Das sichtbare Licht liegt in einem ungefähren Wellenlängenbereich irgendwo zwischen 400 und 700 Nanometern. Darunter wird es ultraviolett, darüber infrarot und damit erst so richtig interessant für Philip Bloom. Dieser probiert sich bereits seit einiger Zeit an den 700 bis 1.000 Nanometern und nannte seine bisherigen Projekte dementsprechend „Experimentations“.
Seine drei Kameras ließ er durch „Unternehmen“, wie es in seinem Blog heißt, modifizieren. Anstelle der darin üblicherweise befindlichen „Infrarot-Blocker“, wurden Filter eingesetzt, die Infrarot unterschiedlicher Wellenlängen gezielt hindurchlassen. Eine Canon 5D Mark III, eine Sony RX100 II und eine Blackmagic 4K Production Camera mussten beziehungsweise durften die Veränderungen über sich ergehen lassen.
Doch trotz guter Resultate, reichte das dem findigen Filmemacher noch nicht aus. Die Blackmagic war zu sperrig und Bloom wollte nun „WIRKLICH“ Super Slow Motion – „Es gab also nur eine Möglichkeit: Ich musste eine weitere Kamera modifizieren.“ Dieses Mal traf es eine Sony RX100 IV …
Im Vorfeld der diesjährigen NAB-Show, wo er dann zum Geldverdienen antrat, nahm er seine neueste Errungenschaft mit auf eine Tour durch Las Vegas und legte los. „Es gab keinen Plan, ich hatte nur die Kamera erhalten und wie es bei jedem neuen Spielzeug ist, bist du dann ziemlich aufgeregt und verwendest es pausenlos.“
Das Ergebnis überzeugte ihn zunächst einmal selbst. Daraus entstanden ist ein gemächlicher Streifzug durch die Straßen von Las Vegas, die wir hier im wahrsten Sinne des Wortes einmal mit anderen Augen sehen:
Philip Bloom werde nun bezüglich seines Tuns ständig nach dem Wieso, Weshalb und Warum gefragt. Seine Antwort: „Da gibt es nicht wirklich den einen, entscheidenden Punkt. Das sind einfach meine Experimentations und ich finde Infrarot faszinierend. So entsteht, ohne anmaßend klingen zu wollen, Kunst. Denn was ist letzten Endes der springende Punkt bei Kunst? Für mich: einem mir innewohnenden Verlangen nachzugehen.“ Kurzum: Es bereitet ihm Freude, also weshalb nicht machen?
Übrigens bliebe diese Art der Infrarot-Aufnahmen für ihn vorerst ein Hobby. Und: Er möchte mehr. „Die 4K sind nicht schlecht, aber ich will einen größeren Sensor“. Daher liegt auch schon eine Sony A6300 unter den Behandlungswerkzeugen und wird für ihn zum Infrarotsehen aufbereitet … Man darf also gespannt auf Weiteres sein.
Alle Details zu seinem Video findet ihr in seinem Blog.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video Las Vegas in Infrared von Philip Bloom