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Eine KI vergibt Noten für gute und weniger gute Fotos

Die KI kann Fotos bewerten – zumindest behauptet das dieser Typ: Keegan

Die sogenannten künstlichen Intelligenzen werden wohl keine Ruhe mehr geben und uns künftig allerlei Anwendungspotenzial vor Augen führen wollen. Ob nun die deutsche KI oder die englische AI – momentan lässt sich nur erahnen, wo der Weg tatsächlich hinführt und ob das Wörtchen „Intelligenz“ am Ende nicht etwas zu übertrieben ausgewählt wurde.

Ein griffiges Buzzword bleibt es immerhin, bringt es doch zum Ausdruck, dass sich Algorithmen hier auf die eine oder andere Weise selbstständig etwas anlernen und auf Basis dieses „Wissens“ ebenso selbstständig etwas analysieren, bewerten oder problembeheben können. Allein, was wirklich intelligent ist und was eben nicht, bleibt fraglich. Sprechen wir daher bei folgender Anwendung vielleicht einfach nur von einem Algorithmus, dessen virtuelles Erscheinungsbild „Keegan“ über die Fähigkeit verfügen möchte, Fotos hinsichtlich ihrer Qualität zu bewerten.

Entwickelt von , einem französischen Start-up im Bereich der automatisierten Bildanalyse, antrainiert von professionellen Fotografen und mit Worten versehen von seinem gleichnamigen, ganz realen Pendant, einem amerikanischen Fotografen, der aktuell in Paris leben soll – das ist . Nach Upload eines Bildes analysiert und beschreibt die Software dessen Stärken und Schwächen, die in einem 10-skaligen Punktesystem zusammengefasst werden. 5/10 stehe dabei für ein ganz ordentliches, 7/10 für ein sehr gutes und 9/10 für ein außerordentlich gutes Foto. Mal sehen, was Keegan zum Beispiel zu diesem Bild von Pixabay sagt:

keegan_2.jpg

Eine wirklich schöne Komposition also (47 % erzielt), das Bild sei „alright“ und „decent“, benötige jedoch noch etwas Arbeit an den Farben (33 %) … Insgesamt 6,7 von 10 Punkten?! Na ja, das mag nun zutreffen – ich finde jedoch: eher nicht. Immerhin stimmen die automatisch zugewiesenen Labels: „Landscape, Nature, People, Sky, Mountain, Outdoors, Sunset, Day, Atmosphere“, wobei ich auch „People“ in dem Bild nicht unbedingt ausmachen konnte …

Nach Angaben in den Informationen zum Algorithmus sollen hochgeladene Bilder weiterhin exklusiv dem Eigentümer gehören. Die Bilder würden so lange gespeichert, bis man sie entweder selbst auf der Profilseite löscht oder die Betreiber direkt per E-Mail um das Löschen bittet. Weiterhin würden die Fotos nicht ohne Einverständnis des Hochladenden weitergegeben und man könne durch Anklicken der entsprechenden Buttons selbst entscheiden, ob sie auf Facebook, Twitter oder per E-Mail geteilt werden dürfen. Und die Speicherung erfolge nur zu drei Zwecken: dem eventuellen Teilen, der Analyse und dem Feedback und für Keegans Verbesserung. Alle weiteren Details zu den Upload-Gegebenheiten findet man in den .

Übrigens – wo ein Punktesystem, da ist natürlich auch eine nicht weit. Wer mit seinen Fotos Bestwerte erzielt, kann diese auf Wunsch auch dort einstellen. Ein kleiner Wettbewerb also, auf dem „intelligenten“ Wertesystem eines Algorithmus basierend. Ich hoffe nun aber nicht, dass sich ab sofort alle nach Keegan richten, nur weil Keegan es sagt und Keegan es zu wissen meint.

Euer Jens

Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot

 

Eine KI vergibt Noten für gute und weniger gute Fotos

Endlich weiß ich, wohin ich meine Fotos für die Ewigkeit abladen kann. Die Bewertung von Fotos ist jedenfalls ungefährlicher als das autonome Navigieren von Autos oder Flugzeugen. Jeder Anfang ist schwer.
 

WirklichWahr

Jeden Tag etwas Neues lernen

Ich finde das einfach nur schrecklich! Ich persönlich finde Bilder toll, die sozusagen "meiner inneren Ordnung entsprechen". In ein paar Monaten oder Jahren sieht es wahrscheinlich wieder anders aus. Ich habe beim Anschauen EMOTIONEN (oder eben auch nicht). Da ist es doch entsetzlich, wenn Fotos rein nach Technik bewertet werden!! Wirklich schaurig, was so alles entwickelt wird!!
 

hub

nicht ganz neu hier

Ich denke, KI ist mit Vorsicht zu genießen. Von einer "echten" KI sind wir noch weit entfernt. Es sind Samlungen von Algorithmen, die genau das machen, was der Programmierer vorgibt, auch, was gelernt werden soll oder darf. Sicher kann man Wissen effektiv zusamen fassen. Aber wie unabhängig sind die daraus resultierenden Entscheidungen wirklich? Ich habe die arge Befürchtung, das eine KI nicht in der Lage sein wird, mir zu sagen, was gut oder schlecht (für mich) ist. Weder bei der Beurteilung von Bildern noch beim Einstellen von Personal (offenbar der Renner). Bei mir gibt es eh nur zwei Möglichkeiten: gefällt mir oder gefällt mir nicht. Und das ändert sich nach Uhrzeit, Wetter, Laune und ... . Bin eben ein unvolkommener Mensch und Allem zum Trotz: mir gehts gut, auch ohne KI! Und auch das kann sich noch ändern :D
 
Wenn 10 Leute gleichzeitig auf den selben Gegenstand schauen, sieht jeder etwas anderes. Das liegt am Standort, dem Licht, der individuellen Empfindung und der unterschiedlichen Umsetzung durch unser Auge und den Synapsen im Gehirn. Da ist auch jede Maschine KI machtlos!
 

01er

Noch nicht viel geschrieben

Da es mit der menschlichen Intelligenz nicht so weit her ist, kann es ja nicht so schwer sein, diese per KI nachzuäffen.Aber mal im Ernst: Ich wollte schon immer meine Bilder von einem Stück Silizium mit den implementierten Ansichten eines amerikanischen Fotografen beurteilen lassen.1. Die technische Güte eines Bildes zu beurteilen, ist kein größeres Problem und verdient nicht die Bezeichnung KI. Zu entscheiden, ob ein Bild sowohl in den Tiefen als auch in den Lichtern Zeichnung aufweist, ist ein Klacks.2. Die gestalterische Beurteilung ist unmöglich und endet stets im Dogma. Es reicht nicht, dass das System Teilungsverhältnisse wie den Goldenen Schnitt oder die Drittel-Regel kennt, denn Gestaltung ist nicht nur Geometrie.
 
Wie sollte denn so eine "ehrliche" Bewertung aussehen? Technik kann nur dass, was der Programmierer ihr auf den Speicher schreibt und woher sollte der Programmierer wissen, was ein gutes Foto ist oder gar ob es perfekt ist? Diesen Maßstab gibt es noch nicht. Er weiß auch nicht, was du oder ich unter einem guten Foto verstehen würde und Gefühle hat die KI schon gar nicht.
 
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