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Digitale Artworks als Kunst des 21. Jahrhunderts?

Squeendot

Aktives Mitglied

Servus Leute,

Als ich gerade noch im Bett lag, ist mir so ein Gedanke durch den Kopf geschossen. Den würde ich jetzt gerne mit euch teilen:

Glaubt ihr, dass digitale Artworks die Kunst des 21. Jahrhunderts ist, bzw. werden kann? Werden sie vielleicht sogar traditionelle Kunst ersetzen, oder verdrängen?
Vielleicht hängen im Louvre dann keine handgemalten Gemälde mehr, sondern professionelle Drucke von digitalen Artworks.
Was meint ihr dazu?

Meine Meinung dazu:
Ich denke, dass solche Artworks, die es wirklich verdient haben (aber wann kann man das in der Kunst schon einmal sagen, was verdient ist und was nicht...), einen Platz in den großen oder kleinen Kunstmuseen dieser Welt angeboten bekommen sollten. Der oder die Künstlerin steckt sehr viel Zeit, Hingabe, Leidenschaft und Kreativität in sein Artwork. Wie beim traditionellen Handwerk auch. Der Unterschied ist lediglich die Umsetzung. Warum also nicht auf gleicher Ebene mitspielen?
Ersetzen oder verdrängen werde sie das traditionelle Kunstgewerbe allerdings niemals. Dafür ist es viel zu sehr in unserer Geschichte und Lebensweise verankert.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen!!


Lieber Gruß,

Julian
 

Stille_Wasser

AP + AD (win), Knipse vorhanden, ;)

Die werden ihren Platz auf jeden Fall finden... Beginnend mit Galerien im Net. Und da sind sie ja auch schon heute. Wie sie in Museen eingeliedert werden? Das wird eine Frage sein, welche die Leiter beantworten müssen. Vielleicht sogar eben nicht ausgedruckt mit Hilfe von digitalten Bilderrahmen? ;)
--
 

Squeendot

Aktives Mitglied

Ja, nur muss man das doch ausweiten können. Auch Leute vom älteren Semester sollten solche Werke zu sehen bekommen. Und die haben nur eben meistens keinen PC, geschweige denn Internet zu Hause.
Stimmt an digitale Bilderrahmen habe ich gar nicht gedacht...
Das wäre natürlich auch eine gute Möglichkeit.

Ich werde mich auf jeden Fall mal bei Kunstmuseen in der Nähe informieren, wie sie zu diesem Thema stehen, denn das interessiert mich schon wirklich sehr :D
 

Kilkee

Nicht mehr ganz neu hier

Ganz soweit, das digitale Kunst Malerei, Grafik, Bildhauerei etc aus der computerlosen Zeit ersetzen könnte bin ich noch nicht.
Wo wäre ich mit meinen Computerspielereien ohne Kenntnisse der hand- und nicht maus/stiftgemachten Kompositionen (die durchaus oft sehr anregend sind)?
"Alte Kunst" sehe ich mir sehr gern im Museum an - digitale am Bildschirm oder als Druck.
Mit 67 gehöre ich sicher zum älteren Semester, aber Bildschirme/digitale Bilderrahmen im Museum - dafür binn ich dann schon viel zu alt.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Glaubt ihr, dass digitale Artworks die Kunst des 21. Jahrhunderts ist, bzw. werden kann? Werden sie vielleicht sogar traditionelle Kunst ersetzen, oder verdrängen?
Eine Kunstgattung soll das gesamte Spektrum der traditionellen Kunst ersetzen oder verdrängen?

Allein auf Grund der ersten vier Google-Vorschläge ist das ein (interessanter|seltsamer|verwirrender) Gedanke:
 

pery

PS-Genießerin

Ööööhhhm ... zu den eifrigen Museumsgängern oder Kunstausstellungsbesuchern gehörst du anscheinend nicht? Zur digitalen Kunst gehören nicht nur Photoshop-Composing, sonden auch Fotografie und bewegte Kunstwerke ... Und das alles hat schon seit Jahrzehnten Einzug in die Kunst gehalten. Ich kann mich an eine Documenta in Kassel erinnern, da hab ich gedacht, wenn ich jetzt noch EINEN Bildschirm angucken muß, fange ich an zu schreien ... Das war entweder 1997 oder 2002 ...

Gib doch mal bei Google in der Bildersuche "digital art museum" ein ... Selbstverständlich IST die digitale Kunst eine Kunst des 21. Jahrhunderts, sie muß es nicht mehr erst werden ... Allerdings ist/wird sie auch nicht DIE alleinige Kunst, warum sollte sie auch? Der Mensch kann und liebt beides...

LG, pery ;)
 

Bertram_Heinrichs

Aktives Mitglied

Kunst ist das, wofür bezahlt wird. Ja, das klingt unromantisch, aber die Alles-umsonst-Mentalität kannte man früher nicht so. Da war Kunst Broterwerb.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

@Bertram_Heinrichs
Was hat jetzt bitte das eine mit dem anderen zu tun?
duden.de schrieb:
Kunst, die
Substantiv, feminin
  1. a. schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt

    b. einzelnes Werk, Gesamtheit der Werke eines Künstlers, einer Epoche o. Ä.; künstlerisches Schaffen
Da steht nix von Bezahlung. ;)
 

SehrWitzig

Aktives Mitglied

Hier wird Kunst schon wieder mit Handwerk durcheinander geworfen. :)

Was kommt in die Galerien? Was kommt in die Museen? Und wer entscheidet darüber?
Das Kunstgeschäft ist knallhart und funktioniert nur mit Vitamin B. Es geht schließlich um eine Menge Geld. Da wird auch mal eine Ausstellung etwas nach hinten verlegt, falls der Künstler gerade damit beschäftigt ist, im Sterben zu liegen. Nur ein toter Künstler ist ein guter Künstler.
Das alles hat aber nichts mit den Werken zu tun, die uns zusagen und uns ansprechen. Und auch nichts mit der alten traditionellen Kunst. So geht die ganze Angelegenheit in zwei verschiedene Richtungen, in die Kunstszene und, wenn wir so wollen, in den Mainstream. Während das eine in einer Kunstblase (ähnlich der Immobilienblase) enden kann, erfreut sich der Rest an den Gemälden für das gemeine Volk. Ich denke aber, das genau diese Kunstform im geschichtlichen Gedächtnis der Menschen hängen bleiben wird.

Wenn man seine erste Ausstellung macht und nicht vorbereitet ist, auf den zugekoksten Kunstmop, der da auf einen zurollt, hat man schon verloren. Man lernt schnell die Vernissageschnorrer kennen, die durch die Tür verschwinden mit einer Flasche Wein unter dem Arm, die der Künstler teuer bezahlt hat.:D



Sehr empfehlenswert.

Und nun lehne ich mich zurück und warte die Diskussion ab, die dann immer kommt.
Was ist Kunst und so weiter. :) :) :)
 
A

andemande

Guest

Hier wird Kunst schon wieder mit Handwerk durcheinander geworfen
Aha !
Dachte immer daß das Beherrschen des Handwerks Grundvoraussetzung für ein Kunstwerk an sich ist.

Künstler oder besser gesagt die Meister ihres Fachs wurden selbstverständlich auch in der Vergangenheit bezahlt, gesponsert (Mäzene) und einige fröhnten der brotlosen Kunst bzw. ihres künstlerischen Hobbies.

Was von Museen erworben wird entscheiden die jeweiligen Besitzer, Kuratoren, Direktoren, und die Finanzlage.
Ich würde den Tag hassen, ab dem in den staatlichen Sammlungen und Museen aufgrund der wesentlich günstigeren Erwerbspreise anstelle der jetzigen Exponate Saal um Saal und Etage um Etage digitale Artworks herumhängen oder stehen. Das nichtdigitale Zeug würde endgültig in den Besitztum der Reichen und Superreichen übergehen.

Nein, ich hoffe, daß uns digitale Kunst im Museum bis auf ganz wenige Ausnahmen erspart bleibt.

Am meisten schrecken mich übrigens die Beispiele von Artwork-Erschaffern die völlig kritikresistent sind. Kunst für die Ewigkeit muß nämlich u.a. auch gefallen und nicht nur provozieren oder einfach langweilen weil zu beliebig.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Artwork-Erschaffern die völlig kritikresistent sind
Wenn ich etwas erschaffe und auf schlechte Kritik damit reagiere, meinen Stil zu ändern, um Kritik aus dem Weg zu gehen, kann ich es gleich ganz bleiben lassen.

Wer für die Kritiker arbeitet, ist kein Künstler, sondern eine Hure, die sich für ein paar schöne Worte jedem anbiedert und sich selbst verrrät.

Immer wieder sein Ding zu machen, hat nichts mit Kritikresistenz zu tun, sondern mit Selbstbewusstsein und Charakter.
 

Squeendot

Aktives Mitglied

Okay, also das waren jetzt ziemlich viele Eindrücke :D
Aber danke dafür :daumenhoch

Ja, dass digitale Kunst die traditionelle nicht ersetzen wird, war ja auch meine Meinung. Soweit wird, soll und kann es denke ich nicht kommen.

Ich denke über den Begriff "Kunst" kann man sich 927346587459234857 + ∞ Jahre lang streiten. So eine Diskussion wollte ich jetzt auch gar nicht lostreten.

Aber wirklich sehr interessant eure ganzen Meinungen zu lesen. :nick:


Liebe Grüße,

Julian
 
A

andemande

Guest

Wer für die Kritiker arbeitet, ist kein Künstler, sondern eine Hure, die sich für ein paar schöne Worte jedem anbiedert und sich selbst verrrät
Oha, interessant !
Aber wie wir alle wissen, haben die ganz großen Künstler ihren Stil und ihre Kunst u.a. dadurch entwickelt daß sie sich umsahen, aufsogten und teils auch ihren Stil änderten, anpassten, egal wie man es nennt.
Es gab und gibt so viele Künstler, die sich von ein paar schönen Worten einlullen liessen/lassen, vornehmlich wenn sie aus ihren vermeintlich eigenen Kreisen kam/kommen .
Bei den Artworkern scheint mir dieses Verhalten ziemlich ausgeprägt, vielleicht aus deshalb weil die Disziplin noch recht jung ist und die Spreu noch sehr mit dem Weizen vermengt ist.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Es gab [...] so viele Künstler, die sich von ein paar schönen Worten einlullen liessen
Diese würde man heute bei "Deutschland sucht den Superstar", "Germany's next top model" oder ähnlichen Shows finden, wo sie dann unmittelbar nach dem ersten Aufleuchten verglühen, ohne nennenswert wahrgenommen worden zu sein.

Bei den Artworkern scheint mir dieses Verhalten ziemlich ausgeprägt,
Stimmt. Weil sich die Leute heute über die Meinung, die andere von ihnen haben definieren und identifizieren und nicht über das, was sie können, was sie sind und was sie ausmacht. Sie lechzen bis zur Selbstbverleugnung um jeden Preis nach Anerkennung. Wenn sich die ihnen Wohlgesonnenen dann abkehren und anderen Dingen zuwenden, fallen sie in ein tiefes Loch voller Zweifel und Existenzängste.

Bon Scott hat das mit diesem Statement sehr schön auf den Punkt gebracht:
"I don't care what you think!"
 
A

andemande

Guest

Weil sich die Leute heute über die Meinung, die andere von ihnen haben definieren und identifizieren und nicht über das, was sie können, was sie sind und was sie ausmacht. Sie lechzen bis zur Selbstbverleugnung um jeden Preis nach Anerkennung.

Mein Punkt ist eher, daß diese Leute entweder nicht ausreichend Talent haben und diese Gier nach Beifall jede Selbstkritik erstickt und, sofern Talent vorhanden, nicht erkennen wollen, daß nach dem Beifall zwangsläufig auch Kritik kommt und deshalb weiterhin harte Arbeit und Weiterentwicklung angesagt ist.

Wer in Museen, Kunsttempeln jeder Art auf Dauer einen Platz behielt war vielleicht nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort und war meistens schon zu Lebzeiten bekannt (nicht immer gleichbedeutend mit reich).
 
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