Panoramafotografie: Theorie und PraxisBibliografische Angaben:
978-3-89864-440-2, dpunkt-Verlag, 1. Auflage, Heidelberg 2008, 136 Seiten, 34,00 EuroNiveau:
Die Zielgruppe sind ambitionierte Fotoamateure und Fotografen in Beruf oder Ausbildung. Thema:
In diesem Buch geht es um die Erstellung von anspruchsvollsten Panoramabildern, die eine hochwertige Ausgabe für Print und Werbung erlauben. Autor:
Harald Woeste ist als selbstständiger Informationsdesigner und Fotograf international tätig und ergründete die Panoramafotografie als Thema seiner Diplomarbeit an der Universität der Künste in Berlin. - www.woeste.biz
Inhalt:
Ein Panorama ist besonders. Aufgrund des größeren Blickwinkels weichen diese Bilder von unseren normalen Sehgewohnheiten ab und ermöglichen es, im Grunde völlig langweilige Motive eine ästhetische Dramatik zu verleihen. Das macht ein Panorama einzigartig. Zwar haben viele Kameras - und sogar schon Handys - ihre Panorama-Modi, doch ist für ein gelungendes High-End-Panorama mehr als nur Knipsen nötig. Wer anspruchsvollste Panoramen erstellen möchte, benötigt tiefgründiges Wissen bei der Fotoaufnahme als auch bei der Softwarebearbeitung.
1. Grundlagen
2. Aufnahme
3. Montage
4. Wiedergabe
5. Panorama-Software
6. Projekt 1 – FineArt-Limited-Edition-Print
7. Projekt 2 – Dokumentation der Einstein-Ausstellung in 40 Panoramen
8. Projekt 3 – Werbeaufnahme Clubtheater Berlin
9. Projekt 4 – High-Dynamic-Range-Kalenderfotografie
Das Buch untergliedert sich in neun Kapitel, wovon die ersten fünf den gesamten Workflow der Panoramafotografie erklären und die vier folgenden Kapitel How-to-Erklärungen am konkreten Projekt sind.
Im Grundlagen-Teil zeigt Harald Woeste die Geschichte des Panoramas vom Gemälde über erste Fotografien Ende des 19 Jahrhunderts bis heute und erklärt anhand von Gedankenmodelle, was überhaupt ein Panorama nach heutigem Verständnis ist.
Im Kapitel Aufnahme zeigt der Autor, was bei der Fotoaufnahme wichtig ist, um ein optimale Parallaxe, Schärfe, Helligkeit und Farbbalance zu erhalten. Der praktische Umgang, etwa mit einem Fish-Eye-Objektiv sowie den richtigen Panoramaköpfen und Stativen, wird ebenso deutlich gemacht.
Der nächste Schritt im Workflow folgt auch im nächsten Kapitel: die Montage. Wenn die Bilder gemacht sind, zeigt Harald Woeste, wie diese als nahtloses Panorama zu einem technisch einwandfreien Bild montiert werden.
Im Kapitel zur Wiedergabe geht es schließlich darum, wie die Bilddatei in ein interaktives digitales Panorama mit virtuellen Rundgang verwandelt oder in ein großformatiges Druckbild ausgegeben wird. Hier geht es hauptsächlich um die Projektion, was und wie wiedergegeben wird bei einem Panorama.
Das letzte theoretische Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Panorama-Software auf dem Markt. Neben Photomerge von Photoshop werden REALVIZ Stitcher, PTGui Pro und andere Panoramaprogramme besprochen.
Die vier Projekt-Kapitel beschreiben verschiedene Auftragsarbeiten. Da lässt der Autor einen guten Blick über die Schulter zu und erklärt seine Herangehensweise bei Aufnahme und Nachbearbeitung. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das auch in einer Organisationsgrafik, wie sich etwa die Panoramadokumentation einer Ausstellung zusammensetzt.
Das Buch beschreibt die Panoramafotografie sehr genau. Der Leser wird sich mit diesen Inhalten das weite Meer der Panoramamöglichkeiten tiefgründig erschließen können. Sehr wirksam sind neben der zahlreichen Fotos vor allem die Skizzen, die die Theorie praktisch visualisiert. Besonders hilfreich sind die Projektkapitel und die Ausführungen zu den möglichen Fehlern, die bei der Panoramafotografie passieren können.
Woeste hält in dem Buch, was es verspricht. Es gibt den Rundumschlag zur Panoramafotografie. Nicht ohne Grund ist dieses Buch nun übersetzt in englischer Sprache erschienen.
Allerdings hat es auch einen etwas anspruchsvollen Preis mit 34 Euro für 136 Seiten. Da wäre es schön, wäre eine DVD mit Try-out-Versionen der besprochenen Software als Zusatz beigegeben. Für den Leser wären online verfügbare Updates, die gerade beim Kapitel Panorama-Software Sinn ergeben, auch eine optimale Ergänzung zum Buch gewesen, weil regelmäßig neue Versionen der Programme herauskommen.
Fazit: Ein tolles Buch für Panoramafotografie, dass sich Fotografen, die Panoramen erstellen, nicht entgehen lassen sollten. Mit diesen Tipps werden die Qualität der eigenen Bilder garantiert steigen und die Fehler bei der Montage und Nachbearbeitung minimiert.
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