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KI-Entwicklungen bei NVIDIA

Geht es um Entwicklungen im Bereich KI, fällt nicht selten der Name NVIDIA. Hier ein paar Beispiele dazu – außerdem hat das Unternehmen einen KI-Spielplatz veröffentlicht, auf dem man Entwicklungen ausprobieren kann.

Ob Medizin, Robotik, Automobilität, Produktion und nicht zuletzt auch Bildbearbeitung und Design – die Schlagworte der Künstlichen Intelligenz und des Deep Learning haben sich in verschiedensten Branchen auf ihre Streifzüge begeben. Welche Spuren sie bereits jetzt hinterlassen und wie tiefgreifend verändernd sie sich künftig auswirken werden, lässt sich – aus der Ferne betrachtet – nur erahnen und vermuten.

Sicher jedenfalls ist: Da ist was los in den Entwicklungsabteilungen mancher Firmen, und nein, bloße Schlagworte sind KI und Deep Learning bei Weitem nicht mehr, werden sie doch immer wieder mit mehr oder weniger greifbaren Entwicklungen unterfüttert. Ein Name, der hierbei des Öfteren fällt, ist NVIDIA. Für benannten Themenbereich hat das Unternehmen gar eine hauseigene Webseite eingerichtet, auf der sich natürlich Eigenlob präsentiert, auf der sich aber auch spannende Berichte finden (vielfach englischsprachig).

   

Software erstellt Landschaften aus einfachen Skizzen

Erst jüngst machte zum Beispiel die Meldung über die NVIDIA-Entwicklung GauGAN die Runde. Das Prinzip: Man zeichne eine wahrlich grobe Skizze einer Landschaft und erhalte sodann eine realistisch wirkende Szenerie. Der Software gibt man über farbige Flächen nur die Information mit, wo sich beispielsweise ein Baum, ein See, ein Busch oder ein Stein befinden soll. GauGAN fügt dann nicht einfach nur bereits existierende und freigestellte Bildelemente zueinander, sondern das Programm „baut ein Bild neu auf, ganz ähnlich wie bei einem Künstler, der etwas zeichnet“. So in etwa formuliert es Bryan Catanzaro, Vizepräsident bei Applied Deep Learning Research, NVIDIA.

 

Porträts von Mensch und Katz, die es eigentlich nicht gibt

Bereits zuvor wurde von einer NVIDIA-Forschergruppe StyleGAN veröffentlicht, quasi ein Porträtgenerator. Phillip Wang präsentierte im Februar seine Webseiten thispersondoesnotexist.com und thiscatdoesnotexist.com, die ihm zufolge auf der Technologie basieren. Jedes Mal, wenn man die Webseiten aktualisiert, erzeugt das Netzwerk ein neues Bild von Menschen beziehungsweise Katzen, die es so gar nicht gibt:

nvidia-ki-2.jpg

Gibt’s doch gar nicht: Porträt einer Person, automatisch erstellt bei thispersondoesnotexist.com

nvidia-ki-3.jpg

Gibt’s doch gar nicht: Katzen, automatisch erstellt bei thiscatdoesnotexist.com

Wie die Namen der beiden Algorithmen (GauGAN und StyleGAN) verraten, setzen sie auf das Prinzip der sogenannten Generative Adversarial Networks (GANs). Höchst einfach ausgedrückt, spielen hier zwei Netzwerke gegeneinander, um voneinander zu lernen. Eine anschauliche Erklärung dazu findet ihr in einem codecentric-Blogbeitrag von Tim Sabsch. Dort versucht in einem konstruierten Beispiel eine gedachte Kunstfälscherin, ein Gemälde überzeugend zu fälschen, während eine ebenso gedachte Praktikantin den Auftrag hat, gefälschte Gemälde auszusortieren.

  

KI-Spielplatz

Sowohl für die KI-Landschaften als auch für die KI-Porträts gilt: Ein nur etwas genaueres Hinsehen verrät wahrscheinlich, dass in den derzeitigen Ergebnissen nicht alles mit realen Dingen zugeht. Doch wie angeführt, handelt es sich hierbei um Entwicklungen, die sich noch im Reifeprozess befinden.

Mit derartigen Forschungen jedenfalls lässt NVIDIA seit Mitte März 2019 nun auch uns spielerisch in Kontakt kommen. Das Unternehmen hat den AI Playground geöffnet, auf dem Prototypen aus der NVIDIA-Entwicklungsabteilung zum Thema Deep Learning und KI präsentiert werden. Aktuell funktioniert davon nur das „Image Inpainting“, mit dem einzelne Elemente mit ein paar einfachen Pinselstrichen aus Bildern entfernt werden können. Nun ja – theoretisch jedenfalls, wie die folgenden vier Selbstversuche zeigen:

nvidia-ki-4.jpg

Links: Originalbild (Pixabay); rechts: durch Image Inpainting bearbeitetes Bild

nvidia-ki-5.jpg

Links: Originalbild (Pixabay); rechts: durch Image Inpainting bearbeitetes Bild

nvidia-ki-6.jpg

Links: Originalbild (Pixabay); rechts: durch Image Inpainting bearbeitetes Bild

nvidia-ki-7.jpg

Links: Originalbild (Pixabay); rechts: durch Image Inpainting bearbeitetes Bild

Daneben stehen bereits der „Artistic Style Transfer“ und die „Photorealistic Image Synthesis“ in den Startlöchern. Hierzu gibt es allerdings aktuell nur Informationen. Die Probierversionen selbst lassen noch auf sich warten. Überdies kündigte NVIDIA an, in den kommenden Monaten weitere Demos zu veröffentlichen. Hier entlang geht es zum AI Playground.

 

Euer Jens

Bildquelle Vorschau und Titel: Links, Originalbild (Pixabay); rechts, durch Image Inpainting bearbeitetes Bild

 

KI-Entwicklungen bei NVIDIA

virra

lazy lizzard

Während die Landschaftserzeugung ja schon erstaunlich gut aussieht, kann das Retusche-Tool noch gar nicht überzeugen. Der Gestalter in mir fragt sich da, ob es nun genial oder blöd wäre, wenn eine Maschine Sachen kann, die vorher dringend einen Gestalter mit Know How benötigten. Andererseits hat wohl niemand wirklich LUST Pfähle oder Zigarttenkippen aus Bildern zu entfernen. Da bliebe dann mehr Zeit für die Ideenfindung.So oder so, entlockt mir zumindest das Landschaftstool ein leicht irritiertes Staunen, dass sowas möglich ist. Ob die Landschaften dann demnächst alle stereotyp aussehen? Vielleicht bewegen wir uns gestalterisch dann auf eine Pseudovielfalt wie im Supermarkt zu, wo man die selbe Sorte Streichkäse von 10 verschiedenen Anbietern präsentiert bekommt, aber eigentlich ist alles das Selbe?Nun, die Zukunft wird es zeigen.
 
Es drängt sich mir ohnehin die Frage auf, was die Flut an Erfindungen soll, die den Menschen überflüssig machen. Da verselbstständigt sich was, was scheinbar niemand hinterfragt. Oder die Hinterfrager gehen in den ganzen Ahs und Ohs unter. Was mensch anfangen will, in einer Welt in der er sich abgeschafft ab?
 
G

Gelöschtes Mitglied 653086

Guest

Ich denke, gerade auch in einem "Porträtgenerator"u.ä., steckt auch viel Potential, um damit unschönes anzustellen...
 
Wer so lange die bahnbrechenden, weltverändernden, umwälzenden Ankündigungen von diversen Neuerungen miterleben muss weiß, dass die dann meist nach ein paar Jahren vergessen sind. Bestenfalls sind sie in ein Konvolut mit vielen anderen Techniken und Maßnahmen verwoben, so dass sie nicht ganz zum Humus für künftige Entwicklungen verdaut werden.Vor etwa 40 Jahren haben Berichte über Magnetblasenspeicher die Seiten von Technikmagazinen gefüllt. Kennt heute jemand diese damals zukunftsweisende Speichertechnologie?Dann kamen mal die Neuronalen Netzwerke, die lernen konnten und damit den Weg zur künstlichen Intelligenz weisen sollten. Selbstlernende Programme.Seit ein paar Jahren gut es AI nicht nur in Hollywood, sondern auch auf jedem PC. Sollte es wirklich mal zufällig gelingen, dass unintelligente Lebewesen intelligente Roboter erschaffen, dann hätten diese genau so wenig Ethik wie ihre Erzeuger zur Verfügung.Damit wäre dann ein tatsächlicher, irreversibler Evolutionsschritt vollzogen. Das ginge dann noch schneller als die derzeit laufende Selbstausrottung.
 
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