Am Sonntag, dem 5. Februar 2017, ist Lino Manfrotto im Alter von 80 Jahren gestorben.
Im italienischen Bassano del Grappa war er einst als Fotojournalist für zwei Zeitungen sowie als Industrie- und Werbefotograf tätig. Zur damaligen Zeit, in den 60er-Jahren, gab es zwar allerhand Zusatzausrüstung für Fotografen, doch es fehlte an wirklich praxistauglichem Zubehör wie Stativen oder Halterungen.
Manfrotto begann daher am Ende des benannten Jahrzehnts selbst, derartiges Equipment zu entwickeln. Aus der Garage heraus versorgte er zunächst vor allem Freunde mit seiner Ausrüstung, schließlich folgte der erste größere Auftrag.
1972 begegnete Manfrotto einem Herrn namens Gilberto Battocchio, der in Bassano in einem Maschinenbetrieb arbeitete. Beide taten sich zusammen und zwei Jahre darauf wurden die ersten Stative unter der Marke Manfrotto ausgeliefert.
Übriges ist Erfolgsgeschichte: In den 80er-Jahren entstanden zehn weitere Betriebsstätten und die Produkte wurden international vertrieben. 1989 wurde die Firma an die VitecGroup Inc. verkauft, die beiden Gründer blieben dabei jedoch sattelfest im Geschäft. Bis heute ist Manfrotto in aller Welt eines der dominierenden Unternehmen für Kamera- und Videozubehör.
In der Il Giornale de Vicenza, einer der Zeitungen, für die Manfrotto tätig war, wird Freund und Kollege Francesco Bernardi mit den folgenden Worten zitiert: „Era una persona estremamente corretta. Un uomo coraggioso, preciso e molto perbene“. In etwa: Manfrotto sei eine ehrliche Persönlichkeit, ein verlässlicher und zudem hochgeschätzter Mensch gewesen.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Manfrotto