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"Design" ausreden, aber wie?

E

Erdi

Guest

Ein Kunde hat eine ganz bestimmte Vorstellung, von dem was er will.
Sehr gut.
Und dann zeigt er mir den Entwurf eines Layout.
Meine erste Reaktion war die Bemerkung, da kann man etwas draus machen.
Hab ich auch.
Ich zeige ihm meinen Entwurf und er fällt aus allen Wolken. Er hat mir doch gezeigt was er will und hat es mir auch gleich noch mal erklärt.
Ich habe auf Sprüche wie "Hornhaut zerfetzendes Design" verzichtet.
Habe ihn aber auf Lesbarkeit, Benutzerfreundlichkeit, eine gute Navigation etc hingewiesen.
Der Titel sagt schon alles, wie redet man so einem, das Design aus.
 

trickfilmjunkie

Noch nicht viel geschrieben

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Da ich auf der anderen Seite des Tisches sitze (Kunde) wage ich mir mal folgende These: Wer zahlt bestimmt.

Ich verstehe ja das man als Designer einem gewissen Anspruch und Vorstellung seiner Arbeit hat, aber am Ende des Tages sollte der Kunde bekommen was er will, so haesslich es im Auge des Dienstleisters auch ist.
 

jenni

Forum-Gottheit

AW: "Design" ausreden, aber wie?

wenn der Kunde so an seinem Entwurf festhält
kannst du reden wie du willst, da wird sich dann auch nicht viel ändern
denke ich mal

entweder du sagst so einen Schei… machst du nicht
und verzichtest lieber auf den Auftrag

oder aber du machst es wie er es will, streichst die Kohle für ein
 

Girldee

Nicht mehr ganz neu hier

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Ausreden ist eher der falsche Weg denke ich. So wie du es gemacht hast, auf die positiven Seiten des neuen Designs hinweisen und die mit dem Designvorschlag des Kunden gegenüberstellen. Wenn er trotzdem an seinem Design festhalten möchte, muss man sich leider fügen oder verzichten. So blöd es auch ist:uhm:
 

Myhar

Hat es drauf

AW: "Design" ausreden, aber wie?

[...] aber am Ende des Tages sollte der Kunde bekommen was er will, so haesslich es im Auge des Dienstleisters auch ist.

Leider glauben das zu viele Auftraggeber. Feedback etc. ist wichtig und nicht zu vernachlässigen, aber auch als Auftraggeber sollte man auf den Designer hören. Schließlich ist es doch ihr Job, gutes Design zu entwickeln und auf zeitgemäße Darstellung zu achten.
Wieso überhaupt einen Designer anstellen, wenn man schon selber alles designed hat? Dann sucht man keinen Designer sondern nur noch jemand, der stur den Code schreibt.

Es ist leider schwierig, jemandem sein eigenes Design auszureden. Davon ist man ja selber am überzeugtesten. Am Besten geht das wohl, wenn man die zwei designs direkt miteinander vergleicht. Also: "Hier ist die Navigation unten auf der Seite, aber hier habe ich sie nach oben gegeben, weil das Benutzerfreundlicher ist. etc."
Aber bevor man jemanden überzeugen will, soll man, wie bereits erwähnt, abklären, ob derjenige wirklich einen designer braucht oder einen Coder, der das nur umsetzt.
 

MyBad

localhorst

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Ich kenne diese Problematik auch zu gut. Ich gehe dann immer wie folgt vor:

Ich erinnere den Kunden daran, dass die Website nicht ihm gefallen muss sondern seiner Zielgruppe (wenn bekannt) und untermauere das anhand von Beispiel-Websites. Das klappt eigentlich in 85% der Fälle. Die restlichen 15% bekommen dann einfach das, was sie sich vorgestellt haben.

Ist natürlich doof für den Dienstleister mit solchen Arbeiten in Verbindung gebracht zu werden. Da muss man eben schauen, ob man es sich leisten kann Aufträge abzulehnen.
 

Faderas

Noch nicht viel geschrieben

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Wie es MyBad bereits formulierte, wäre eine Hinterfragung der Zielgruppe beim Auftraggeber überlegenswert. Vielleicht hat er/sie/es sich noch keinerlei Gedanken darüber gemacht, wen das neue Design ansprechen soll (und ob sein/ihr Design das tut). Vielleicht hilft es auch, eine "neutrale" Person ins Boot zu holen: i.S. der Auftraggeber soll sein/ihr Design und deinen Vorschlag jemandem vorlegen (am besten wenn's eine Person aus der Zielgruppe ist) und sich deren Kritik anhören. Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn das Auftraggeberdesign favorisiert wird ... Am günstigsten fährst du wohl, mit der Nachfrage zur Zielgruppe und der selbstkritischen Frage, ob du dir die Umsetzung eines schlechten Designs leisten kannst/willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
E

Erdi

Guest

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Das ist alles richtig, der Kunde ist König und er bekommt auch was er will.
Zielgruppe ist ein wichtiges Argument.
Ich habe auch Interesse bekundet, aber auch gleich gesagt, wenn ich mich nicht zurecht finde, verlasse ich die Seite ganz schnell wieder.
Ich versuche noch ein bisschen an den Kanten zu feilen und wende mich dann wieder den schönen Seiten zu ;)
 
W

world

Guest

AW: "Design" ausreden, aber wie?

So was gibt es immer wieder. Einfühlsam dem Kunden erklären warum sein Design Sch.... ist und wenn er es nicht schnallt dann einfach den Auftrag fallen lassen. Bevor du dir die Nerven kaputt machst und deinen Ruf schädigst lieber auf den Kunden verzichten
 

sunny_76m

Hat es drauf

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Grundsätzlich solltest du das in nem Gespräch mit dem Kunden klären. Am besten SEIN Design nehmen, das von dir entwickelte dazu nehmen und die Unterschiede gegenüberstellen und auch, WARUM du das anders lösen würdest.

In Teilen wirst du den Kunden vermutlich überzeugen können, manche Bereiche wird er evtl. so behalten wollen, wie er sich das ausgemalt hat (schon alleine um auch noch ein bisschen seiner Ideen da unterzubringen).

Das Argument was für mich immer mit als Wichtigstes zählt: die Seite ist für die Zielgruppe des Kunden bestimmt, nicht für den Kunden selbst (er selbst wird mit der Zeit gar nicht mehr auf die Seite schauen, er weiß ja schließlich was oben ist) - sein Kunden sollten aber ständig dort sein.
 

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
AW: "Design" ausreden, aber wie?

Trotz aller Sinnhaftigkeiten, allem Nutzbar-Seins und Zielgruppenorientierung ist es letztlich der Kunde, der hinter dem Produkt stehen können muss. Wenn Du fertig mit der Arbeit bist, ist er allein es, der seinen Auftritt vertreten will und muss. Und auch jeder Kunde hat ein Gefühl für die Dinge, die er zu sehen bekommt. Auch wenn Du der Spezialist bist und nicht er, hat er zumindest sein "Bauchgefühl". Deshalb hilft leider nur Überzeugungsarbeit (die im Übrigen ja immer nur Beratung ist).

Wenn Du die aber nicht leisten kannst - egal ob Argumente fehlen, der Zugang zum Kunden nicht mehr funktioniert oder die ganze Kiste schon zu emotional geladen ist - wenn die Überzeugung nicht anschlägt, bist Du nur noch der Ausführende und wieder bei der Frage "Kohle oder Ablehnen?".
Leider sind solche Aufträge idR. nicht Schwarz/Weiß wie in Deinem Fall, wo die Ablehnung gleich zu Anfang evtl. leicht fällt. Oft genug muss die Überzeugungsarbeit nur auf kleineren Gebieten statt finden oder das Gemüt des Kunden offenbart sich erst zum späteren Zeitpunkt an anderer Stelle, wenn die Arbeit schon fortgeschritten ist. Da wird es dann u.U. richtig anstrengend oder sogar teuer, die Arbeit mit solchen Kunden fortzusetzen..


In Deinem Fall würde ich die Arbeit übrigens ablehnen. Wenn jemand dem Gestalter gar keinen Zugang gewährt und sich jeder Überzeugungsarbeit von vorne herein verschließt, kannst Du davon ausgehen, dass er den Designer ab von der eigentlichen Umsetzung zum größten Teil deshalb aufsucht, um sich von einem Profi beweisen zu lassen, wie gut er selbst als Nichtprofi ist! Und auf so einer emotionalen Schiene stehst Du mit all Deinem Können von vorne herein auf verlorenem Posten ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

AW: "Design" ausreden, aber wie?

es ist nur so, dass der kunde in wirklichkeit keine ahnung hat, was er will
Du sprichst sicher aus Erfahrung. Ich möchte es dennoch etwas modifizieren:
Der Kunde weiß schon, was er will. Er hat nur keine Ahnung, wie man das umsetzt und dass seine Vorstellung von Design, sagen wir mal, weltfremd ist.

aber am Ende des Tages sollte der Kunde bekommen was er will
Aber nicht um jeden Preis. Es liegt im Ermessen des Designers, was er sich und seinem Ruf antun kann.
 

trickfilmjunkie

Noch nicht viel geschrieben

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Aber nicht um jeden Preis. Es liegt im Ermessen des Designers, was er sich und seinem Ruf antun kann.

Die Entscheidung liegt doch alleinig beim Designer/Künstler. Keiner zwingt einen das Projekt durchzustehen ... wenn man es sich leisten kann.

Ich habe es allerdings erlebt das sich ein Designer mal so richtig austoben wollte - auch hat - und seine künstlerischen Vorstellungen, welche zweifelsfrei ein schickes Design waren, die Zielgruppe schlicht und ergreifend erschlagen bzw. verfehlt haben.
 

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
AW: "Design" ausreden, aber wie?

Klar, das kommt immer wieder vor. Eine Agentur, die ursprünglich für den ersten Auftritt eines bekannten schwarz/weiß/roten Elektrogerätehandels beauftragt war, hat stylische Hochglanzprospekte für die gemacht. Das war sowas von am Ziel vorbei, zumal damals schon "billich" als Zieloptik auf dem Plakat stand ;)
Aber andererseits ist das nicht der Standard, sondern die Ausnahme. Die meisten Kollegen wissen schon, wie und wo der Kunde gut beraten ist und hören auch erstmal zu. Jedenfalls wenn sie ihren Job verstehen. Leider für den Kunden sind das oft die weniger günstigen, und "Geld sparen" steht bei extrem vielen Kunden in Sachen medialer Auftritt immer noch ganz oben.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Ich denke es ist schon richtig, dass der Kunde bestimmt und bekommt, was er verlangt. Nur ob man so einen Auftrag annimmt, von dem man als Dienstleister so absolut gar nicht überzeugt sein kann, das ist eine berechtigte Frage. Selbst wenn der Kunde wider besseren Wissens und/oder entsprechender Beratung auf sein Wunschprojekt besteht, muß man leider damit rechnen, dass er die Schuld im Versagensfall von sich weisen könnte, und wem wird dann der ganze Kram zur Last gelegt? Ratet mal ...
Ich würde mir also sehr genau überlegen, ob der Kunde in so einem Falle auch bereit sein würde, einen kostspieligen Flop auf die eigene Kappe zu nehmen, schon alleine, um sich die anschließenden Diskussionen und sonstigen Ärger vom Hals zu halten.

Dass der Dienstleister seinen Job versteht und Erfahrung hat, setze ich bei dieser Betrachtungsweise natürlich voraus.


Gruß
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

berniecook

Photo-Fan

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Hallo,
Wie bist Du an diesen Kunden gekommen? Hast Du aquiriert oder hat er sich bei Dir gemeldet? Der Kunde ist jedenfalls derjenige, der Dich für Deine Arbeit bezahlt. Hast Du einen Vertrag geschlossen und darin Deine Leistungen beschrieben?
So wie Du schreibst hat der Kunde "anscheinend" ja schon ein Design gehabt, dass aber nach Deinen Vorstellungen dürftig ist und Du hast dieses umgebaut. Anschließend hat er Dir Deine Umbauaktion um die Ohren gehauen.
Deshalb ist es jetzt ziemlich nutzlos zu fragen, wie man das dem Kunden ausreden kann. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen! Du hast die Erwartungen Deines Kunden nicht erfüllt.
Im schlechtesten Fall wird er sagen: Ne, so hab ich das nicht gewollt. Dafür zahl ich Dir nichts. Dabei hat er dann auch noch ziemlich gute Karten.
Die Frage ist, was wollte der Kunde? Eine reine funktionsfähige Umsetzung seines Entwurfes in eine funktionsfähige Webseite ohne Änderungen am Design oder wollte er ein neues Design von Dir? So wie Du geschrieben hast wollte er eben KEIN neues Design.
Ich wage eine Zukunftsvorhersage:
Angenommen Du schaffst es, den Kunden umzustimmen. Trotzdem wird er immer das Gefühl haben, nicht das bekommen zu haben, was er wollte.

Deshalb ist es das A und O bei Dienstleistungen, dass der Leistungsumfang VORHER definiert wird und Bestandteil des Auftrages (Werksvertrag!) wird. Dann sind die Leistungen definiert und eine "Ausreden-Aktion" oder Diskussionen "So wollte ich aber das nicht, Sie haben von mir ja schon einen Entwurf bekommen!!" erübrigen sich.

Designerfreiheit hat man halt in der Regel eben nicht. Deshalb noch einmal: Solche Problematiken VORHER klären und schriftlich festhalten (=Pflichtenheft).

Grüße
 
E

Erdi

Guest

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Probleme gibt es keine, nicht von meiner Seite aus. Da ist alles in trocknen Tüchern.
Ich habe auch nicht vor, dem guten Mann mehr zu verkaufen, als er haben will.
Wenn er aber nur eine (gefülhlte 5 Meter lange) Seite haben will, damit sich seine Besucher nicht verirren, streuben sich mir die Haare.
Ich habe ihm jetzt mal seine eigene "Leseprobe" geschickt. Gleich mit der Bitte, dass mal von einem Unbeteiligten sichten zu lassen.
Ich würde fast wetten, das ich noch vor dem Wochenende, eine logische Aufteilung vornehme.
 

netbandit

Aktives Mitglied

AW: "Design" ausreden, aber wie?

:lol: ... 5 Meter lange Seite - habe da auch so einen. Da hört selbst Firefox irgendwann auf den Hintergrund weiter zu kacheln (FauxColumns).

Bei 100 Seiten hat man immer irgendwie 1-2 dabei die gar nicht gehen und man absolut null Chance hat, dem Kunden etwas anderes schmackhaft zu machen. Wenn Du es Dir leisten kannst: Ablehnen - Ansonsten einfach machen. Musst die Seite ja nicht als Referenz irgendwo bekannt geben und kannst ggf. die Namentliche Erwähnung "Deiner Einer" dankend ablehnen ;)

Grüße
 
E

Erdi

Guest

AW: "Design" ausreden, aber wie?

Die Seite verstößt nicht gegen geltendes Recht, Interessenskonflikte liegen auch nicht vor, gibt also keinen Grund sowas abzulehnen.

Ich bin kein Freund von Rosenkohl, esse ihn aber trotzdem ab und zu. ;)
 

cocodina

Nicht mehr ganz neu hier

AW: "Design" ausreden, aber wie?

ich denke, wenn der kunde einmal den gedanken im kopf hat, und glaubt, er könne den entwurf "selbst" mitgestalten, dann kann man das kaum ausreden... alle glauben, sie hätten ein gute auge etc. - das "Überreden" kostet viel Zeit, Kraft und Aufwand - und am Ende möchten Sie doch ihre eigenen Sachen.... da sollte man sich den Aufwand sparen.... geht doch immer noch um Selbstbestätigung und die möchte der Kunde anderen mitteilen, indem er sagt: das hab ich mir selbst überlegt.... du als designer bist da eben in diesem Fall nur der Handwerker, der das dann zuEnde führt... thats life... hab ich schon oft erlebt... haks ab und machs --- und warte auf den nächsten aufgeschlossenen Kunden...
 
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