Wer sich beruflich oder privat mit Video- oder Bildbearbeitung befasst, kennt diese Situation möglicherweise: Die neue Kamera oder das aktuellere bzw. bessere Bearbeitungsprogramm ist im Haus und dann bringt der Rechner nicht genug Leistung auf, um damit vernünftig zu arbeiten. Doch nicht nur erfahrene Nutzer müssen sich mit dieser Problematik auseinandersetzen. Besonders Neueinsteiger stehen oftmals vor der Qual der Wahl, welche Komponenten ein Computer beinhalten muss, um den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Deswegen erklären wir an dieser Stelle, auf was man beim Zusammenstellen bzw. Kauf achten muss.
Fertig kaufen oder selbst zusammenstellen?
Zum einen kann man sich auf dem Markt nach einem kompletten PC umschauen oder man entscheidet sich für die meist preiswertere Variante und stellt sich selbst einen Rechner zusammen. Für den Otto-Normalverbraucher, der gelegentlich Briefe verfasst, im Internet surft oder Urlaubsvideos bearbeitet, reicht ein Komplett-Computer vollkommen aus. Sobald allerdings Extrawünsche oder Zusatzleistungen eine Rolle spielen, wie professionelle Bild- und Videobearbeitung, bedarf es speziellerer Anforderungen. Normale PCs sind in der Regel nicht dafür ausgelegt, mit ihnen qualitativ hochwertige Videoschnitte zu erstellen und diverse Grafikprogramme gleichzeitig laufen zu lassen. Auch bei professioneller Fotografie mit sowie 4K-Videoaufnahmen stoßen diese Modelle oft an ihre Grenzen. Einerseits hat man die Möglichkeit, sich im Fachhandel beraten und dort ein Modell individuell zusammenstellen zu lassen. Bei ausrechender Kenntnis der Materie, und sucht sich die Bestandteile aus, die den eigenen Anforderungen entsprechen.
Der ideale Rechner für Fotografen
Ein Computer muss viel leisten können. Neben diversen Anschlüssen für externe Geräte wie Scanner, Kamera oder Drucker, Kartenlesegeräte sowie externe Festplatten sind folgende Kernkomponenten essenziell für eine adäquate Bildbearbeitung:- eine ausreichende Prozessorleistung, mit mehreren Kernen, was die Bearbeitung beschleunigt
- eine SSD und/oder eine HDD
- eine leistungsstarke Grafikkarte (GPU)
- genügend Arbeitsspeicher (RAM)
- ein gutes Netzteil mit einem entsprechenden Ranking und der passenden Leistung. Hier sollte nicht alleine auf die Wattzahl geachtet werden.
Mainboard und Central Processing Unit (CPU)
Das Mainboard stellt das Grundgerüst eines Computers dar. Auf dem Mainboard werden alle Komponenten befestigt und durch das passende Netzteil mit Strom versorgt. Wenn man sich das Mainboard aussucht, sollte dies immer in Kombination mit einer CPU geschehen, da die beiden Komponenten voneinander abhängig sind. Auf folgende Merkmale sollte man beim Kauf dieser Komponenten achten: [*]Jeder Prozessor hat einen bestimmten Sockeltyp, den das Mainboard aufweisen muss, sonst passen beide Komponenten nicht zusammen. Diese Daten sind im jeweiligen Datenblatt enthalten. AMD und Intel sind hier die beiden großen Anbieter. [*]Die Anzahl der Cores (Kerne) kann entscheidend sein. Das ist wichtig, da jeder Fotograf mehrere Programme parallel laufen hat. Hierbei ist zwischen echten Kernen und Threads zu unterscheiden. So gibt es beispielsweise einen Prozessor mit 8 Kernen, wovon vier Kerne „echt“ sind und die anderen vier „virtuell“, sogenannte Threads. Auf eine gute pro-Kern-Leistung ist zu achten. Es nützt nichts, wenn der Prozessor 16 Kerne hat, die pro Kern aber keine gute Arbeitsleistung aufweisen und der PC langsamer ist als ein 4-Kerner. Richtwerte liefern hier diverse Benchmarks, das Datenblatt und die Taktung. [*]Ein hoher MHz-Wert steht nicht alleine für die Qualität und Geschwindigkeit eines Prozessors.Im Grunde genommen gibt es keine allgemeingültige Antwort, wenn man sich fragt, welche CPU die Richtige ist. Das hängt ganz davon ab, welche Anforderungen erfüllt werden sollen. Einen guten Überblick über aktuelle Modelle gibt der CPU-Test von pcgameshardware.de.
Random Access Memory (RAM)
Der Arbeitsspeicher dient sozusagen als Kurzzeitgedächtnis eines Computers. Hier werden Daten nicht dauerhaft gespeichert, jedoch ohne Pause verarbeitet, um einen reibungslosen Ablauf aller Prozesse zu gewährleisten. Die meisten Computer haben heutzutage 8 bis 16 GB RAM. Für den ganz normalen Alltag und sogar für gehobene Ansprüche reicht das vollkommen aus. Möchte man den Computer mehr auslasten und benötigt mehr RAM, empfiehlt es sich, auf 32GB aufzustocken. Dabei sollte man darauf achten, dass die einzelnen RAM-Riegel gleiche Werte haben. Der Takt und die Größe sollten übereinstimmen. Ebenso empfiehlt es sich, keinen einzelnen Riegel oder drei Riegel ins Gehäuse zu stecken. Man sollte immer darauf achten, mindestens Dual-Channel zu nutzen, da die RAM-Riegel sich dann nicht gegenseitig ausbremsen. Eine Größe von beispielsweise 12 GB ist wenig sinnvoll, da man diese nicht durch zwei Riegel erzeugen kann und der dritte im schlimmsten Fall so stark ausbremst, dass es langsamer als mit 8GB ist. Wichtig ist hierbei der Takt, wobei man nicht alleine darauf achten muss, dass man eine hohe Zahl verbaut. Hier gilt ebenso: Was braucht der Prozessor, was kann das Mainboard unterstützen? Jedes Mainboard hat eine maximale Größe, was an RAM verarbeitet werden kann. Man unterscheidet bei RAM zwischen DDR1 bis DDR4, wobei DDR4 die neueste Version ist. Bei dieser Thematik kann man sich ebenso im Internet einlesen.
Hard Disk Drive (HDD) oder Solid State Drive (SSD)?
Dabei handelt es sich um nichts Geringeres als die Festplatten. Diese sind notwendig, um alle Daten dauerhaft speichern zu können. In diesem Fall wären das Dokumente, Bilder, Programme, Kataloge und Videos. Durch immer höhere Auflösungsraten in Fotografie und bei Videos benötigt man mittlerweile mehr Platz, als es vor Jahren üblich war. Wer sich einen neuen Rechner zusammenstellen will, stößt bei der Wahl der Festplatte auf eine grundlegende Frage: HDD oder SSD?
SSD | HDD | |
Vorteile |
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Nachteile |
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Festplatten gibt es in verschiedenen Größen. HDDs gibt es zu einem erschwinglichen Preis mit einer Größe von 3TB (3.000 GB). Hierauf kann man eine Menge Videos und Bilder abspeichern. Wenn man das möchte, kann man sich auch mehre solcher Festplatten einbauen. SSDs sind teurer, aber eben deutlich schneller. Bei computerbild finden sich weitere Informationen.
Grafikkarte (GPU)
Hat man diese Komponenten zusammen, benötigt man natürlich noch die passende Grafikkarte. Neuere Prozessoren haben bereits immer häufiger eine Grafikeinheit verbaut. Diese ist ausreichend, um im normalen Office-Betrieb zu arbeiten, zu einer Bild-/Videobearbeitung reichen diese allerdings nicht aus. Die beiden großen Anbieter sind hier AMD und Nvidia, die laufend neue Karten auf den Markt bringen. Mal gibt es größere Upgrades im Vergleich zum Vorgänger, mal ändert sich kaum etwas. Eine größere Investition bei der Anschaffung kann sich lohnen, um lange Freude an der GPU zu haben.
Legt man Wert auf eine leise Arbeitsweise, sollte man sich vorab über den verbauten Lüfter informieren, da es hier sehr große Unterschiede in der Lautstärkenentwicklung gibt. Zudem ist darauf zu achten, dass die Karte ausreichend HDMI- und DisplayPort-Anschlüsse braucht. Beim Arbeiten mit mehreren Bildschirmen gleichzeitig, müssen die entsprechenden Anschlüsse vorhanden sein. Bei der Wahl kann daher ein Blick in den Vergleich verschiedener Karten von computerbase.de nicht schaden.
Außerdem benötigt man:
- Eingabegeräte wie Maus, Tastatur oder spezielle Tablets
- Ein Netzteil mit ausreichend Watt. Hierbei gibt es ebenso Lautstärkenunterschiede und die Leistung muss ausreichend sein.
- Einen Monitor, wobei sich hier für Bild-/Videobearbeitung ein Widescreen mit 21:9 Seitenverhältnis empfiehlt, da mehr auf den Bildschirm passt, was das Arbeiten erleichtert.
- Ein passendes Gehäuse, um alle Komponenten unterzubringen.