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dpi, ppi, rip, Vektoren, Druckqualität und Bildqualität

Blaze

Katzenpersonal

Nachdem ich gerade über einen Beitrag von 2008 über Bildqualität gestolpert bin und mir bewusst ist, dass ich keine Ahnung habe, möchte ich mein Halbwissen gern zur Diskussion stellen und sehen wo ich besser noch mein Wissen vertiefen sollte.

Erst mal zu grundsätzlichen Dingen,

dpi sind Dots per Inch, also (Druck-)punkte pro Zoll, das heißt, bei einer bestimmten Größe eines Bildes in einem Druckdokument hat man eine bestimmte Anzahl an Bildpunkten pro Zoll, das ist also die Ausgabequalität. Mir wurde mal beigebracht eine gute Druckqualität sind 300 dpi, eine gute Bildqualität am Bildschirm sind 96dpi (wobei hier immer auch der Betrachtungsabstand eine Rolle spielt, ein Plakat neben der Autobahn muss keine 300 dpi haben um von Autofahrern als scharf wahrgenommen zu werden). Unter 200 dpi entstehen im Druck deutlich sichtbare Unschärfen. Möchte ich also ein Bild das 20cm breit ist auf 40cm vergrößern, so sollte es 600dpi haben. Das heißt auch, ich kann ein mit 300dpi gedrucktes Bild nicht mit 600dpi scannen und vergrößern, aus 300 gedruckten Bildpunkten kann ich nicht mehr als 300 Bildpunkte herausholen, ganz davon abgesehen, dass selbst hochwertige Scanner nicht ohne Qualitätsverluste scannen können.

ppi sind Pixel per Inch (pixel = Abkürzung picture element), also Bildpunkte pro Zoll, im Gegensatz zu dpi geht es hier nicht um die Ausgabequalität, sondern um die Qualität in der es vorliegt. Ein Bild liegt also mit einer bestimmten Anzahl an Bildpunkten vor, vergrößere ich das Bild, so vergrößert sich der Abstand zwischen den Bildpunkten oder umgekehrt. Ich kann also ein Bild das mit 900ppi vorliegt auch mit 300dpi drucken, trotzdem liegt es digital immer noch mit 900ppi vor.

rip heißt Raster image process und beschreibt die Umwandlung von Bildpunkten in Druckpunkte. Wenn ich z.B. einen Text drucken möchte wandelt das rip-Programm die Buchstaben in Druckpunkte um, das nennt man "rastern". Ich bestimme also mit wievielen Dots per Inch ich ein Bild drucken möchte und das Programm rechnet alle Elemente im Bild in Druckpunkte um. Hierbei kann man ggf. auch den Farbauftrag einstellen, also wie groß die einzelnen Druckpunkte/Tintentröpfchen sein sollen. Im Gegensatz dazu haben Pixel keine feste Größe oder Form, Wikipedia sagt Pixel sind Abtastwerte. Diese werden dann vom Rip in Druckpunkte umgerechnet.

Im Gegensatz zu Fotos gibt es noch Vektorgrafiken, jeder kennt aus der Schule eine Geradengleichung (oder Kurvengleichungen), die aus Anfangspunkt, Endpunkt und Steigung besteht. Ich habe also zwei Punkte und einen Winkel, egal ob die Gerade nur 1cm oder 100km lang ist. Einfache Objekte wie Logos kann man sehr gut mit solchen Gleichungen darstellen. Der Vorteil ist, egal in welcher Größe ich meine Gerade darstelle, ich habe weiterhin nur Anfangspunkt, Endpunkt und Winkel, wodurch die Dateien sehr klein sind und ohne Qualitätsverlust vergrößert werden können. Logos sollten also immer als Vektorgrafik erstellt werden, damit sie später sowohl für einen Briefkopf als auch für eine 4 Meter hohe Leuchtreklame verwendet werden können.

Sollten meine Erklärungen fehlerhaft sein, so wäre ich dankbar, wenn ihr das richtigstellen könntet.
 

Photoshop

Ich habe also zwei Punkte und einen Winkel
Ganz allgemein gilt, dass ein Vektor eine Richtung und eine Länge hat. Der Startpunkt ist dann schon eine spezielle Verwendung des Vektors, der Endpunkt ist implizit, wird also durch die Länge bestimmt. Der Vektor besteht also nicht aus zwei Punkten, der zweite ergibt sich aus dem Wert des Vektors. Beim Zeichnen eines Logos wird der Startpunkt meist auf der zweidimensionalen Fläche liegen und diese ist durch die x/y-Koordinaten definiert. Doch das ist schon eine spezielle Anwendung eines Vektors.
Erst bei der Ausgabe wird üblicherweise gerastert, denn Ausgaben erfolgen in der digitalen Welt meist nach einem Koordinatensystem mit Schrittabständen. Diese können jedoch durchaus fein sein, so dass man eben die Stufen der Matrix nicht erkennt. Die digitale Welt ist eine Welt der Täuschung durch Nutzung der begrenzten menschlichen Wahrnehmung.

ppi sind Pixel per Inch (pixel = Abkürzung picture element)
Eben. Kein Mensch spricht davon, wie viele ppi ein Sensor hat. Ein Foto besteht aus n x m Pixel. Sind n und m größer, ist das Foto hochauflösender, als wenn die Werte kleiner sind.
Alle "irgendwas pro Zoll" sind dann für die Darstellung auf unterschiedlichen Medien interessant.

Die Ausgabe auf einem Monitor ist eine Sache für sich. Früher sprach man von 72 ppi, mit den höher auflösenden Monitoren eher von 96 ppi. Nur selten sieht man ein Bild am Monitor so, dass 1 Pixel des Bilds nur auf einem Pixel des Monitors liegt. Da wird bei der Darstellung im Browser (und auch in anderen Programmen) laufend vergrößert oder verkleinert. Nur die Icons sind meist Pixelgrafiken, sehr zum Leidwesen aller, die extrem hochauflösende Monitore haben und die aus einem üblichen Betrachtungsabstand diese kaum mehr erkennen können, weil eben das menschliche Auge auch nur eine limitierte Auflösung hat.

Die Ausgabe auf Papier o.ä. wird meist über Treiber oder Drucksoftware erfolgen. Die maximale Größe der Ausgabe hängt dann natürlich von der Auflösung des Bilds ab. Ist ein Bild zu groß, muss es verkleinert werden, was bei heutigen Auflösungen gar nicht so selten der Fall ist.
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Der Vektor besteht also nicht aus zwei Punkten, der zweite ergibt sich aus dem Wert des Vektors.
Die Aussage ist für den Laien/Anwender eines Computerprogramms nicht zielführend: In einem Bildbearbeitungsprogramm (wie Photoshop), Grafikprogramm (wie Illustrator) oder Layoutprogramm (wie Indesign) haben Pfade/Vektoren 2 Kontrollpunkte, einen am Anfang und einen am Ende. Sonst ist der Pfad nicht geschlossen und kann nicht sauber bearbeitet werden, geschweige denn in seiner ganzen Länge definiert werden.
 
Die Aussage ist für den Laien/Anwender eines Computerprogramms nicht zielführend

Im Gegensatz zu Fotos gibt es noch Vektorgrafiken, jeder kennt aus der Schule eine Geradengleichung (oder Kurvengleichungen), die aus Anfangspunkt, Endpunkt und Steigung besteht
Man muss Antworten immer im Kontext auf den vorhandenen Text beziehen. Da ist es eben so, dass ein Vektor ganz allgemein nicht die Verbindung zweier Punkte ist. Deshalb ist

haben Pfade/Vektoren 2 Kontrollpunkte, einen am Anfang und einen am Ende. Sonst ist der Pfad nicht geschlossen und kann nicht sauber bearbeitet werden, geschweige denn in seiner ganzen Länge definiert werden.
eine spezielle Anwendung von Vektoren auf deren Richtigkeit ich diesen Satz gar nicht analysieren möchte, mir reicht schon die Eigenwilligkeit.

Mehr möchte ich in diesem Thread nicht schreiben. Ende und aus.:ciao:
 

holsten_fold

Fettnäpfchen-Treter

ich habe in 25 jahren digitaldruck nicht einmal einen kunden von ppi reden hören, im hinterkopf war das immer,aber es wäre müsig gewesen, das zu erklären. deine anmerkungen sind mehr wissenschaftlich und nicht für laien gedacht.
nur meine meinung.
 

Blaze

Katzenpersonal

Der Vektor besteht also nicht aus zwei Punkten

Vielen Dank Likelowlight für den Hinweis. Ja, ich habe versucht das Thema Vektoren vereinfacht zu erklären, sonst hätte ich mich irgendwann bei den "Kurvenbeschreibungen" aus der Hochschule verfangen. Es ging mir einfach nur darum zu erklären, dass eine Linie als mathematische Formel weniger Speicherplatz benötigt als eine Linie die aus einzelnen Punkten besteht.


Nein, eine digitale Bilddatei hat gar keine ppi. Die angegebene ppi ist nur für die Druckausgabe relevant.
@Andre_S - Kannst du mir dann den Unterschied zwischen ppi und dpi erklären? Oder kann das jemand anderes hier?
 

Heideldan

Heideldan

Ich habe 1995 meine Ausbildung als Druckvorlagenhersteller Richtung Reproretusche beendet ;-)

dpi

wurde benutzt für die Auflösung von Ausgabegeräten wie Monitore (damals 72 dpi, heute 96 dpi) und Laserdrucker (300 bzw 600 dpi) bzw Belichtersysteme wie CTF Computer-to-Film (wie ein Linotronic 300) oder CTP Computer-to-Plate (2540 dpi)

ppi
Wurde bei den Rotationsscannern als Scanauflösungs-Angabe benutzt
Ich habe bspw. an einem Linotype-Hell Chromagraph S3300 Trommelscanner gelernt.

Warum dpi und ppi?
Aus Kommunikationsqualitätsgründen ;-) also um Mißverständnisse zwischen Abteilungen zu vermeiden
Als Scannermensch hat man den Druckvorlagenhersteller gefragt: welche Ausgabe-Auflösung wünschst Du dir?
z.B. 60er Raster / 300 dpi
Und welches Teil des Dias der Vorlage möchtest Du eingescannt bekommen?
Dann hat man die erforderliche ppi im Scannerprogramm eingegeben.
Man hat damals die Consumer-FlachbettScanner Hersteller belächtet, dass sie ihre Produkte mit dpi auflösung bewarben und nicht mit ppi.

Sicherlich wurde dies von Firma zu Firma unterschiedliche gehandhabt.

Und RIP heisst Raster-Image-Processor (zB Harlequin RIP oder RIP40), also ein Computer, welcher die Pixelberechnungen für die Belichter umgesetzt hat. Das war nicht alles real-time, sondern die Belichtung musste vorher berechnet werden und die Dateien kamen in die Warteschleife. Der Belichter musste nur die Pixel belichten.
 
sonst hätte ich mich irgendwann bei den "Kurvenbeschreibungen"
Der Witz an dieser Geschichte ist, dass viele meinen, dass eine gebogene Linie in einem Vektorprogramm wie AutoCAD oder Affiinty Designer oder Illustrator der Vektor wäre, mit einem Anfangs- und einem Endpunkt und der Bereich zwischen der Kurve und der Verbindungslinie wird eben gefüllt. Dabei ist es so, das diese Kurve eine Beziér-Kurve ist und der Vektor im Startpunkt jeweils die Tangente zu dieser Beziér-Kurve bildet. Ändert man den Winkel, ändert man also die Richtung der Tangente. Und die Länge des Vektors beschreibt eben den weiteren Verlauf der Kurve. Ein Vektor selbst ist tatsächlich nichts anderes als ein Startpunkt (irgendwo) und eine Richtung, die Länge beschreibt dann eben z.B. in der Physik die Kraft, die am Startpunkt in die Richtung wirkt. In der Geometrie wird das meist in ein Koordinatensystem eingebettet, so kann man dann z.B. Kräfteparallelogramme darstellen. Dahinter steckt viel Mathematik, die zwar Programmierer nutzen, dem Anwender jedoch erspart werden. Selbst so locker-flauschige Programme wie Procreate nutzen, obwohl sie nur Pixelgrafiken exportieren, intern für sehr viel Features die Möglichkeiten von Vektoren und Beziér-Kurven. Und kaum Anwender vom Illustrator oder dem Designer überlegen, dass sie eigentlich in einem beinharten technischen Zeichenprogramm arbeiten. Mit einem Koordinatensystem, mit Beziér-Kurven und Vektoren als Grundlage, wie ein CAD-Programm, nur dass es eben dann in Richtung Grafik und Design getrimmt wurde. Doch die Basis ist ein technisches Zeichenprogramm.

ppi und dpi beschreiben grundsätzlich das selbe, nämlich Pixel oder Punkte pro Zoll, je nachdem, was man gerade hat. Da sind eben 2 verschiedene Welten zusammengetroffen und es hat sich eben so ergeben, keine tiefschürfenden Unterschiede. Nur scheint es so zu sein, dass die Dualität vom cm und inch wohl noch die nächsten 10000 Jahre bestehen bleiben, auch wenn im anglikanischen Raum immer mehr metrische Angaben zu finden sind. Doch eine Umstellung von 3/8 Zoll-Gewinden bei Stativen und Zollmaßen bei Installateuren wäre sicher ein Kraftakt, zu dem sich niemand aufschwingen wird. Dafür gibt es mm bei Filterdurchmessern und Zoll bei Papierabmessungen von Fotos.
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Man muss Antworten immer im Kontext auf den vorhandenen Text beziehen.
Eben. Dazu ist es notwendig, den Text zu lesen und wo das ganze publiziert wird.

Das hier ist eine Frage in einem Bildbearbeitungsforum, konkret Photoshop. Und in einem Programm sind Vektoren/Pfade mit einem Anfangs- und Endpunkt definiert. Schließe ich den Pfad nicht, lässt das Programm unvorhersehbare Ergebnisse zu. Das ist in diesem Zusammenhang, der mehrfach klar gekennzeichnet war, nicht zielführend.

Der TE hat verstanden, was Vektoren/Pfade sind und wie er sie bearbeiten kann, daher ist keine weitere Hilfestellung von mir notwendig.
 
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