Galileo Press, Bonn 2008, 763 Seiten, 59,90 Euro mit DVD Niveau:
Für fortgeschrittene Anwender, die zum Profi werden wollen. Thema:
Fortgeschrittene Techniken in Photoshop für effiziente Problemlösungen. Autor:
Thomas Bredenfeld ist Künster (Malerei und Fotografie) und freiberuflicher Medienproduzent. Er lehrt Mediensoftware und -produktion an einer Fachhochschule und hält Workshops in Unternehmen und Vorträge für Hard- und Softwarefirmen.
Inhalt:
Es gibt zahlreiche Medienberufe, in der Photoshop zur Anwendung kommt. Ob als Grafiker, Screendesigner, Designstudent oder 3D-Artist, alle benötigen mehr oder wenige Photoshop. Bekannte Wege für gewünschte Effekte werden so über die Visionen hinweg genommen, wobei Photoshop mit jeder Vision neue Möglichkeiten bot und Automatisierungen verbesserte. Als fortgeschrittener Anwender stehen so schnellste Wege für effektive Ergebnisse – immer unter dem Druck von Zeit und Geld – im Vordergrund. Thomas Bredenfeld versucht in seinem Buch, genau diese fortgeschrittene Techniken dem geneigten Leser zu erklären.
1. Was gibt es Neues in Photoshop CS3?
2. Camera Raw, DNG und HDR
3. Probleme bei Digitalfotos beheben
4. Retusche
5. Schwarzweiß, Duplex und Schmuckfarben
6. Farb- und Tonwertkorrekturen
7. Farbmanagement
8. Fotomontage und Composing
9. Effekte für Text und Bild
10. Filter
11. Photoshop und Web
12. Photoshop und Druck
13. Automatisierung in Photoshop
14. Photoshop und 3D
15. Photoshop und Video
16. Die DVD zum Buch
In 16 Kapitels erklärt Thomas Bredenfeld das Wichtigste in Photoshop, um fortschrittlich mit dem führenden Bildbearbeitungsprogramm zu arbeiten. Der Autor strukturiert sein Buch in fünf Teile, beginnend bei der optimierende Vorbereitung von Digitalfotos, über Farbe und Farbkorrekturen, der Möglichkeiten von Kreationen in Photoshop, der Ausgabe und Productivity hin zur den Extended-Funktionen 3D und Video.
Inhaltlich weist dieses Buch einen Rundumschlag ein in die gängigen und wichtigsten Techniken der Bildbearbeitung mit Photoshop. Die Kapitel werden belebt durch zahlreiche Workshops, in denen Bredenfeld an Beispielen die konkrete Vorgehensweise Schritt für Schritt erklärt.
Rundherum finden sich auf jeder Seite Bilder, Fotos und Programmscreenshots zur Erklärung des Geschriebenen. Ebenso – und hier liegt sicher die Stärke des Buches – hat Bredenfeld die Kapitel gespickt mit zahlreichen Tipp-Boxen, in denen kleine, aber sehr feine Hinweise stehen, die die Arbeit mit Photoshop effektiver und schneller machen. Werden diese für sich beherzigt, hat der Leser schon gutes Rüstzeuge für fortgeschrittenes Arbeiten.
Die Gestaltung der Seiten ist im Galileo-Stil: angenehm, gut strukturiert und schön bebildert. Der Druck ist hochwertig und mit der beigepackten DVD mit Workshops für Photoshop und Fotografie und den Arbeitsdateien erhält das Buch eine sinnvolle Ergänzung.
Allerdings lässt das Buch auch einige Fragen offen: Bredenfeld hat ein Buch vorgelegt, dass laut Klappentext den fortgeschrittenen Anwender zum Photoshop-Profi werden lässt. Es finden sich Inhalte zu Themen, die mit Sicherheit nicht jeder beherrscht wie der Umgang mit Alpha-Kanälen, LAB-Modus und den Extended-Funktionen. Doch im Grunde gibt es allein zur HDR-Fotografie Bücher für sich, zum LAB-Modus ebenso wie auch zur Optimierung von Fotos und zur Porträtretusche, etc. Für mich ist dieses Buch zu breit angelegt, um sein selbst gestelltes Ziel zu erfüllen. Mir fehlen fortgeschrittene Techniken, die tiefgründig erklärt werden, wie zum Beispiel Haare vor gemischtem Hintergrund freigestellt werden, wie Automatisierungen über Wasserzeichen hinaus möglich sind, wie metallische Farbeffekte auf Hochglanzmagazinen erzielt werden und so weiter und so weiter.
Der Leser, der etwa Sibylle Mühlkes Buch zu Photoshop (ebenso von Galileo Press) gekauft hat, wird sich fragen, welchen Zugewinn dieses Buch, dass knapp 250 Seiten weniger hat und 10 Euro mehr kostet, gegenüber Mühlkes „Praxisbuch zum Lernen und Nachschlagen“ hat. Fortgeschrittene Techniken sind nicht immer gegeben, wenn dem Leser noch erklärt werden muss, was Ebenen sind und wie Verläufe angelegt werden.
Bredenfeld ist ein Könner und erklärt, worauf es ankommt. Daher kann dieses Buch eine komprimierte Fassung eines 1000-seitigen Buches darstellen mit vielen kleinen Tipps mehr. Die Zielgruppe wären eher Leute, die sich mit Bildbearbeitung angrenzend auskennen – etwa Anwender von After Effects oder InDesign – und aus dem Vorwissen heraus den fortgeschrittenen Einstieg in Photoshop wollen.
Fazit: Gutes Buch für alle, die schnell in das Programm einsteigen und mit allen erprobten Techniken zielführend und effizient gewünschte Ergebnisse erreichen wollen.