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Goldener Schnitt in der Fotografie

Milly

Nicht mehr ganz neu hier

Hallo Zusammen,
ich habe jetzt schon mehrere Artikel über den "Goldenen Schnitt" und deren Bedeutung in der Kunst gelesen. Man liest immer wieder das der Goldene Schnitt auch in der Fotografie und besonders in der Digital-Fotografie benutzt wird. Leider schweigen sich die Autoren nach diesem Satz dann aus.
Ich versucht über Google und hier über die Forensuche noch mehr Informationen zu bekommen aber irgendwie ist das alles eher ungenau und (für mich) nicht konkret genug.

Wie nutze ich den "Golden Schnitt" bei meinen Photos? Und noch besser was beachte ich beim fotografieren, damit der "Goldene Schnitt" angewendet werden kann.

Danke für euer Hilfe
Milly
 

Fotografie

gefrorene_wand

Angekommener

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Ist ein wenig umständlich zu erklären, vor allem mit den richtigen Worten. Der goldene Schnitt ist eine Regel um Bilder durch die richtige Aufteilung hatmonischer wirken zu lassen. Zugrunde liegen dabei einige Formeln die einen Winkel und die Entfernung zum Motiv beschreiben. Lies das mal bei Wikipedia nach.

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt

Aber wie Sinus2k schon schrieb, Regeln müssen auch mal gebrochen werden um ein gutes Bild zu bekommen.

Gruß gefrorene_wand
 

Milly

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Danke für euere Antworten. Den Artikel im Wiki kannte ich :)

Ist natürlich vollkommen klar, das meine Bilder jetzt nicht zu Musterwerken des modernen Abendlandes werden, nur weil ich den goldenen Schnitt anwende. Wenn man später vor dem Rechner sitzt kann man natürlich viel machen (auch den goldenen Schnitt beachten).

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt: Wie oder Was sollte ich beim Motiv beachten (bzw. im Moment des Auslösens) damit ich hinterher beim Postprocessing die wenigste Arbeit habe?

Cool wären z.B. entsprechende Linien im Sucher. Irgendwelche Tricks oder "Hausmittelchen" ????

Grüße
Milly
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Wenn man sich mal anschaut, was die Bilder ausmacht, die von vielen Betrachtern als gelungen, interessant oder top gewertet werden, dann findet man meistens auch den bewußt oder auch unbewußt angewandten Goldenen Schnitt wieder.
Ich kann nur dazu raten, sich mit möglichst vielen erfolgreichen Bildern intensiv zu beschäftigen und das auf sich wirken zu lassen. Und genau das beeinflußt m.M.n. die eigene Vorgehensweise beim Fotografieren am meisten. Dabei muß man keineswegs alles schon Dagewesene nachmachen, und auch "Regeln" dürfen dabei gerne mal gebrochen werden, wie bereits gesagt wurde. Einige Kameras bieten in der Tat so ein Hilfsraster im Sucher, das man sich einblenden kann. Auch gibt es verschiedene Mattscheiben, denen unterschiedliche Bildaufteilungen "graviert" wurden. Wirklich brauchen tut man das aber eigentlich nicht, wenn man einmal verstanden hat, worauf es ankommt. Viel wichtiger ist es m.M.n. und auch aus Erfahrung, dass man beim Fotografieren nicht vergißt, dass beim Betrachter die Emotionen bestenfalls durch das Bild alleine geweckt/angesprochen werden können. Als Fotograf macht man oft den Fehler, das eigene emotionale Erlebnis mit in das Bild hinein zu interpretieren. Wenn das Bild es aber nicht schafft, genau das zu transportieren, dann passiert es oft, dass der Betrachter enttäuscht ist und der Fotograf sich das nicht erklären kann ...


Viele Grüße
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Die Linien kannst Du Dir anfangs im LiveView anzeigen lassen. Wie das geht, steht in der Bedienungsanleitung der Kamera. In der Regel dritteln die Linien das Bild horizontal als auch vertikal. Wenn das Hauptobjekt auf einem Schnittpunkt dieser Linien ist, liegt es +/- im Goldenen Schnitt.

Da Du im Sucher keine Linien hast, hilft Dir die Vorstellungskraft. 1/3 von rechts oder links und 1/3 von oben oder unten. Dann hast Du den Schnittpunkt der Linien.

Was man beim Motiv beachten soll, hängt nicht alleine vom Goldenen Schnitt ab. Das sind viele Faktoren. Jetzt sind wir wieder beim Punkt "Bilder lesen". Wenn Du Dir Bilder von anderen Fotografen ansiehst, achte darauf, warum Dir ein Bild gefällt oder nicht. Wo ist der Ruhepunkt, also der Punkt, an den das Auge immer wieder zurück geht. Usw.

Der Rest ist Erfahrung. Frei nach Helmut Newton: Die ersten 10.000 Bilder sind Ausschuss.

Edit:
Mist, Frank war schneller. :motz:
 
F

Fotojojo

Guest

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Ohne Einbau: Mach in Höhe und Breite jeweils bei dem Schnittpunkt 2/3 zu 1/3 im Geiste auf der Mattscheibe/Sucher einen Punkt. Je nach Motiv sollte dann an einem der 4 Punkte das bildwichtigste Detail platziert sein. Sollte, muss nicht!
 

helnie

Katze

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Hallo Milly
Die 2/3 zu 1/3 oder 40-60 Regeln sind schon erklärt worden. Diese helfen dir schon etwas weiter im Bildaufbau. Dann kommt die Linienführung. Sprich wie wird das Bild gesehen. Wir lesen von links nach rechts und so sollte dann auch deine Linienführung sei.
Das ist der grobe Anfang, dann kommt das was ZwenD schon geschrieben hat
Ich habe mal ein Beispielbild gemacht. Aufgeteilt mit der 2/3 zu 1/3 Regel.
Das obere funktioniert von der Linienführung nicht. Im unteren habe ich eine rote Linie eingemalt die dir zeigen soll wie das Auge durch das Bild wandert.

Und wenn du die goldenen Regeln beherrscht :) kannst du sie brechen :)
Viel Spaß beim Fotografieren
LG Helnie
 

Milly

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Ich danke euch für die vielen Gedankenansätze.

Ich bleibe am Ball
Milly
 

Protec

Pixel-Schubser

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

der goldene schnitt ist ein stilistisches hilfsmittel, in dem du die komposition eines bildes herstellst. also wenn ich google kommt so viel stoff, dass ich ne nacht durchlesen könnte...
 

studio24

Homo Nikoniensis

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Hier werden ja Goldener Schnitt und Drittelregel (Rule of thirds) heftig durcheinandergwürfelt. Es ist aber trotzdem nicht das Gleiche. Man könnte es zusammenfassend vielleicht so beschreiben:
Goldener Schnitt: für den harmonischen Eindruck
Drittelregel: für höhere Spannung

Lesenswert dazu vielleicht folgende Seiten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Drittel-Regel
http://www.andreashurni.ch/bildgestaltung/schemata/goldenerschnitt.htm

http://www.poeschel.net/fotos/motive/goldener-schnitt.php

Die Drittelregel kann man durchaus auch auf Farb- und Helligkeitsverteilung anwenden, nicht nur auf die Geometrie.

Nach Feininger soll der Horizont auf ein Drittel oder Zweidrittel des Bildes liegen. Das teuerste bisher verkaufte Bild wurde gerade vor ein paar Tagen in New York für 4,3 Mio US$ verkauft und wo findet man den Horizont? In der Mitte.

Dafür liegt der Rhein im Bereich des unteren Drittels, aber hier kann man die Drittelregelung auf die Farben beziehen. .

Auf mich wirkt das Bild eher langweilig. Vermutlich hätte ich es gelöscht, hätte ich es aufgenommen. Aber so ist das mit Kunst: bei mir ist ne schmutzige Badewanne ne schmutzige Badewanne, bei Beuys Kunst. Dazu auch dieser Bericht : http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article13696632/Putzfrau-schrubbt-Kunstwerk-kaputt.html

Was kann man draus lernen? Es liegt einzig und alleine im Auge des Betrachters. Ob nun Goldener Schnitt oder Drittelregel oder mittig, Hauptsache es gefällt einem selbst. Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden.
 

Milly

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

... bei mir ist ne schmutzige Badewanne ne schmutzige Badewanne, bei Beuys Kunst....
:lol::lol::lol:

Vielen Dank an alle, die sich so eifrig an diesem Thema beteiligt haben. Mir ist die "Funktion" des goldenen Schnittes schon bekannt und ich habe auch schon einiges darüber lesen (siehe meinen Startbeitrag). Es ging mir nicht darum den goldenen Schnitt erklärt zu bekommen, sondern nach Tipps und Tricks wie ihr den so im echten Leben anwendet.
Sorry, wenn es zu Missverständnissen geführt hat.

Grüße
Milly
 

wosi61

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Ich lasse auf dem Foto Platz, kann dann die Aufteilung am Computer machen und unterschiedliches ausprobieren, später setze ich diese Erfahrungen gleich beim Fotografieren ein.

wosi
 

timmi1000

Noch nicht viel geschrieben

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Als Anfänger ist es nicht immer leicht, den goldenen Schnitt von der Drittel-Regel abzugrenzen. Aber ist das denn überhaupt so wichtig?
 

Andre_S

unverblümt

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

In der Regel dritteln die Linien das Bild horizontal als auch vertikal. Wenn das Hauptobjekt auf einem Schnittpunkt dieser Linien ist, liegt es +/- im Goldenen Schnitt.
Sorry aber die drittelregel ist nur eine grobe Näherung die dem ästhetischen Empfinden in den seltesten Fällen entspricht. Auch wenn das optimale Verhältniss 62/38 scheinbar nur wenig von 67/33 abweicht ist dieser Unterschied deutlich zu sehen. Wer sein Auge für den Goldenen Schnitt schärfen möchte, dem sei Aktmalerei empfohlen im menschlichen Körper steckt sehr viel goldener Schnitt.
LG André
 

Redgrisu

Fotofreak

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Als Anfänger ist es nicht immer leicht, den goldenen Schnitt von der Drittel-Regel abzugrenzen. Aber ist das denn überhaupt so wichtig?
Als gelernter Setzer wurde mir beigebracht, wie man zeichnerisch ein Layout exat nach dem Goldenen Schnitt auf ein vorgegebenes Blatt Papier erstellt. Nach meinem Empfinden wird dies kaum mehr praktiziert bzw. umgesetzt.

Um aber auf deine Frage zu antworten: Wichtig ist generell, dass sich ein Objekt harmonisch in das Bild einfügt. Die 1/3-Regel ist eine Grundregel, die oftmals zu ausgewogenen Bildern führt. Diese Regel anzuwenden ist nicht so verkehrt. Ob ein Bild aber jetzt genau nach dem Goldenen Schnitt oder der Drittel-Regel fotografiert und umgesetzt werden sollte, hängt wohl vom Motiv ab.

Ich möchte mich aber obigen Beiträgen anschließen: Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Fotografieren, verschiedene Positionen des Hauptmotivs ausprobieren und anschließend die Bilder vergleichen. Verbeiß dich da bitte nicht in den Goldenen Schnitt oder die Drittel-Regel. Vermutlich wird kein Mensch ein Bild beurteilen, ob es nach den oben genannten Regeln fotografiert wurde. Entweder das Bild gefällt oder eben nicht.
LG
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Vermutlich wird kein Mensch ein Bild beurteilen, ob es nach den oben genannten Regeln fotografiert wurde. Entweder das Bild gefällt oder eben nicht.
LG


Ich denke das ist der springende Punkt. Allerdings umgekehrt, oft ist es doch so, dass man gar nicht so recht weiß, weshalb einem dieses oder jedes so sehr anspricht, erst eine Analyse offenbart dann, dass sich zumindest der Goldene Schnitt erkennen läßt, was manchmal nur unbewußt so erzeugt wurde (Auge, Erfahrung, Talent, wie auch immer man es nennen will). Ist bei Gesichtern auch häufig so, da findet man einen bestimmten Gesichtstyp unglaublich ansprechend, sympathisch, schön usw., ohne eigentlich sagen zu können, warum. Und auch da ist es oftmals die Aufteilung der Gesichtsmerkmale, die dann dem Goldenen Schnitt entsprechen. Sicher auch ein Grund dafür, dass sich soviele Model-Gesichter so sehr ähneln.

Ob man das aber bewußt versucht umzusetzen, wenn man ein Motiv hat, oder ob man da vielleicht besser sein Auge für bereits als "schön usw." deklarierte Bilder schult und dann den Goldenen Schnitt aus dieser Kenntnis heraus ganz automatisch wählt, da sehe ich sowohl als auch sehr viel Potential. Deshalb mein Rat: "Gelungene Bilder" anschauen und wirken lassen. Das schult das Auge enorm, auch wenn das bei der eigenen Arbeit vielleicht nur unterbewußt mit einfließt, es hat einen Effekt auf die eigenen Bilder und auf die eigene Vorgehensweise. ;)


Gruß
Frank
 

Knipserer

Noch nicht viel geschrieben

AW: Goldener Schnitt in der Fotografie

Die drittelregel passt ganz gut. Ich denke man kommt dann automatisch dem Goldenen Schnitt nahe.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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