AW: copyright -- © benutzen?
Eigenlich sollte sich aber in einer aufgeklärten Gesellschaft rumgesprochen haben: "das, was mir nicht gehört, gehört jemand anders".
Sollte es. Aber ganz eindeutig: hat es nunmal nicht. Und damit meine ich nicht willentliche Verstoßer - die wüßten es ja immerhin besser. Ich kann mir das anders wünschen - aber selbst in meinem Bekanntenkreis werde ich regelmäßig nach Grundsätzen dazu befragt - nicht etwas nach Details sondern wirklich nach Babybrei. Auch bei Leuten, die selbst Urheber sind. Was eigentlich nicht verwundert - ein guter Musiker oder guter Autor haben nicht als erste Motivation "Jura für Urheber" an der Uni gehört, sondern wahrscheinlich Lust auf ihr Gebiet gehabt. Viele Leute scheuen Recht, weil es ihnen abstrakt und unheimlich ist. Und die surfen nunmal auch und haben Websiten.
Die Kenntlichmachung von Selbstverständlichkeiten sollte eigentlich überflüssig sein ...
Wie man an dem Thread hier sieht: Ansichtssache.
Passend dazu ist letzte Woche ja die neue c't Fotospezial erschienen. Aus meiner Sicht keines dieser "welche Menüpunkte hat eine Canon"-Magazine sondern eher eines für Fortgeschrittene mit etwas mehr Tiefe. Hier schreibt der langjährige Justitiar Jörg Heidrich in einem langen Artikel zum Bildrecht genau das, was ich in meiner ersten Antwort vor Erscheinen des Heftes auch empfohlen habe. Hr. Heidrich hat für den Heise-Verlag (und der Frage ob Programme zum CD****pen einer CD beiligen dürfen, zu Aufsichtspflichten in Webforen) und vieler solche Scharmützel den ganzen IT-Verlag schon mehrfach und langjährig durch alle Instanzen vertreten. Natürlich wurde darüber auch immer den Heften juristisch versiert berichtet. Aus meiner Sicht ist Hr. Heidrich einer der erfahrendsten Juristen in Deutschland zu Fragen wie Medien, Netz, Urheberrecht etc.
Kurzum ... auch er empfiehlt im aktuellen Heft die Verwendung des Copyright-Symbols. Er schreibt auch als Begründung - den Erfahrungen des Heise-Verlags nach - wendet das immerhin Verstöße von wirklich nur Unwissenden häufig ab.
Ich sage also hier nichts Neues, sondern nur, dass einer, der es - aus meiner Sicht - wissen muss - dieselbe Meinung geäußert hat wie ich. Wie es mit solchen Meinungen so ist: man wird sicherlich auch genügend sachverständige Juristen finden, die das guten Gründen genau anders herum sehen. Wie bei so vielen Themen: da muss man am Ende mal wieder selbst entscheiden.
... eher kontraproduktiv. Das wird dann so gesehen, dass man sagt: stand nicht dran, dann kann ich es ja nehmen.
Restrisiko, klar. Auch wenn ich die Nutzung tendenziell eher empfehle: Leute, die etwas falsch verstehen wollen, könnten diese Nummer versuchen. Kann ich Dir nicht nehmen. ICH halte das zwar für unwahrscheinlich. Von mir ausgehend. Würde wohl generell auch ohne Kenntnis der Rechtslage bei jemanden, der solche Signale sendet, vorsichtiger sein. Wer aber mal mit Leuten der ausverschämteren Gattung zu tun hatte, muss auch mit sowas rechnen.
Aber hier bleibt Dir ja dann das Mittel des Hinweises oder auch der Abmahnung trotzdem. Formal ist das Zeichen ja eben nicht von Bedeutung. Kein Gericht folgt einem Störer in dieser Argumentation.
Ich schätze dieses Risiko auch 100:1 ein. Aber selbst dann kann Dir ausgerechnet der eine gerade zuerst begegnen ...
Jeder nach seiner Facon.
@Havelmatte und Lieselotte
Weil sowohl das eine wie auch das andere seine Berechtigung hat und dies auch unter Juristen diskutiert wird, kann ich aber bei so einer ernsthaft gestellten Frage mit Argumenten wie "Wichtigtuerei" nichts anfangen.
Nix gegen ein Gefrotzel, wenn ich es als solches erkennen kann. Bin nebenbei auch Berliner, kann aber nichts berlinerisches darin erkennen, wenn man so eine Handlung als Wichtigtuerei bezeichnet. Wenn ich es mal umdrehe: man könnte ja genauso losen Mundwerks das Nicht-Benutzen meinetwegen auch als Ignoranz bezeichnen. Was passierte wohl, wenn ich Euch - da Ihr ja kein Symbol nutzen wollt, als "Ignoranten" bezeichnen würde?
Wenn man bei so trivialen Fragen schroff und von oben herab schießt, sollte man sich nicht wundern, wenn man dann auch schroff wahrgenommen wird und womöglich schroff geantwortet kriegt. Das ernte ich doch nunmal generell, wenn ich anderen Leuten oder deren Handlungen solche Titel vergebe. Gut - Berliner wundern sich dann auch nicht.