Teil 1: Exkurs - Belichtungszeiten, die noch Freihand gehalten werden können
Interessant!
Gibt es eine Faustregel, bis zu welcher Belichtungszeit man aus der Hand fotografieren kann, ohne zu verwackeln?
Sicher nicht, oder?
Doch, die gibt es quasi schon seit Anbeginn der Freihandfotografie ;-)
Es gibt eine Regel die aber mit der Brennweite zusammenhängt:
Beispiel:
Bei 18mm wäre 1/18sek das min.
Bei 50mm wäre 1/50sek min.
Das ist grundsätzlich schon mal richtig, aber unter 1/60 Sekunde sollte man im Normalfall auch bei kurzen Brennweiten nicht gehen, da nicht nur die Brennweite eine Rolle spielt, sondern auch die Ruhe der Hand - ein keinesfalls unwichtiger Faktor, der sich durch die Technik des Anschlags und durch Üben deutlich beeinflussen lässt.
Besser aber immer etwas kürzere Verschlusszeit wählen (auch bei Crop Kameras).
Bei Kameras mit Cropfaktor, kann man den Faktor einfach multiplizieren.
Also besser bei z.B. 50mm - 1/70sek.
Rein rechnerisch wäre bei einer Kamera mit dem Cropfaktor 1,5 die "korrekte" Belichtungszeit: 1/50 * 1,5 = 1/75. An der Kamera würde man natülich die nächstkürzere Belichtungszeit wählen.
Die Regel trifft aber nur bei Aufnahmen aus der Hand zu, bei Aufnahmen mit Stativ ist es egal.
Nein, ist es nicht. Winddruck wirkt sich auch auf Stative aus und die Materialien, aus denen das Stativ besteht, haben unterschiedliche Dämpfungseigenschaften. Auch Gewicht und Material von Objektiv und Kamera spielt eine Rolle. Im Endeffekt lässt sich für jede Kamera-Objektiv-Stativ/Mensch-Bedingungen-Kombination eine exakte Mindestbelichtungszeit berechnen, die verwacklungsfreie Bilder garantiert. Schwierig wird dabei allerdings die Gewichtung des menschlichen Faktors und der Umweltfaktoren.
Doch es gibt eine Faustregel, ich bin mir nur nicht mehr so sicher, wie die war... ?
1/Brennweite
also bei 200mm Brennweite sollte die Belichtungszeit mindestens 1/200s Freihand betragen
bei 50mm also dann 1/50s
Aber Achtung, bei Sport und Actionaufnahmen gilt diese Regel nicht! Vom Stativ aus ist es auch unwichtig und es gibt Fotografen mit ruhigen Händen, die schaffen natürlich kürzer... .
Auch hier gilt, dass es Mindestzeiten gibt. Für Sport- bzw. Actionaufnahmen misst sich die Belichtungszeit an den bereits oben erwähnten Faktoren und zusätzlich an der Winkelgeschwindigkeit, die das sich bewegende Objekt im Bezug auf die Brennweite bzw. die Sensorpixel zurücklegt.
Damit das hier aber nicht ewig lang wird, ist ja eigentlich ein Exkurs, verweise ich mal auf einen Thread im DSLR-Forum, in dem ein paar Fotografen (ich war dabei;-) versucht haben, die Formel etwas genauer zu beschreiben. Leider war die Zahl der konstruktiven Beiträge nicht so hoch, dass die Formel über zahlreiche Faktoren erweitert wurde - was nicht bedeutet, dass ich hier eine entsprechende Formel hinschreiben könnte, die die oben erwähnten Faktoren sehr genau mit einbezieht.
Nie mehr verwackeln - eine absolut allgemeingültige Formel
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Teil 2: Kurzantwort zu einem anscheinend falsch interpretierten Sachverhalt
Stativ runter schrauben wäre eine Idee, ich hätte aber auch einfach vom Deich steigen können, vielleicht plus Stativ kleiner machen.
Nicht runterschrauben, sondern die Kamera noch oben oder unten schwenken, um die Sonne nicht mehr mittig zu haben, sondern eine 2/3-Teilung zu erreichen.
Wenn du auf dem Deich stehst, bringt es kaum etwas, wenn du die Kamera direkt auf den Deich legst, du bist immer noch deutlich über dem Boden, den du ablichtest.