AW: Konstruktion Hohlkehle
Hallo Karsten,
da hast Du Dir ja was vorgenommen …
Nach meiner Erfahrung von mittlerweile einigen -zig Jährchen gibt es im Grunde nur eine sinnvolle wirklich professionelle Lösung: Die vom Maurer bzw. Stukkateur.
Alles andere was ich jemals gesehen habe, war letztlich Murks.
Da waren diverse Selbstbau-Bastelarbeiten mit Hartfaserplatten auf Holzspanten, erinnerte ein bisschen an Bootsbau, die verzogen sich innerhalb kürzester Zeit. Es gab(?) vorgefertigte Teile aus Glasfiber, die ähnlich verbaut wurden und in sich zwar formbeständig waren, wo es aber über kurz oder lang dann doch Probleme an den Stoßfugen gab, letztlich auch nicht das Gelbe vom Ei und außerdem ganz schön teuer.
Das Entscheidende ist immer eine absolut makellos plane Oberfläche auch des Bodens und der Wand, irgendwo wird bei fast jeder Aufnahme ein Streiflicht stattfinden und Dir jede Unregelmäßigkeit plastisch herausarbeiten. Das ist eine Arbeit für wirkliche Könner!
Radius für die Krümmung ist natürlich abhängig von der Gesamtdimension
und dem zur Verfügung stehenden Raum, sollte aber eher großzügig bemessen sein, so aus dem Bauch heraus mindestens 1 Meter (Radius, nicht Kreisdurchmesser!), sonst dürfte es ziemlich schwierig werden, die Bildung eines Horizonts zu vermeiden. Der Aufwand, die eigentliche Hohlkehle mit Ytong-Blöcken o. ä. zu mauern und zusammen mit Wand und Boden glatt zu verputzen, ist im Vergleich zu den Fertigteil-Lösungen eigentlich sogar deutlich weniger aufwändig. Und wenn Du irgendwann ausziehst auch mit dem Boschhammer in ein paar Stunden wieder raus.
Für die Oberfläche kommt eigentlich nur das Streichen mit entsprechend abgetönter Wandfarbe in Betracht. Irgendwelche Stoffe in derartigen Dimensionen wirst Du kaum jemals glatt hinkriegen, zumal Du eine Hohlkehle ja nicht spannen kannst und für einfach ausgerollte Stoff-, Papier- oder was-auch-immer-Bahnen brauchst Du keine Unterkonstruktion.
Für eine fest installierte unveränderliche Oberfläche ist bei Kollegen, die Portraits und Hochzeiten fotografieren, ganz normaler einfarbiger Teppichboden durchaus üblich, der dann aber vollflächig fest verklebt werden muß um wirklich glatt zu sein. Der ist dann natürlich auch entsprechend pflegeleicht.
Was Du bei der Anstreich-Variante unbedingt bedenken solltest: Bei jedem Farbwechsel oder bei Nachstreichen wegen partieller Verschmutzung musst Du immer die ganze Hohlkehle streichen, auch wenn Du im Einzelfall mal nur einen kleineren Teil nutzt. Die Stärke des jeweiligen Farbauftrags kann durchaus im mm-Bereich liegen und würde bei Teil-Ausbesserungen schon nach wenigen Malen zu sichtbaren Unebenheiten führen. Das kostet natürlich ganz schön Zeit und Material und es ist auch den Kunden nicht immer leicht zu vermitteln, wenn Du für eine relativ kleine Nutzfläche -zig Quadratmeter streichen – und das auch berechnen mußt.
Ich hoffe, der eine oder andere Gedanke bringt Dich in Deinen Überlegungen weiter und wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung Deines Vorhabens.