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Das Ende der Panoramafreiheit?

studio24

Homo Nikoniensis

Lt. diesem Artikel arbeitet die EU an einer Änderung des Urheberrechtes. Kommt das am 9. Juli durch steht zu befürchten, dass es das Ende der Panoramafreiheit bedeutet.

Macht euren EU-Abgeordneten ausfindig und macht ihm Dampf, da was gegen zu tun.
 

Fotografie

rafoldi

Aktives Mitglied

Na dann will ich mal ein wenig Lobby Arbeit betreiben...... :)

Das wird schon eine ganze Weile versucht. Nicht jedes Land in der EU hat da die gleichen Vorschriften. In Italien z.B. sieht es schon anders aus, da kann man nicht so einfach los fotografieren und dann veröffentlichen.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

golem.de schrieb:
Die Formulierung des aktuellen Entwurfs könnte dazu führen, dass Bilder von öffentlichen Werken, die urheberrechtlich geschützt sind, nur noch mit der Erlaubnis des Rechteinhabers kommerziell genutzt werden dürfen. Das bedeutet eine faktische Abschaffung der sogenannten Panoramafreiheit, die zur Zeit in den EU-Ländern unterschiedlich geregelt ist.
(http://www.golem.de/news/eu-urheber...haffung-der-panoramafreiheit-1506-114753.html)

Die übliche pauschalierte Panikmache.
  1. Es geht derzeit um eine Evaluation. Also um eine sachliche und fachliche Bewertung.
  2. Es geht um das EU-Urheberrecht. Das muss dann erst mal in nationales Recht umgesetzt werden. Diesbezüglich habe ich Vertrauen in BVerfG und BGH.
  3. Es geht um die kommerzielle Nutzung von entsprechenden Bildern.
    Wie viele sind davon betroffen?
Fazit:
Erst mal den Ball flach halten und die Welt nicht mit Untergangsphantasien fluten, bevor etwas konkretes zu lesen oder zu erwarten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

DoctorG

Aktives Mitglied

Es geht um die kommerzielle Nutzung von entsprechenden Bildern.
Wie viele sind davon betroffen?

Na ja, so wenige auch wieder nicht!
Bei Fotolia sind meines Wissens rund 2 Mio. Leute registriert - ein paar Deutsche sind da sicher schon bei, bei Flickr sind auch nicht so wenige User registriert. Eine kleine Website oder einen Blog hat zudem vermutlich fast jeder hier.

Es geht ja nicht darum, ob man davon lebt. Aber: auch wer sich über einige Fotolia-Groschen freut, ist ja in der kommerziellen Welt. Bei Flickr gibt es meines Wissen so ein ähnliches Ausschüttungsmodell (bin da selbst nicht).
Eine Website, auf der man ein bisschen Ad-Werbung schaltet, ist damit aber auch ganz schnell eine kommerzielle Unternehmung - auch wenn man die Bilder selbst gar nicht als solche anbietet.

Zwei Jahrzehnte Abmahnungen haben wir ja gerade hinter uns, momentan mit abflachender Tendenz. In der Zeit in der wir uns hier gegenseitig das Leben schwer gemacht haben mit diesem Klein-Klein um Tippfehler im Impressum, haben die Amerikaner ohne diese Sorgen Amazon, eBay, Facebook etc. auf den Weg gebracht, während bei uns kein DAX-Konzern einem Fuss im Internet hat.
Ich persönlich bräuchte es nicht, dass diese Büchse Pandore nun wegen der Bilder wieder aufgeht.
Zum Alarmismus: ja - mit sowas kann mich tatsächlich leicht alarmieren ;-)
 

Stille_Wasser

AP + AD (win), Knipse vorhanden, ;)

Flickr... ich weiss, das man dort die Fotolizensen unterschiedlich einstellen kann... wie das dort aber mit Verkaufen gehen soll... ? Weiss ich nicht - geht jedenfalls nicht "automatisch". Bei 500px kann man das aber direkt einstellen... das wäre auf jeden Fall betroffen - auch wenn es wohl eine kanadische Seite ist. ;)
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Eine Website, auf der man ein bisschen Ad-Werbung schaltet, ist damit aber auch ganz schnell eine kommerzielle Unternehmung - auch wenn man die Bilder selbst gar nicht als solche anbietet.

... da genügt es doch sogar schon, wenn man das nicht selbst macht, sondern dies vom Provider getätigt wird, je nach dem, zu welchen Bedingungen man seine Website am Laufen hat, oder irre ich da?


Mit liebem Gruß
Frank
 

DoctorG

Aktives Mitglied

... da genügt es doch sogar schon, wenn man das nicht selbst macht, sondern dies vom Provider getätigt wird, je nach dem, zu welchen Bedingungen man seine Website am Laufen hat, oder irre ich da?


Mit liebem Gruß
Frank
Ich denke schon, auch wenn ich hier nicht genau weiß, wer die Abmahnpost beantworten muss. Vermutlich wäre das dann der Provider, aber selbst bei Kostenlos-Diensten steht dann ganz sicher im Kleingedruckten, dass Alles was eine Abmahnung verursucht (wie z.B. solche Fotos) vom Nutzer zu tragen ist.

Ich erinnere mich an die Sache mit den Archtitekten, die das Europäische Parlament in Straßburg entworfen haben. Das Ding ist oft in den Nachrichten und natürlich für Touristen ein Hingucker. In Frankreich gibt es unsere Panormafreiheit nicht und ein Foto dieses Gebäudes wird geahndet wie eine Raubkopie. Ein Deutsch-Franzose hat auf seinem Blog ein paar harmlose Knips-Fotos gezeigt (eigene, nicht-kommerziell - war eben stolz auf die schönen Erinnerungsbilder). 12.000 Euro sollte ihn der Spaß kosten. ...und anders als Abofallen und Redtube-Abmahner bei uns waren diese Architekten vollends im französischen Recht und haben das wohl auch mehrfach vor Gericht erstritten (habe die Namen nicht mehr, aber waren bekannt).
Für Veröffentlichungen im Bereich Nachrichten gilt da eine Ausnahme (darum sieht man das Gebäude im Rahmen der Berichterstattung) - wir Alle dürften nicht einmal hier unsere HDR-Ergebnisse so eines Gebäudes mehr austauschen, wenn das das Ergebnis würde. Das wäre dann wie mp-3-Files von aktuellen Hits zu ahnden - und das von Werken, die wir selbst gemacht hätten!
@Stille_Wasser: Die kanadische Herkunft der Plattform dürfte für den Fotografen hier auch nicht viel ändern. Es wird den Fotografen treffen, der ja natürlich seine Werke auch als seine Werke bekannt machen will. In Frankreich oder auch Italien sind mir ja so per se wirklich frei rumstehende Werke als Künstler untersagt, wenn ich nicht für jedes Haus, dessen Urheberschutz nicht abgelaufen ist, separate Lizenzbedingungen treffe und bezahle, was die andere Seite will.
Wenn die Franzosen das so wollen (wurde 2006 zum heutigen Stand novelliert) ist das auch ok. Ich würde das nur von Europa kommend nicht gerne auch in D plötzlich so haben.
Eine europäische Novellierung wäre ansonsten natürlich sinnvoll - da bin ich eigentlich ein Fan von. Mein Vertrauen wird aber in den letzten Jahren geringer, dass dabei etwas für diejenigen rauskommt, die keine eigenen Lobbyisten auf Abgeordnete ansetzen können.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Hab unterschrieben.

Zur Begründung habe ich folgendes geschrieben:
Es muss ein Kompromiss gefunden werden, der sowohl den urheberrechtlichen Schutz öffentlicher Werke, als auch die Panoramafreiheit gleichermaßen berücksichtigt.
(Könnt Ihre gerne kopieren.)
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Trotzdem, ich empfinde das momentan auch als Panikmache.
Sehe ich auch so.

Es geht ja letztlich "nur" um die kommerzielle Nutzung von urheberrechtlich geschützten öffentlichen Werken. Der Privatmann, der für sein heimisches Fotoalbum fotografiert, wird davon nach wie vor unberührt bleiben.

Für die kommerzielle Nutzung bestehen ja heute schon Einschränkungen. Allerdings gibt es hier immer wieder Streit, weil es nicht eindeutig geregelt ist.

Letztlich wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass eben diese bislang unklare Rechtslage geklärt wird.
 

were

Aktives Mitglied

Sehe ich auch so.

Es geht ja letztlich "nur" um die kommerzielle Nutzung von urheberrechtlich geschützten öffentlichen Werken. Der Privatmann, der für sein heimisches Fotoalbum fotografiert, wird davon nach wie vor unberührt bleiben.

Für die kommerzielle Nutzung bestehen ja heute schon Einschränkungen. Allerdings gibt es hier immer wieder Streit, weil es nicht eindeutig geregelt ist.

Letztlich wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass eben diese bislang unklare Rechtslage geklärt wird.

Die großen Wellen schlägt das ja nur, weil hier behauptet würde, jeder facebook-Nutzer würde durch die Facebook-Agb betroffen sein, weil er facebook das Recht einräumt die Bilder gewerblich zu nutzen. Da will natürlich niemand ins Fadenkreuz der Abmahner geraten.

Ich bezeifle diese Aussage etwas, weil a: Zum Zeitpunkt de Hochladens das legal war und b: Keine Gewinnerzielungsabsicht des Hochladenden vorliegt.

Falls aber das Hochladen meiner Urlaubsbilder künftig als gewerbliche Tätigkeit betrachtet werden würde, könnte ich ja eigentlich dann meine Kamera und meinen Urlaub steuerlich absetzen.... ;)
 

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

Falls aber das Hochladen meiner Urlaubsbilder künftig als gewerbliche Tätigkeit betrachtet werden würde, könnte ich ja eigentlich dann meine Kamera und meinen Urlaub steuerlich absetzen.... ;)

Hier besteht ein deutlicher Unterschied:
Steuerlich sieht das etwas anders aus, wird kein Ertrag/Gewinn erwirtschaftet, dürfte irgendwann Sense sein mit steuerlichem Absetzen.

Bei einer Internetseite zählt die gewerbliche Absicht schon, dazu zählt:
Werbebanner zu einem Discounter mit Provision
Werbebanner mit Klick Einnahmen und sei es nur im 1/10 Cent Bereich
Hier auch gefährlich ein Hoster der hier von sich aus Werbung setzt, z.B.
bei kostenlosen Webseitenanbietern.
selbst Hinweise wie: Sie können auch die gezeigten Fotos bei mir erwerben/bestellen
reicht schon um eine gewerbliche Absicht zu zeigen.

Das hier steuerliches und allgemeines Recht sich unterscheiden dürfte manche
Mutter bei eBay schon erfahren haben, denn plötzlich wurde der Verkauf der
ausgetragenen Baby- und Kinderklamotten als gewerblich eingestuft, weil eben
regelmäßig etwas angeboten wurde.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Wartet mal ab, irgendwann kommt die Gehwegbenutzungsgebühr, schließlich treten wir die kunstvoll gestalteten und selbstverständlich urheberrechtlich geschützten Werke tagtäglich mit unseren Füßen, das geht ja gar nicht, da muß doch noch eine weitere Steuer her, schließlich nutzen wir die Platten nicht nur rein privat sondern auch kommerziell, um z.B. zum nächsten Arbeitstermin zu kommen ... ;)

Das eigentlich Schlimme an der Reglementierungswut ist leider, dass sie meist mit dem guten Vorsatz bzw. unter dem Deckmantel der 'Vereinfachung und Ordnung' durchgeführt wird. Oftmals wird es aber deutlich komplizierter als je zuvor, am Ende weiß dann vor lauter Regelungen (und Ausnahmeregelungen) keiner mehr so genau, was falsch und was richtig sein soll, ein Chaos für den Bürger (das sind wir alle!) und die reinste Freude für Abmahnanwälte.
Muß man als Fotograf (Laie, Amateur als auch Profi) in Zukunft also auch ein/zwei Semester Jura studieren, um sich beim Fotografieren noch (rechts)sicher fühlen zu können?

Und wir alle wissen doch ganz genau: die Geister, die man ruft, sind schnell zur Stelle, sie aber wieder loszuwerden, tja, das kann dauern oder gar unmöglich sein. Also vielleicht doch lieber frühzeitig 'aufbegehren' und klar Position beziehen als später vielleicht zu bereuen, dies nicht getan zu haben. Hat für mich auch nichts mit Panikmache zu tun ... ;)

Liebe Grüße
Frank

PS
Und ich dachte, wir in Europa haben derzeit politisch und wirtschaftlich viel wichtigere Probleme an den Hacken ..., tja, so kann man sich irren ...
 
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