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How to do: Foodfotografie

ah-photo

Fotograf

Ich poste hier ja von Zeit zu Zeit ein paar Anleitungen, z.B.


Heute wollte ich euch mal ein paar Einblicke in die Foodfotografie geben:

Nichts sieht banaler aus als ein Brötchen auf einer weißen Unterlage. Diese jedoch so zu fotografieren, dass es knackig frisch und lecker aussieht ist leider nicht so ganz banal. Ich möchte euch heute mal einen kleinen Einblick geben in die Tricks und Kniffe, um so etwas zu realisieren. Das Bild stammt aus einem Shooting für Lekkerland Holland und wird an holländischen Shell Tankstellen dazu verwendet um die Backprodukte der Lekkerland Shops zu bewerben. Die Bilder hängen so in Größe A1 später in den Tankshops. Bei dieser Größe ist es natürlich umso wichtiger, dass die Optik und jedes Detail stimmt.
Schon bei der Aufnahme gilt es einiges zu beachten: Das Bild entstand mit einer digitalen Mittelformatkamera mit einem Tilt/Shift-Adapter und dem Normalobjektiv (80mm). Das Objektiv wurde mit dem Objektiv um 10° nach unten geschwenkt, um die Schärfeebene so zu verschieben, dass sowohl die Oberkante, wie auch die Unterkante des Brötchens scharf abgebildet werden. Die Schärfentiefe, die im Vergleich zu einem KB-Kamera deutlich kleiner ist wurde durch die Wahl einer großen Blende (f 32) soweit wie möglich ausgedehnt.
Das verwendete Licht sollte nicht zu soft sein, um die Strukturen im Brötchen zu betonen. In diesem Fall habe ich das Brötchen von schräg hinten rechts mit einem Normalreflektor beleuchtet und von vorne und von unten (der Aufnahmetisch ist leicht transparent) leicht mit 2 Softboxen aufgehellt.
Kleine Kniffe, wie Glycerintropfen an den Salatblättern und den Tomaten, lassen das Ganze noch etwas frischer aussehen. Ansonsten bestand der Kunde darauf, das genau das fotografiert wurde, was der Verbraucher später im Shop auch kauft, d.h. einige unseren Modelle wurde n gleich im Anschluss verzehrt ?
Trotz dieser Maßnahmen seht das Rohbild noch nicht wirklich lecker aus:


Der Nachteil an frisch gebackenen Brötchen ist, das sie zwar toll aussehen aber auch leicht brechen, v.a. an den Kanten. Diese ganzen Löcher und Risse muss man mit dem Ausbessern-Werkzeug oder anderen Brötchenstücken reparieren. Der 2. wichtige Schritt ist die Farbkorrektur der einzelnen Zutaten, um ihnen ein frisches Aussehen zu verleihen. Am besten gelingt dies mit der selektiven Farbkorrektur als Einstellungsebene, um die Farbänderung mit einer Ebenenmaske nur auf die betreffende Zutat (Brötchen, Tomate, Pesto ?) zu begrenzen.
Das fertige Endprodukt sieht dann so aus:


So und nun guten Appetit !


Diesen und andere Tipps und Tricks findet ihr auch immer auf meinem Blog:



Bei Fragen, könnt ihr euch wie immer einfach melden !
 

Fotografie

Ropman

Nicht mehr ganz neu hier

AW: How to do: Foodfotografie

Hallo,
schöne Aufnahmen und gut erklärt.
Ich hoffen die Kunden des Shop´s sind durch die Glycerintropfen auch Winterfest ;-)
Gruß Ropman
 

ah-photo

Fotograf

AW: How to do: Foodfotografie

mal ne ganz blöde Frage,
das Ding ist aber schon EBB-Mäsig freigestellt oder?


MfG

Ja natürlich du musst den Blitz von unten so regeln, dass er zwar den Untergrund und somit die Schatten aufhellt, auf der anderen Seite, darf das Brötchen von unten nicht heller werden. Deshalb kannst du nicht so stark blitzen, dass der Untergrund komplett weiß wird. Das leichte Gau musst du i PS in weiß umwandeln.
 

gerrus

Aktives Mitglied

AW: How to do: Foodfotografie

Ja natürlich du musst den Blitz von unten so regeln, dass er zwar den Untergrund und somit die Schatten aufhellt, auf der anderen Seite, darf das Brötchen von unten nicht heller werden. Deshalb kannst du nicht so stark blitzen, dass der Untergrund komplett weiß wird. Das leichte Gau musst du i PS in weiß umwandeln.

Ok danke dir.
Sieht man aber auch.
Ich weiss ja nicht wie es weiter verarbeitet wird aber wenn es so abgedruckt wird finde ich,dass da etwas "grau" unters Brotchen hin gehört.
Sieht für mich wie ausgeschnitten aus,dafür aber sehr gut.
Wie gesagt wenn es anderen Hintergrund kriegt dann ist es Perfekt.

MfG
 

ah-photo

Fotograf

AW: How to do: Foodfotografie

Ok danke dir.
Sieht man aber auch.
Ich weiss ja nicht wie es weiter verarbeitet wird aber wenn es so abgedruckt wird finde ich,dass da etwas "grau" unters Brotchen hin gehört.
Sieht für mich wie ausgeschnitten aus,dafür aber sehr gut.
Wie gesagt wenn es anderen Hintergrund kriegt dann ist es Perfekt.

MfG

Man erstellt immer erst einen Freisteller, weil die Bilder unterschiedlich eingesetzt werden. Oft so wie gezeigt auf einem weißen Plakat mit Preisangabe. Wenn das Objekt auf einem Teller gezeigt wird, wird natürlich noch ein Schatten einmontiert.
 

LuckyStrike

Hat es drauf

AW: How to do: Foodfotografie

Super Hinweise, sehr informativ. Danke dafür!

Ich arbeite in der Foodfotografie gerne mit etwas kleinerer Blende, und übertreibe es nachher mit dem selktiven Scharfzeichner und Tiefen / Lichter.
(Das verzeiht mehr Fehler und ist nicht so schwierig und aufwändig vom Licht Setup und die profi Methode von Alex)

Die Fotos werden speziell für die eine Speisekarte gemacht, das Budget ist also nicht uferlos.

In der Speisekarte gedruckt (nicht unbedingt bei der Bildvorschau am PC) ist das Bild dann sehr knackig und trotz meist geringer Grösse detailreich , aber nicht übertrieben scharf.

vorher:



nachher:


Lucky

ach so Alex: aufgenommen mit einer Glasscherbe ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

ah-photo

Fotograf

AW: How to do: Foodfotografie

Bei solchen "stimmungsvollen" Foodbildern arbeite ich natürlich auch mit kleiner Blende, um den Focus auf das wichtigste zu lenken. Allerdings sind Bilder mit deiner Technik wirklich nur in kleiner Größe druckbar, die sind schon extrem überschärft.
 

bluenote

pixelBREEZER

AW: How to do: Foodfotografie

Nette Aufnahme und die Vorgehensweise gut beschrieben. Von mir dafür aber nur 'ne 2+
Begründung: Von der Schärfe an ein paar Stellen etwas überzeichnet, vor allem das dritte Tomatenstück rechts. Das kann sich ber in A1 schon wieder anders darstellen.
Dieses Tomatenstück ist nicht wirklich schön. Unschöne Reflexe auf der Haut und vor allem ist es "zerfallen". Schade. Das Budget hat wohl leider nicht für einen Foodstylisten gereicht oder?
Die Glyzerinstropfen sind z. T. leider zusammengelaufen. Hast Du die mit einer Kanüle aufgetragen? Dann passiert das leider schnell. Ich hab recht gute Erfahrungen mit Zahnbürsten gemacht. Vorsichtig ein wenig in Glyzerin tauchen und dann ganz sanft die Borsten zurückbiegen und loslassen. Das erfordert ein wenig Übung, aber die Tropfen sehen besser aus und stehen oft länger. Wichtig: erst kurz vor der Aufnahme auftragen und rundum alles mit Zewa abdecken was nichts abbekommen soll.
Der Ruccola sieht etwas zu trocken aus.
Für meinen Geschmack sind die Schnittkanten zu glatt gebügelt, aber das ist wie gesagt Geschmackssache.
Auch wenn's ein Mehraufwand ist: Freisteller lege ich, grad bei Beleuchtung von unten, immer rundherum mit schwarzer Pappe ab, und zwar so, dass nur ein kleiner weißer Rand um's Motiv stehen bleibt. Das hebt die Kontraste.
Versteh mich nicht falsch, das Bild ist gut, trotzdem gibt's m. E. was zu verbessern. Ich weiß nicht ob Du einen Foodstylisten dabei hattest, ich glaube aber eher nicht. Die Kunden sparen leider gern und leider dann am falschen Ende und dann legt man selbst Hand an. Und von Dingen die mir nicht so liegen lasse ich eigentlich lieber die Finger.
Am Ende zählt natürlich das Dein Kunde zufrieden ist und bezahlt hat.

Jens

Leckere Aufnahmen Lucky
 
Zuletzt bearbeitet:

ah-photo

Fotograf

AW: How to do: Foodfotografie

Nein einen Foodstylisten gab es leider nicht, hätte ich gerne gehabt. Der Kunde hat die Produkte vorbereitet und meine Aufgabe war es nur die Sachen gut ins rechte Licht zu rücken. Das mit der Zahnbürste ist ein guter Tipp, werde ich mir merken !
 

LuckyStrike

Hat es drauf

AW: How to do: Foodfotografie

Ja der Zahnbürsten-Trick klingt gut.

das ist aber dann auch immer eine Frage des Bugets, und auch der "Ehrlichkeit"...

es gibt noch die ultra Methode wo dann künstliche Lebensmittel eingesetzt werden
dann der Foodstyist + Alex
dann Alex
und ganz weit unten meine Methode

ich finde zumeist die Bilder von der Alex Methode am besten weil sie am ehrlichsten sind, und noch irgendwo bezahlbar.
Ich will das auch so bekommen wie es auf dem Photo ist

deshalb ist auch an meinen Bildern nichts gefaked.
 

bluenote

pixelBREEZER

AW: How to do: Foodfotografie

Nein einen Foodstylisten gab es leider nicht, hätte ich gerne gehabt. Der Kunde hat die Produkte vorbereitet und meine Aufgabe war es nur die Sachen gut ins rechte Licht zu rücken. Das mit der Zahnbürste ist ein guter Tipp, werde ich mir merken !
Hab ich mir ja gedacht. Insofern hast Du Deinen Job ja auch gut gemacht. Ich bin recht froh, dass ich diesen Nerv heutzutage nicht mehr habe. Food habe ich Ende der 80er, Anfang 90er viel fotografiert. Damals kam's nicht so sehr drauf an. Die Tagespauschalen für's Studio waren vernünftig und auch der Foodstylist bekam zwischen 8oo und 900 Mark am Tag, selbst bei normalen einfachen Produktionen. Das sieht heute wohl anders aus. Wahrscheinlich hat Dein Kunde für das ganze Foto umgerechnet nicht mehr zahlen wollen. Und der Arbeitsaufwand liegt für Dich wohl auch so um die zweieinhalb stunden. Eher mehr mit der ganzen Nachbearbeitung.

Jens
 

Normann

Frischling

AW: How to do: Foodfotografie

Ganz ehrlich? Mir gefällt das erste "natürliche" Bild sogar besser. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es dem Angebotenem im Shop auch näher kommt. Das giftgrüne Pesto im zweiten würde mich schon abschrecken. Und gerade aus Verbrauchersicht erwarte ich, dass das Produkt dem auf dem Foto nahe kommt. Gerade wenn das Produkt annähernd so ist, wie das (in deinem Fall) wirklich gute Foto, um so besser für mich. Das erspart mir als Verbraucher die Enttäuschung und diesen "Wer weiß, was die da alles nachbearbeitet haben" - Eindruck.

Nur um Unklarheiten aus dem Weg zu gehen, dass ist KEINE Kritik an DEINER Arbeit! Im Gegenteil, ich danke dir für deine Einblicke :)
 

loads

Noch nicht viel geschrieben

AW: How to do: Foodfotografie

Ui, da kriegt man ja richtig Hunger :) Mich fasziniert wie du die brüchigen Stellen wieder gradebekommen hast. Sieht toll aus!!
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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