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Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

gefrorene_wand

Angekommener

Hallo Community.

Ich soll eine Fotosession in einem CNC und Schweißfachbetrieb machen.

Da ich eventuell nicht nur normale Werkstücke die gefräst oder gedreht wurden fotografieren möchte, erwäge ich auch einige Schweißaufnahmen zu machen.

Leider habe ich keine Ahnung wie ich die Kamera einstellen soll oder welche Farbtemperatur mich erwartet.
Ich kann ja auch nicht durch den Sucher in den Lichtbogen schauen ohne erhebliche Verletzungsgefahr der Augen (glaube ich wenigstens).

Hat jemand mit so etwas Erfahrung und vielleicht ein paar Tipps parat? Ich habe 2 Fotolampen und 1en Studioblitz mit Kabelzündung. Fotografieren werde ich die Werkstücke mit Stoffhintergrund. Nur halt die Schweißbilder stellen mich vor ein Problem. Vielleicht brauche ich ja auch einen speziellen Filter. Bin für alle Ratschäge empfänglich.

Danke im voraus,

Gruß gefrorene_wand
 

Fotografie

exo

Aktives Mitglied

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

hmmm also wegen der farbtemp brauchst dir solange du im raw fotografierst eig. keine gedanken machen.

Was mich pers. eher kopfzerbrechen bereiten würde, wäre eventueller funkenflug der dort herrscht ....
 

TheNorrlander

Aktives Mitglied

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Ein Blick in des Schweißers "Funkenfeuer" ist genauso ungefährlich, wie der Blick mittels Sucher in die Sonne. Der Sucheer filtert einiges der Strahlen weg.
 

NiKoCh

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

genau, immer richtig nah ran an den Funkenflug...
mein Rat: lass es doch jemanden machen, der es kann oder mach dich vorher fit.
 

gefrorene_wand

Angekommener

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Glaube ich werde mich ein wenig bei Bekannten einschießen. Der Funkenflug macht mir auch keine Sorgen sondern der reine Lichtbogen. RAW Format ist natürlich einfach da ich alles später verstellen kann. Na ja, wird schon funktionieren.
 
AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Vor dem Lichtbogen brauchst keine Angst zu haben. Die schädlichen Strahlen (überwiegend UV) werden von den Gläsern gefiltert.
Wegen des Funkenfluges auf jeden Fall einen Filter vors Objektiv. Lieber ein paar Punkte dort als auf der Linse.
Wegen des Weißabgleiches würde ich mit RAW knipsen.
Bei der Belichtung beachten:
Wenn das Licht des Schweißens gut rüber kommen soll musst du sicher stark unterbelichten. Wenn das Drumrum noch gut erkennbar sein soll, wirst du ohne entfesselnden Blitz oder wenigstens Reflektor nicht auskommen.
Einen Reflektor kannst du mit Styrophorplatte und Rettungsfolie leicht selbst bauen.
Der hat den Vorteil, dass das reflektierte Licht vom Schweißen die Szene mit der gleichen Farbe beleuchtet. Blitz ohne Filterfolie davor wird eher zu kalt.
 

tt

Kamera-Sklave

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Vielleicht kann dir dieses Feuerbild als Anhaltspunkt dienen. War auch sehr hell das Feuer-

http://www.flickr.com/photos/def110/6220032111/in/photostream/lightbox/

Aufgenommen mit Nikon D700 plus Nikkor 24-70/2,8 bei 44mm
F/4 1/250 ISO 640 Belichtungskorrektur -2,6
mit Systemblitz SB800 Modus TTL
Kamera auf M
Hohe ISO um etwas vom Raum draufzubekommen. Blitz zum Aufhellen. und Beleichtungskorrektur -2,6 um das Feuer nicht zu helle werden zu lassen.

Gruß Thomas
 

Mway

Aktives Mitglied

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Ich würde an die ganze Sache gehen.

Wichtig wäre mir ein Stativ und ein Graufilter mit ca 3 Blenden, da ich ja vielleicht die Bewegung der CNC-Maschinene darstellen möchte. Also Filter rauf, länger Belichtungszeit, Kamera auf das Stativ.

Farbtemperatur würde ich eher kalt halten also richtung Blau, da es ja doch viel mit Metal zu tun hat.

Beim Schweißen hab ich selbst auch mal garkeine Erfahrung und muss jetzt vermutungen Aussprechen. Ich gehe mal davon aus, die Belichtungszeit sollte hier wiederum extrem kurz sein, da du sonst warscheinlich durch die ganzen Funken etc nur noch einen weißen Kleckst auf dem Bild hast.
 

Preach

schon 'ne Weile dabei

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Oh ja, der Lichtbogen: Extrem starkes UV-Licht. Warum haben Schweißer wohl so einen kräftigen Filter? Nicht nur wegen der Helligkeit. Augen verblitzen ist unangenehm. Wenn optischer Sucher dann sehe ich echt Gefahr. Ist nicht zu vergleichen mit einer Videoaufnahme, die ja immer einen elektr. Sucher hat.
Sorge dafür, NIE in den Lichtbogen zu sehen. Eher Live View aktivieren. Ein UV-Filter vor dem Objektiv schadet bestimmt nicht und Abstand wegen des Funkenfluges.
Belichtung deutlich +, denn der Lichbogen darf richtig hell werden, aber das Material muss auch zu sehen sein
 

Micha8583

Padawan

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Ich schließe mich Preach an: der Lichtbogen ist nicht nur wegen der UV- Strahlen gefährich (Laser hat ja auch kein UV- Bestandteil, trotzdem sollte man wirklich nicht hineinsehen). Nimm LiveView, sonst kann deine Retina ein großes AHA- Erlebnis bekommen, wenn du mit nem Tele in den Lichtbogen guckst. Das Mindeste wäre dann, daß für dich an dem Tag die Fotosession gelaufen ist - ohne Guck kein Knips.
Gefühlsmäßig tendiere ich dazu, daß du die restliche Lichtsituation mit Blitzen deutlich aufhellen mußt, damit sie nicht komplett absaufen bzw. der Lichtbogen alles überstrahlt. Mach am besten mal mit einem der Kollegen vor Ort eine Belichtungsreihe, damit du beim Shooting dich einsortieren kannst.
Denk dran, daß die Blitze eine extrem kurze Abbrenndauer haben, was du sicherlich bei den NC- Maschinen bemerken wirst. Mit available Light kommst du nicht arg weit. Ich empfehle, die Zerspanung mit langer Brennweite durch die geöffnete Tür zu knipsen, so fliegen dir die Späne nicht um die Ohren. Die können nämlich richtig heiß sein. Auch achte darauf, daß Material zerspant wird, welches eine Trockene Zerspanung mitmacht und dabei kurze Späne auswirft. Mit nasser Zerspanung siehst du nix und wirst eingesifft.
Fräsen ist da unproblematischer, weil die Späne von Haus aus kurz sind und auch Stahl trocken zerspant werden kann (zumindest mit Wendeschneidplatten).
Willst du Dynamik im Werkzeug und Späne, dann brauchst du Dauerlicht.
Auch noch eine Möglichkeit wäre, durch eine Plexiglasscheibe zu fotografieren, aber du brauchst mehrere, da die durch die aufschlagenden Späne sehr schnell matt werden.
Ein anderer Grund für den Respektvollen Abstand: Auf Drehmaschinen wird Stahl mit ca. 350m/min zerspant, so daß sich sehr respekteinflößende Drehzahlen ergeben: bei 5cm Durchmesser ergeben sich ca 2200 U/min.
Da nimmt man freiwillig deutlich Abstand.
 

rainerE

Fotograf

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Also die Nummer mit dem Schweißen hatte ich vor zwei Wochen. Ich schreib Dir mal meine Erfahrungen:

1. Unbedingt die Augen schützen, wenn Du in den Lichtbogen blickst! Du brauchst einen Schweiß-Schild von denen oder noch besser einen Helm mit Visier, das sich automatisch abdunkelt, wenn der Lichtbogen zündet. Verblitzte Augen sind die Hölle!

2. Ich hab alles mögliche versucht, um beim Schweißvorgang gezielt fotografieren zu können - also mit Sichtkontakt durch den Helm in den Sucher oder auf den LiveView. Das hat alles nicht gut geklappt.

Ich bin dann so vorgegangen: Schweißer ansprechen und ihm sagen, er soll seine Schweißpistole mal da und da hinhalten, wo er nachher auch schweißen wird - aber nur hinhalten, ohne Lichtbogen. Dann suchst Du Deinen Standpunkt, stellst die Schärfe manuell ein und stellst Deine Belichtung ein. Kamera auf Serienaufnahme. Dann gibst Du ihm das "go" machst die Augen zu und drückst den Auslöser. Zwei, drei Sekunden genügen. Dann Bilder ansehen, evtl. Belichtung oder Auschnitt korrigieren für die nächsten Aufnahmen - und fertig.

3. Je mehr Umgebungslicht Du hast, um so mehr siehst Du natürlich vom Umfeld. Ich hab mir extra dunkle Schweißplätze ausgesucht, weil ich viel Schwarz haben wollte für Text, der in die Anzeige rein soll.

4. Auf alle Fälle einen Filter vor die Linse. Ich hatte nacher zwei eingebrannte Punkte auf dem Filter. Ich schlag dem Kunden 60.- EUR drauf für einen neuen Filter - bei einem neuen Objektiv für 1400.- EUR hätte er bestimmt gemeckert.

Gut Licht
Rainer

 
Zuletzt bearbeitet:

tt

Kamera-Sklave

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

@rainerE
Wäre schön wenn du die exifs dazugeschrieben hättest. Man könnte natürlich auch weiter weg gehen und ein Tele nehmen. Dann ist die Gefahr Objektiv oder Kamera zu versauen geringer.

Gruß Thomas
 

gefrorene_wand

Angekommener

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Eine Menge hilfreicher Infos, herzlichen Dank daür. Werde mir die Tipps zu Herzen nehmen. So wird wohl nicht viel schief gehen.

Danke an die Community.

Gruß gefrorene_wand
 

rainerE

Fotograf

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Wäre schön wenn du die exifs dazugeschrieben hättest. Man könnte natürlich auch weiter weg gehen und ein Tele nehmen. Dann ist die Gefahr Objektiv oder Kamera zu versauen geringer
Na ja, ob die Exifs so hilfreich sind?
Bild 1: f 7,1; 1/80sek; ISO 1000, Zoom 24-70 f 2,8, Brennweite 48mm
Bild 2: f 7,1; 1/125sek; ISO 800, Zoom 24-70 f 2,8, Brennweite 24mm

Das stimmt, mit Tele ist man eher auf der sicheren Seite. Es gibt aber auch ein anderes Bild - muss man abwägen, ob man gerne näher am Feuer ist oder nicht. Der berühmte Kriegsfotograf Robert Cappa hat gesagt, "wenn Deine Bilder nicht gut sind, warst Du nicht nah genug dran".

Grüße
Rainer
 

tt

Kamera-Sklave

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

@rainerE
Na man sieht schon den Unterschied bei den verschiedenen Belichtungszeiten. Je kürzer die Zeit, je kürze sind die Lichtfunken.
Da der Hintergrund kaum sichtbar ist, ist die Aufnahme auch gut mit dem Tele machbar.
Man sieht ja nicht das der Hintergrund dadurch näher kommt.

Gruß Thomas
 

NiKoCh

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Der berühmte Kriegsfotograf Robert Cappa hat gesagt, "wenn Deine Bilder nicht gut sind, warst Du nicht nah genug dran".

der hat wohl nicht die Entfernung zum Motiv gemeint...
 

rainerE

Fotograf

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

der hat wohl nicht die Entfernung zum Motiv gemeint...
Ist lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich glaube, es ging wirklich um Brennweiten - er hat wohl 35mm bevorzugt. Aber erstens weiß ich es nicht mehr genau und zweitens finde ich Deine Interpretation des Satzes noch viel schöner und treffender.

Gruß
Rainer
 

NiKoCh

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Fotosession für Schweissbetrieb. Rat und Tipps gesucht !!!

Er hat sich laut seiner Biografie immer sehr mit dem identifiziert, was er fotografiert hat, zum teil auch sehr stark Partei ergriffen, was ihm auch eine menge Ärger in der USA einbrachte. Sicher gilt das 35mm immer noch als klassische Reportagebrennweite, ich bin mir aber sicher, das er "nah" eher mit eigenen Emotionen als Fotograf gemeint hat.
Sven
 
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