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Frage zu Ersatzteilen für PC

Dragon65

fliegt immer mal im Forum vorbei

Hallo Forengemeinde!
Ein Kunde von mir hat einen PC mit einem etwas älteren Gehäuse aus Acryl (das hier)
Das Gehäuse ist wohl irgendwann einmal von Hama vertrieben worden.
Ist auch alles soweit ganz gut, der PC läuft und das Gehäuse sieht schon recht gut aus mit seinen fluoreszierenden Lüftern und den blauen Lichtstäben.

ABER (jetzt kommts):
Die Acrylplatten werden an jeder Ecke von kleinen 2 x 2 x 2 cm-Würfelchen mit jeweils 3 eingelassenen Schraubgewinden zusammengehalten. Und die zerfallen langsam aber sicher mehr oder weniger von alleine.

()
Jetzt habe ich gefühlte zwei Tage damit zugebracht, einen Anbieter zu finden, der diese Würfelchen vielleicht noch im Sortiment hat und bin noch nicht fündig geworden. Mein Kunde hängt offenbar sehr an seinem PC-Gehäuse und möchte es wohl auch ungerne wegen den Befestigungen austauschen.

Meine Frage wäre nun, ob evtl. rein zufällig jemand eine Adresse kennt, wo man sich hinwenden könnte, um vielleicht diese Teile noch zu bekommen? (Acht Stück sind im PC verbaut).

Falls jemand Rat weiß, bitte melden.

Vielen Dank schonmal vorneweg.
 

Dracu666

ɹǝıɥ nǝu zuɐƃ

Um sowas zu vermeiden würde ich kein Acryl oder Plexi nehmen sondern Polycarbonat. Ist fast unzerbrechlich lässt sich besser schneiden (hohe Drehzahlen bei geringer schnittgeschwindichkeit) vergilbt nicht mit der Zeit usw…….
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Alternativ kann man die Seiten des Gehäuses auch mit Acrylkleber wieder fixieren. Der ist, wenn man es richtig macht, nicht zu sehen und die Würfel werden entlastet.

Ansonsten wage ich die Behauptung, dass die Schrauben zu fest angezogen sind und die Würfel dadurch Spannung haben. Von alleine, sprich ohne physikalische Einwirkung, habe ich Acrylglas noch nicht kaputt gehen sehen.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

Wenn Metallschrauben mit Plexi/Macralon oder Acryl als Verbindung eingesetzt werden dürfen die Schrauben nie derart "festgeknallt" werden wie man es bei Metallgehäusen üblicherweise tut. Beide Materialien haben voneinander stark abweichendes thermisches Dehnungsverhalten!
Das mal als Erklärung für das "von selbst Verfallen" der Verbindungsklötze. Zusätzlich werden diese Kunststoffe besonders unter thermischen Schwankungen über die Jahre spröde.
........... mit jeweils 3 eingelassenen Schraubgewinden zusammengehalten. Und die zerfallen langsam aber sicher mehr oder weniger von alleine................

Die simple Lösung ist mit Widea bei geringer Drehzahl (Kunststoff heizt sich schnell auf und verklebt) vorbohren mit einem Durchmesser, der den Schrauben noch Angriffsfläche zum schneiden gibt.
Besser man machts mit Gewindeschneider oder gibt die Teile einem Leuchtreklame-Hersteller - die arbeiten ständig mit Metall und Plexi.
 

virra

lazy lizzard

Ich habe zwar im Prinzip keine Ahnung, aber:
Die Erklärung von Digicam leuchtet mir sehr ein. Mein Bruder hat mal im Anschauungsmodelbau gelernt und da haben sie viel mit Plexi gearbeitet und das wurde mit einem Kleber verarbeitet, der im Prinzip kalt schweisst. Das Zeug war total flüssig und löste die Oberfläche leicht an und es gab dann Verbindungen, die eher woanders gebrochen wären, als an der Klebestelle. Habe ein Plexiobjekt von ihm gebaut bekommen, welches super hält.

Mein Idee: kann man nicht zur Verfestigung der bestehenden Würfel da in die Risse Kleber laufen lassen, um das Ganze zu verfestigen? Und dann die Schrauben halt lockerer andrehen? Müsste doch gehen? Man müsste nur evtl mal bei einem entsprechenden Modellbauer nachfragen, was man da so nimmt, dürfte dann Pfenningskram sein …

My 5cent …
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

@virra
Gute Idee, aber! Ich vermute Du sprichst von sogenannten Klebelacken, wo sie für Leucht-Transparentenbau wichtig sind. Der Kleber (z.Bsp. Acryfix von Röhm) wirft keine Lichtschatten beim Hinterleuchten und ist tatsächlich glasklar - auch nach Jahren!

Ich fand das Zeugs so geil, daß ich ein 200 L. Aquarium aus Plexi gebaut hab. Bei 2mm Wandstärke logisch, daß ich da putzen mußte. :eek:Das Ding ist überall in der Fläche gebrochen und Ja, die Klebestellen haben gehalten. :D

Das Zeug ist fast so flüssig wie Wasser und die Aushärtung ist UV- also tageslicht-abhängig - eben ein Lack der die Flächen anlöst. Die optimale Stabilität haben Kleblacke aber nur wenn die zu verbindenden Flächen "poliert" sind. Das funktioniert bei Bruchstellen nicht, schon garnicht wenns um Belastung geht.
Acrylkleber, die Digicam erwähnte gibt´s wie Sand am Meer. Es ist aber abwegig zu glauben, daß man mit einem Kleber die ursprüngliche physikalische Stabilität oder Belastbarkeit erreichen könnte.
 

virra

lazy lizzard

Tja, wie ich eingangs schon sagte: Null Ahnung, nur ’ne Idee …
Natürlich hat mein Brüderli die Dinge da geklebt, wo vorbereitet saubere Kanten waren.

… hätte aber gehen können.

Hattest du denn Land unter? 200 l sind ja nicht mal eben ein Pappenstiel.
 

B_V_Mat

Nicht mehr ganz neu hier

Leider ist der Einsatz von Kunststoffen nicht so trivial. Abhängig vom Material und der Belastungshöhe, geht er mit der Zeit durch die innere Belastung kapput. Über ein "isochrones spannungs dehnungs diagramm" können solche Belastungen sogar berechnet werden. Leider hat sich das bei den wenigsten Entwicklern herumgesprochen.
Für die hoch belasteten Würfel empfehle ich auch den Einsatz von Polycarbonat (z.B. Makrolon). Beim Bohren und Gewindeschneiden sollten scharfe Werkzeuge zum Einsatz kommen. Besondere Vorsicht ist bei zum Gewindeschneiden verwendeten Öl geboten. Hier gibt es Sorten die Spannungsrisse auslösen (z.B. WD 40). Auf jeden Fall hinterher mit Alkohol wieder auswaschen. Besser ist es jedoch auf Öl zu verzichten. Eine gute Anleitung findest du hier:
http://www.ottowolff.com/media/Down...nn_etc/Bearbeitung_Makrolon_Massivplatten.pdf
Die Schrauben hinterher nur leicht anziehen.

Viel Erfolg
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Es ist aber abwegig zu glauben, daß man mit einem Kleber die ursprüngliche physikalische Stabilität oder Belastbarkeit erreichen könnte.
Meinst Du das jetzt im Allgemeinen oder im Besonderen bezogen auf das Gehäuse?

Ok, die ursprüngliche physikalische Stabilität oder Belastbarkeit kann man nicht wieder herstellen. Das ist aber dem Werkstück und nicht dem Kleber geschuldet.

Wenn ich Deine Aussage so interpretiere, dass man mit Kleber von vornherein keine physikalische Stabilität oder Belastbarkeit erreichen kann, empfehle ich Dir, künftig aufs Auto fahren und fliegen zu verzichten. In einem modernen Auto sind zwischen ein und fünf Kilogramm Klebstoff verarbeitet. In einem Flugzeug wesentlich mehr.
 

Dragon65

fliegt immer mal im Forum vorbei

Ehrlich, das hab ich nicht gefunden. Aber ich muß zugeben, ich habe immer nur nach Begriffen, wie "Schrauben- oder Eckwürfel aus Acryl" gesucht. Mir ist kein besserer Name eingefallen. Trotzdem danke für Deine Beispiele

Ansonsten wage ich die Behauptung, dass die Schrauben zu fest angezogen sind und die Würfel dadurch Spannung haben. Von alleine, sprich ohne physikalische Einwirkung, habe ich Acrylglas noch nicht kaputt gehen sehen.
Hab ich dem Kunden auch gesagt. Das wirds bestimmt gewesen sein.

Wenn Metallschrauben mit Plexi/Macralon oder Acryl als Verbindung eingesetzt werden dürfen die Schrauben nie derart "festgeknallt" werden wie man es bei Metallgehäusen üblicherweise tut.
Die simple Lösung ist mit Widea bei geringer Drehzahl (Kunststoff heizt sich schnell auf und verklebt) vorbohren mit einem Durchmesser, der den Schrauben noch Angriffsfläche zum schneiden gibt.
Besser man machts mit Gewindeschneider oder gibt die Teile einem Leuchtreklame-Hersteller - die arbeiten ständig mit Metall und Plexi.

Aber eigentlich sitzen doch die Schrauben nicht direkt im Kunststoff, sondern im Metallgewinde. ()

Ich bedanke mich ersteinmal für die vielen Tips. Sieht wohl so aus, als würde man um Selbstbau nicht ganz drumherum kommen. Eigentlich wollte ich mich vor so Sachen, wie Gewindeschneiden und Gehäuse kleben, weitgehend drücken. Aber gut, wenns nicht anders geht, dann muß es wohl so sein.
 

norre

nicht ganz neu

Hallo,

du könntest ihm erklären, dass ein Kunststoffgehäuse den Elektrosmog des Rechners nicht abhält und er dadurch täglich in einer nicht zu verachtenden Elektrosmogwolke sitzt.
 
Aber eigentlich sitzen doch die Schrauben nicht direkt im Kunststoff, sondern im Metallgewinde.

Ja. Es wäre zu überlegen ob Du diese Gewinde nicht mitbenutzt. Aus den kapputten Würfel rausbrechen und in die neuen einsetzen. Eventuell einkleben. Übrigens, auch wenn es sich jetzt sehr bastlermäßig anhört, Acryl/Plexi klebt UHU-Alleskleber hervorragend! Auch mit anderen Materialien. Aber nur das, ansonsten ist UHU-Alleskleber ein sehr schlechter Kunststoffkleber.
Mein Suchtext war: Würfel mit Gewinde. Gib das mal bei G ein. Da tauchen unter Bilder diese Würfel ziemlich früh auf. Bis zu einer Ersatzteilquelle bin ich allerdings auch nicht gekommen. Ich habe mich allerdings auch nicht durch die entsprechenden Foren gearbeitet.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

Meinst Du das jetzt im Allgemeinen oder im Besonderen bezogen auf das Gehäuse?

Ok, die ursprüngliche physikalische Stabilität oder Belastbarkeit kann man nicht wieder herstellen. Das ist aber dem Werkstück und nicht dem Kleber geschuldet...............
Ich meine das erst mal auf diesen, vom TE beschriebenen Fall bezogen und was ähnliche Anforderungen betrifft. Ich beziehe mich auf langjährige Erfahrung im Ladenbau wo die unterschiedlichsten Materrial-Verbindungen (Metall, Kunststoffe, Holz, Naturstein, Glas) gefordert werden.
Ein mir bekannter Chemie-Ingenieur entwickelt für die Industrie ständig neue technische Klebstoffe für unterschiedlichste Anforderungen. Den werde ich morgen mal nach der sauberen Begründung fragen.o_O
Und ja um die wundersamen Fortschritte bei Materialverbindungen im Karosserie und Flugzeug- und Schiffsbau weiß ich. Es wird möglichst wenig geschraubt oder geschweißt z. Bsp. um Gewicht zu sparen.:daumenhoch

@Dragon65 "Aber eigentlich sitzen doch die Schrauben nicht direkt im Kunststoff, sondern im Metallgewinde." Das konnte ich auf den ersten Bildern nicht erkennen. Danke für Bild 3. Das sieht aber so aus, als ob die Gewindehülsen in den Block gegossen sind?
Es gibt auch Gewindehülsen (Feingewinde rechtsläufig) die ein Aussengewinde (linksläufig) haben um sie in ein Material (nach Vorbohrung) einzudrehen.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

...................
… hätte aber gehen können.

Hattest du denn Land unter? 200 l sind ja nicht mal eben ein Pappenstiel.

Als Terrarium wäre das Teil ja durchgegangen. Mit einer leisen Vorahnung hab ich das Experiment auf der Terrasse durchgeführt und hat der angrenzenden Wiese sicher gut getan. Hätte es filmen sollen, wie die langen Seiten (2mm Acryl) allmählich einen Bauch bekommen um dann zu reissen.:eek:
Die 300 L.- Version mit 6mm Glas und Silikon hat jahrelang ihre Dienste erfolgreich erfüllt. Ich brauch ja auch meine Erfolgserlebnisse.:daumenhoch
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

Das hätt ich dir aber auch vorher sagen können :p
Keine Frage! Ich hätte Dir das auch sofort geglaubt und den Versuch trotzdem gemacht zwecks praktischer Erfahrung. :foto:Ich hatte den Klebelack damals gerade entdeckt. und neue Materialien teste ich immer gerne mal aus, bevor ich sie bei Kunden einsetze.

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