AW: [Foto] Winterwonderland + Frankfurt a.M.
1.
Die Farben wirken sehr matschig und der Schnitt ist sehr knapp gewählt. Entweder ein bisschen mehr drumrum oder noch näher drauf und eventuell die Besonderheiten mehr herausgestellt. Das Motiv sollte auch nicht unbedingt mittig sitzen. Die Diagonale des Masts hätte sich beispielsweise gut angeboten, um das Bild nach links oben noch zu verlängern. Etwas knapper an den Füßen geschnitten und oben mehr Raum gegeben oder gleich im Hochformat angelegt - Querformat finde ich hier gar nicht mal schlecht, ist wahrscheinlich die bessere Lösung, müsste man einfach sehen.
4.
Durch das Schild bekommt das Bild eine Aussage, die Schneelandschaft wird in einen Kontext gesetzt. Ein gutes Bild.
2.
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6.
Diesen vier Bildern kann ich absolut nichts abgewinnen. Die Landschaft ist ganz ohne Zeichnung, alles nur weiß. Keine Kontrastunterschiede durch Lichteinfall, auch kein künstlich geschaffener Lichteinfall, der Tiefe in die Bilder bringt. Die Tonung ist zudem nur grau und abstoßend, keinesfalls kalt. Hier eventuell mit einem Farbton "sw" erzeugen und auf jeden Fall die Kontraste nachträglich verstärken.
Vom Schnitt fehlt den Bildern Spannung und Aufbau. Was soll gezeigt werden? Nur Schnee? Das wäre viel zu wenig.
Die Motive nicht so stark mittig ins Bild bringen (3, 5 und 7). Bei 2 stimmt der Ansatz, aber die Fotografenposition müsste weiter links sein, um länger am Wald entlang fotografieren zu können und vor allem den rechten Baum aussparen zu können. Der Wald läuft Richtung Ferne und die rechte Seite des Bildes öffnet den Blick am Wald entlang eben in jene Richtung - aktuell begrenzt der Baum rechts den Blick stark und bindet ihn in der Nähe.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein gerades Stück Weg mehr Wirkung entfalten könnte, als die Biegung, der man mit dem Blick nicht folgen kann. Dann wäre auch der Schuss dem Weg entlang weit einfacher, denn vermutlich lässt sich an dem Standort auch durch variieren der Position keine wirklich gute Schussposition finden, um das oben gesagte umzusetzen.
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Na, ein Panorama ist das wohl eher nicht, zumindest keines, das man als solches erkennen könnte. Auf dem Bild ist zu viel Unruhe, zu viel soll gezeigt werden und nichts wird wirklich hervorgehoben. Es gibt so viele einmalige architektonische Höhepunkte, die aber gemeinsam nur sehr schwer auf das Bild zu bringen sind und wenn überhaupt einer besonderen Ausleuchtung bedürften.
Hier sollte die Konzentration auf ein Element erfolgen, das sich im Bild fortsetzt. Beispielsweise die runden Öffnungen im Boden, die den Blick in die Tiefe freigeben oder die Glaskonstruktion, die durch die Ebenen läuft.
Gerade bei solchen Konstruktionen ist der gewählte Standort und die Brennweite maßgeblich für das Erzielen einer Wirkung verantwortlich. Der Standort ist ungünstig gewählt und die Perspektive will einfach zu viel zeigen.
Ich nehme an, das Gebäude steht in Frankfurt. Mich würde interessieren welches Gebäude das ist und wo genau es steht. Ich habe gerade gestern erst ein Bild daraus gesehen, bei dem die Rolltreppe entlang fotografiert wurde und die Glasdachkonstruktion wie zufällig perfekt in Szenen gesetzt wurde. Ich könnte mir demnach vorstellen, dass es im Gebäude noch viele besser geeignete Standort gibt und würde das bei Gelegenheit gerne einmal selbst überprüfen, vorausgesetzt ich erfahre, wo das Gebäude liegt ;-)
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Bei 2 bis 4 fehlt die Weite. Wenn schon eine lange Hinführung wie bei Bild 2, warum dann nicht auch über den Bäumen noch Raum geben? Hochformat könnte das, Querformat nur dann, wenn der Winkel weiter gewählt wird.
In 3 bist du auch viel zu nah, um den Überblick zu bekommen, den Panoramen normalerweise liefern. Für die Nähe müsste im Bild noch ein Fixpunkt sein, der das Erzeugen der Nähe fordert.
Nur Beschneiden schafft noch kein Panorama. Wieder fehlt die Weite des, da die Bäume oben beschnitten sind und auch im Vordergrund keine Hinführung erfolgt.
Die Schneebilder wirken allesamt langweilig auf Grund fehlender Kontraste platt. Licht, idealerweise Sonnenlicht, gibt Winterbildern erst die räumliche Tiefe, die der Betrachter für die Orientierung braucht. Gerade bei Panoramen sind Kontraste besonders wichtig, da in der Weite die Orientierung noch deutlicher geführt werden muss, um sich nicht zu verlieren.
Alternativ zum fehlenden Sonnenlicht, das man nun mal nicht herbauzaubern kann, hätte eingebrachtes Licht Tiefe schaffen können. Bei Tag ist das mit Blitzen natürlich nur im Nahbereich möglich oder mit entfesselten Blitzen und Funkzünder auch schon mal ein wenig weiter weg. Den Bildern mit dem Alleecharakter hätte das sicher schon geholfen, da die Entfernungen hier auch nicht so weit sind.
Wenn keine geeignete Blitzausrüstung vorhanden ist, kann man auch auf die Dämmerung warten und einer guten Taschenlampe arbeiten, um Kontraste und damit räumliche Tiefe zu erzeugen. Selbst bei schlechtem Tageslicht wie auf den Bildern, hätte eine Taschenlampe schon Akzente setzen können, vorausgesetzt man hat ein Stativ dabei und kann lange genug belichten.
Auf Details bin ich jetzt übrigens bewusst nicht eingegangen, weil der Kardinalfehler im fehlend Licht liegt. Außerdem würde das Posting dann sicher mehrere Seiten lang. Das ist jetzt bitte nicht als Überheblichkeit zu verstehen und wird dem klarer, der über mein Profil mal schaut, was ich sonst für Kommentare auf einzelne Bilder bezogen abliefere.