Oder den Spieß mal umgedreht, wo ist die Erklärung dafür, daß sich alle objektiv-bedingten Abbildungsfehler per Software vollständig korrigieren lassen?
Ist schon ein Jahr her, da habe ich dazu etwas geschrieben, deshalb nur der link:
An den objektiv-bedingten Abbildungsfehlern läßt sich nun mal im Nachhinein nichts korrigieren, die sind, wie sie sind. Die Software kann bestenfalls kompensieren, was i.d.R. durch eine Skalierung und/oder sonstige Interpolation der Pixeldaten erfolgen muß. Und solche Interpolationen sind bereits ein Problem, auch wenn sie in so einem Falle noch größere Probleme zu beheben versuchen. Viele Hersteller führen kameraintern etliche Korrekturen an den Bilddateien durch, viele davon unmerklich im Hintergrund, einige davon werden sogar in das RAW Format eingerechnet. Die Problematik dabei ist, daß nicht alle Objektive exakt identisch sind, sondern zueinander in gewissen Toleranzbereichen Unterschiede aufweisen. Dadurch wird eine an einem idealen Objektiv ermittelte Korrekturroutine für dies und das immer nur bedingt Abhilfe schaffen können, schlimmstenfalls würde ein "perfektes" Objektiv sogar verschlimmbessert dadurch.
Was die Randschärfe angeht, da sind rein subjektive Beurteilungen immer so eine Sache. Die Fakten lassen sich i.d.R. sehr schön an den MTF Kurven ablesen, an denen man sehr schön sehen kann, wie sich das Auflösungsvermögen der Linse über die Fläche verteilt. Alles andere kann man sich daraus ableiten. Und das läßt sich eben auch nicht korrigieren, sondern bestenfalls ausgleichen.
Für mich ist das alles übrigens der Hauptgrund, Kleinbild-Objektive an Crop zu verwenden, da sich die meisten "Fehler" in den Randbereichen der Linse zeigen, die beim Crop-Format oft aussen vor bleiben ...
Gruß
Frank