IR-Fotografie - Erste Versuche

[fabian1493]

Hallo und einen schönen Sonntag Morgen

Nachdem ich die Tage mein neues Stativ bekommen habe, dachte ich mir ich nutze es direkt mal um den Versuch, ein paar Infrarotbilder zu machen, umzusetzen.

Dabei sind nach einer Aussortierung zwei übrig geblieben, die in meinen Augen aber immernoch zu hell sind.

Vielleicht könnt ihr mir da ein paar Tipps geben, was ich besser machen könnte, a ich tierische Probleme mit der belichtungseinstellung an der Kamera selbst hab^^
10 Sekunden sind zu wenig, 15 Sekunden sind zu viel...
10 Sekunden mit ISO 400 oder 200, naja...

 

[Trutscherle]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Hallo Fabian
Canon hat mit fortschreitenden Modellserien immer stärker den IR-Sperrfilter verbessert, die 450D ist da schon sehr grenzwertig, Du wirst also nicht die helle Freude mit ihr haben.
Du brauchst einen vernünftigen Weißabgleich auf grün und mußt halt mit den Zeiten etwas spielen, höher als 400 ISO würde ich keinenfalls gehen. Deine Bäume müßten so richtig schön weiß werden, Deine Interpretation mit lila ist nicht klassisch für IR, sagen wir mal, das ist Deine künstlerische Freiheit.
Ein Standardbild sähe etwa so aus:


probier einfach weiter - irgendwann wirst du dann doch entscheiden, eine umgebaute Kam zu verwenden
viel Spaß noch - servus

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Das heißt im Grunde genommen, ich müsste mit einem noch stärkeren IR-Filter fotografieren mit daraus resultierenden, noch längeren Belichtungszeiten...?

Dass beide Bilder nicht die typischen Merkmale der IR-Bilder, so wie man sie eigentlich kennt, zeigen, hab ich gemerkt.
Das Problem ist, dass ich die Farben, egal was und wie ich es mache, so nicht hinbekomme.
Das aber liegt dann wahrscheinlich an dem von dir genannten Aspekt, dass die Sperrfilter immer weiter ausgebaut werden-.-

Finde ich eigentlich schade, dass so dagegen angegangen wird.
Schließlich entstehen durch die infrarotbilder doch Bilder, die einem die Umgebung oder das Motiv mal ganz anders zeigen, oder?

 

[Knipser2]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

hallo

Welchen IR-Filter ( Wellenlänge ?) hast Du denn verwendet ?
ich habe Deine Ausgangsbilder mal etwas bearbeitet. Ir-Bilder out of cam müssen bearbeitet werden.

Rezept ( for beginners)

Weg




Kapelle

 

[pepexx]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Das Problem ist, dass ich die Farben, egal was und wie ich es mache, so nicht hinbekomme.

Hast Du vorher einen manuellen Weißabgleich an einer Grünfläche gemacht?
(Hat Trutscherle zwar schon geschrieben, aber lieber nochmal, denn ohne diesen Schritt wird
das nie was )

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Den manuellen Weißabgleich hab ich gemacht durch das fotografieren einer grünen Wiese mit aufgesetztem IR-Filter.

Filter ist ein IR 720...

@ Knipser:
Die Bider habe ich bearbeitet.
Jedoch habe ich lediglich die Farben rot und blau im Kanalmixer bearbeitet

 

[Trutscherle]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Finde ich eigentlich schade, dass so dagegen angegangen wird.
Schließlich entstehen durch die infrarotbilder doch Bilder, die einem die Umgebung oder das Motiv mal ganz anders zeigen, oder?

Hallo
daß die IR-Filter immer besser werden, hat schon Sinn. Vor ein paar Jahren mußte ein große renommierter Kamerahersteller L...für ein bestimmtes Modell all seinen Käufern kostenlos einen IR-Sperrfilter nachliefern, da der kamerainterne nicht ausreichte und alle Schwarzflächen im Foto als maronenbraun erschienen.

Der Gedanke, einen noch stärkeren IR-Filter zu nehmen, ist so nicht richtig, da der infratotaugliche Wellenbereich ja nach oben in der Fotografie durch die Glaslinsen begrenzt ist und stärkere Filter zwar einen höheren IR-Effekt (dann reines Schwarzweiß) bringen, aber auch das sichtbare Licht stärker wegfiltern.
Bei meiner Canon 5D geht der 830er Filter geradenoch sehr gut, macht sehr schöne sw-Fotos mit den typischen Wolken, der 880er nicht mehr.

Die Infrarotfotografie nutzt das "nahe Infrarot", also den Bereich zwischen ca 780 und 1000 Nannometer . Der Infraroteffekt entsteht dadurch, daß in diesem Wellenbereich Chlorophyll transparent ist und das Infrarotlicht durch die Feuchtigkeit, die in jeder Pflanze enthalten ist, reflektiert wird. Um so stärker der Filter ist, um so weniger Farbinformation wird durchgelassen, also z.B. ein 680er Filter läßt relativ viel Farbinfo noch durch, da bekommt man durch Kanaltausch noch schöne Farb-IRs. Der 880er läßt keine Farbinfo mehr durch, da gibt es nur noch rein schwarzweiße Aufnahmen.



Wenn Du noch mehr wissen möchtest, frag ruhig. Servus - Trutscherle

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Ach du je was Informationen^^

Naja, wenn man das so sieht ist das Ganze natürlich schon richtig...

Schade ist es aber aus der Ansicht, dass sich Infrarotaufnahmen, sofern ich das richtig verstehe, in naher Zukunft garnicht mehr möglich sind.

Mir gefallen die Bilder, ob coloriert oder als s/w, gerade durch das surreale Wirken auf Personen, die den "Effekt" nicht kennen

 

[Trutscherle]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Schade ist es aber aus der Ansicht, dass sich Infrarotaufnahmen, sofern ich das richtig verstehe, in naher Zukunft garnicht mehr möglich sind.

Hallo Fabian
doch, sie sind weiterhin möglich, man muß nur den IR-Sperrfilter aus der Kamera herausbauen......
und dann entweder
durch geeignetes Glas ersetzen, dann kannst du mit Digitalfilter "normal" fotografieren und mit IR-filter IRaufnahmen machen
oder
den IR-Sperrfilter durch einen IR-Filter ersetzen, dann geht aber nur noch IR-Fotografie.
Also bei Kameraneukauf die alte nicht weggeben sondern zerlegen

oder ein "uraltModell" wo der Sperrfilter noch schwach ist, extra dafür kaufen
servus

 

[Noir]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Der Trend in Richtung Sperrfilter kommt auch daher, das Licht im Infraroten Spektrum stellenweise zu erhöhtem Rauschen führen kann und die AF-Sensoren bei sehr hohem IR-Anteil auch gern mal danebenliegen, sofern sie den IR-Anteil zum fokussieren nutzen.

Bei IR muss man ein ganz leichten Backfokus einkalkulieren, d.h etwas über die scharfe Stelle ohne Filter hinausfokussieren.

Objektive älteren Baujahres haben auch oft noch ne kleine Markierung (meist ein roter Strich) , welche den korrekten Fokus bei IR markiert.

Umbauen tut zB OPTIC MAKARIO GmbH - Infrarotfotografie - Astrofotografie - Teleskopreparatur -

Vorteil bei einer Kamera ohne Sperrfilter (bzw Sperrfilter >720nm Wellenlänge anstelle des Werks-Filters) ist, das man ganz normal durch den Sucher schauen kann und so auch immer ohne Stativ und die Filterbastelei auskommt. Einige der älteren Modelle kann man auch selbst umbauen, sofern man ein wenig Handwerkliches Geschick mitbringt und keine Angst davor hat, die Kamera evtl in Abfall zu verwandeln. Man muss nämlich sehr nah an den Sensor ran. Fokuskorrektur ist danach aber Pflicht - viele ältere haben aber auch ein Debug-Menü, in dem man eine globale AF-Korrektur hinterlegen kann.

Vorsicht allerdings beim Selbstumbau: In jeder Kamera mit integriertem Blitz versteckt sich irgendwo ein Kondensator - in 99% aller Fälle ist das der grösste vorhandene. Den sollte man nicht anpacken, das tut richtig richtig weh.

IR-Filter im Selbstbau (ganz prima, um den Werksfilter vor dem Sensor zu ersetzen) :

Diafilm kaufen und unbelichtet (!) zur Entwicklung geben. Aus dem gewonnen Material ein passendes Stück ausschneiden, fertig ist der IR - Filter. Kostenpunkt: 5-8 ?

 

[Knipser2]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Neeeeeeeeeeee, Kamera nicht wegwerfen bzw verzweifeln

Du sagtest weiter oben, dass Du mit einen 720nm Filter die Aufnahmen gemacht hattest. Was mir erst heute - selbst als alter IR-Hase - aufgefallen ist, dass bei den von mir bearbeiteten Bildern noch ein sehr großer Grünanteil zu erkennen ist, was bei 720nm jedoch nicht sein dürfte ( grün = so um 500nm ) . Könnte es sein, dass Du einen billigen und daher oft schlechten Filter benutzt hast ? Bei mir ist jedenfalls bei 720nm kein grünes Blattwerk mehr zu sehen, sondern nur der "gewünschte" Chlorophyll-weiß-effekt".

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Der Filter selbst ist bei "enjoyyourcamera.de" gekauft und hat vergangenes Jahr 38? gekostet...

Ob das "billig" ist kann ich schlecht beurteilen.

Jedoch ist es tatsächlich so, dass ich das Chlorophyll nicht komplett raus und die Pflanzen stattdessen weiß bekomme, egal was und wie ich es handhabe^^

 

[Noir]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Das Pflanzen weiss werden ist schon richtig

Als grobe Faustregel kannst Du dir merken:

Je mehr IR ein Gegenstand reflektiert, desto heller wird er bei der Aufnahme.

Deshalb auch der Weissabgleich auf Rasen, Blätter, wolkenlosen Himmel etc.

Knipser meinte aber wohl eher, das in deinen Bildern generell noch ein sehr hoher Anteil von Grün zu finden ist (Farbkänäle, RGB-Histogramm etc) , welches eig. nicht mehr in diesem hohen Maß vorhanden sein sollte.

Mit den Filtern von Enjoyyourcamera hab ich keine Erfahrung, möglich, das dieser nicht gleichmässig vergütet ist oder so.

Du meinst wohl diese hier?

Infrarotfilter kaufen im Enjoyyourcamera.com Shop

Bin beim IR-Filter selbst bei Hoya angelangt und hab keinerlei beanstandungen, ist aber auch ne andere Preisklasse.

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Genau die meinte ich...

Nur hat der, wie schon gesagt, mal mehr gekostet


Die Hoya-Filter stehen, nach vielen Berichten zu urteilen, für wahre Qualität und super Ergebnisse (mit der richtigen bedienung der Kamera).
Dafür kosten die im Schnitt auch 40? mehr^^

Ob es an dem Filter selbst liegt kann ich leider nicht so recht beurteilen, da ich es nich so richtig einschätzen kann...das Einzige was ich mal machen kann ist, das Bild als Ausgangsbild, ohne jegliche bearbeitung hochzuladen und euch zu präsentieren.

Vielleicht liegt es ja doch nur an einer falschen Einstellung der Kamera...

 

[Noir]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Ein Originalbild wär in der Tat ganz hilfreich - idealerweise (wenn vorhanden) ein raw samt Exifdaten.

Kann ir gut vorstellen, das zB was beim Kanaltausch schiefgegangen ist oder was in der Richtung.

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Da die Ausgangsbilder, direkt aus der Kamera, unbearbeitet.

Dass die etwas falsch belichtet sind und die Perspektive wahrscheinlich unvorteilhaft ist weiß ich^^





Was auffällt:
Das Ausgangsmaterial ist weiß, hat jedoch nen ziemlich krassen rotstich ?!?!

 

[Knipser2]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

jetzt kommen wir der Sache schon näher.

Im Nachfolgenden habe ich exakt meinen schon oben ausgewiesenen Bearbeitungsmodus durchgeführt ( Kanalmixer, Farbsättigung ) - damit es Dir nachvollziehbar bleibt, mit genau den vorgeschlagenen Werten



Sieht doch schon gut aus.

 

[Tim_Kim]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Klaus Mangold hat die vergangenen Monate an einem Buch zum Thema Infrarotfotografie geschrieben und gibt auf seiner Webseite eye.de viel Wissens ums Thema preis. Klaus ist ein akribischer Arbeiter, der Themen sehr gründlich angeht und den man auch persönlich um Rat fragen kann. Auf der Webseite gibt es auch Galerien von Infrarotbildern, die man so überhaupt nicht erwartet. Der Wood-Effekt steht für ihn längst nicht mehr im Vordergrund, sondern aktuell eher makellose Haut.

Wer das jetzt als Werbung empfindet, hat bedingt Recht, denn ich schätze Klaus sehr. Er ist ein echter Fotograf, der sich Zeit für seine Bilder nimmt und erst dann zufrieden ist, wenn das Bild dem entspricht, was er sich selbst als Messlatte gesetzt hat.

 

[fabian1493]

AW: IR-Fotografie - Erste Versuche

Also:
Ich habe mich nach ein paar diversen Anleitungen zum Thema "Bildbearbeitung IR" gehalten.

Da wird beschrieben, die Farben im Kanalmixer auszutauschen und über "Auto-Farbe" die Farben kräftiger zu bekommen.

Aber was mache ich da falsch, dass die Bilder oder bessergesagt die eigentlich weißen Pflanzen am ende wohl eher weißLICH als weiß sind?^^