AW: HDR mit Gimp erstellen
Okay. Dann hab' ich das falsch verstanden. Ich dachte, ein HDR wäre ein aus einer Belichtungsreihe zusammengesetztes Bild, dass dadurch dann einen viel größeren Kontrastumfang erhält. Bsp: Fenster im Raum.
Mit dieser fälschlichen Annahme stehst Du keineswegs alleine da, und um das gleich noch mal zu erweitern: die quietschebunten Kontrastbomben, die man typischer- und leider auch fälschlicherweise als HDR bezeichnet, sind keine, HDR ist etwas anderes. Auch wird der Kontrastumfang keineswegs erhöht, sondern eher das Gegenteil ist der Fall, denn der tatsächlich aufgezeichnete Kontrastumfang wird während der HDRerstellung und dem anschließenden tonemapping wieder reduziert, und zwar auf den Umfang, den typische Medien wie z.B. Monitore und Drucker (-Papier) zulassen. Das bedeutet, dass der Kontrastumfang
nicht erhöht wird, sondern der gleiche ist, den auch Einzelbilder haben. Das man mehr Details erkennt, Farben kräftiger erscheinen und lokale Kontrastunterschiede innerhalb des Gesamtkontrastumfangs intensiver erscheinen ändert an dieser Tatsache absolut gar nichts. Der Beweis läßt sich rel. einfach erbringen, wenn man sein Bild ausdruckt, dann ist das Schwarz der Druckpatrone und das Weiß des Papiers nach wie vor der limitierende Faktor, beim Monitor ist das nicht anders. Wenn nun ein "HDR-Bild" einen so wahnsinnig großen Kontrastumfang bewältigen kann, warum kann ich es dann trotzdem ausdrucken bzw. am Monitor sehen? Eben, weil da kein größerer Kontrastumfang vorhanden ist, dieser wurde nämlich gezwungenermaßen beim tonemapping eliminiert, was übrig bleibt ist nichts anderes, als miteinander kombinierte Teilbereiche von Einzelbildern, also quasi Kontrasthäppchen, von denen man die besten einfach zusammengebracht und auf einen darstellbaren Kontrastumfang reduziert hat.
Deshalb ist der Weg der DRI-Erstellung, der Fusion oder des Exposure Blendings nur ein anderer, er führt aber zum vergleichbaren Endergebnis, das oftmals sehr viel natürlicher aussieht, als tonemappings. Der Grund dafür ist rel. einfach, denn gerade das Reduzieren von großen Kontrastumfängen, also das tonemapping, führt oft zu "Spielereien", einfach weil es möglich ist, und deren Ergebnisse sehen oftmals sehr bunt und überzogen kontrastreich aus, eben der typische "HDR-look", den man derzeit so oft zu sehen bekommt. Dabei muß der look eines "HDRs (also tonemappings)" keineswegs so sein, auch diese Bilder können absolut natürlich aussehen. DRI und Co. arbeiten eher mit unverfälschten realen Bilddaten, die per Masken miteinander kombiniert werden, deshalb sehen diese Bilder meist sehr viel natürlicher aus.
Ein absolut tolles Tutorial (und zugleich ein Klassiker) ist das von Achim Blum (zeigt sehr schön das Funktionsprinzip, sollte auch mit Gimp machbar sein):
DRI Tutorial
Der Vollständigkeit halber hier nochmals eine Übersicht gängiger HDR Programme:
HDR PlugIns:
Adobe Photoshop
Artizen HDR
Cinepaint
Dynamic Photo HDR
EasyHDR
Essential HDR
FDRTools
HDR Darkroom
HDR Max
HDR Expose
HDR Shop
HDRtist
Hydra
Luminance HDR, (ehemals QtPfsGui)
Nik HDR
Oloneo PhotoEngine
Photogenics HDR
Photomatix
Picturenaut
Pixel Image Editor
Pixelmator
SilverFast HDR
SNS-HDR
Ein paar davon sind freeware, einfach mal durchstöbern....
VG
Frank