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Mediengestalter die sich auf ihrem Markt auskennen.

g3n4u

Nicht mehr ganz neu hier

Hallöchen Leute,

ich habe eine Frage an die Mediengestalter hier. Ich bekomme evtl eine Umschulung finanziert und würde gern in diesen Bereich. Ich habe etwas an der Oberfläche gekratzt und festgestellt das der Markt auf den ersten Blick recht überladen ist. Daher meine Frage an die Leute hier die sich wirklich auskennen. Welche Fachrichtung im Mediengestalterbereich, gibt es, die es überhaupt noch Sinn macht um zu schulen?
Kann mir irgendwer einen Tipp geben? Bzw wie würdet ihr an solch eine Anylüse herangehen, ist ja sicher auch etwas regionsbezogenes wo man lebt (ich komme aus Hagen im übrigen)

vielen Dank schonmal an die, die antworten

MfG Paul
 

monika_g

Vektorgärtnerin

Richtig, es gibt viele hervorragend ausgebildete, junge und sehr gute Leute. Die Firmen warten also nicht unbedingt auf Dich, der ggf. ohne (bzw. sehr wenig) Vorkenntnissen, in ggf. fortgeschrittenem Alter und einer Schmalspurweiterbildung (leider ist es halt sehr oft der Fall, dass diese Weiterbildungsangebote das Papier nicht wert sind, auf dem das Zertifikat gedruckt ist) ankommt.

Wie ist denn Dein Hintergrund? Was hast Du vorher gemacht und wie kommt es, dass Du es jetzt nicht mehr machst? Oft hat das ja mit (Berufs)erkrankungen zu tun, dass sich jemand umorientiert. Und leider sind es allzuoft psychische Erkrankungen, stressbedingt o.ä. Da ist übrigens das Umfeld des Mediengestalters sicher nicht geeignet, zur Gesundung beizutragen.
 

cjs

VariousDesign

Hi Paul,
alle (!) Fachrichtungen der Mediengestaltung sind überladen. Du musst dich vom Rest abgrenzen und deinen möglichen Arbeitgebern zeigen was du drauf hast. Ansonsten ist es ziemlich schwer Fuß zu fassen. Ich würde mittlerweile auf jeden Fall in Richtung Digital gehen, da der Bereich im Gegensatz zu Print stetig wächst.
Zusätzlich muss man zwingend sehr Technik affin und kreativ sein. Man muss sich auch neben der Umschulung/Ausbildung in der Freizeit mit medialen Themen, Programmen, Techniken und Gestaltungsarbeiten auseinandersetzen. Und das gilt auch wenn du fertig mit der Umschulung bist. In dem Beruf gibt es kein "ich bin fertig und weiß alles". Du wirst immerzu weiterlernen müssen um auf dem neusten Stand zu sein.
Sorry dass ich hier so deutlich werde, aber es gibt einfach so viele schwarze Schafe in diesem Bereich.
 

g3n4u

Nicht mehr ganz neu hier

Danke erstmal für die Antworten "Sorry dass ich hier so deutlich werde, aber es gibt einfach so viele schwarze Schafe in diesem Bereich."
Nein absolut in Ordnung, deshalb stelle ich die Fragen hier da ich von euch direkte und konkrete Feedbacks gewohnt bin. Gut das mit dem "sich absetzen" kann ich natürlich jetzt nicht schon sagen, das wäre an meinem Standpunkt zimlich frech... Ich kann sagen das ich an der Werbung und Gestaltung an sich Interesse habe und mich gut in Menschen herein versetzen kann (wie wirkt was ect) und ich befasse mich in der Freizeit auch schon damit. Interessant ist Monikas Antwort. Also ich mach jetzt keinen Seelenstriptease draus aber ja ich gebe zu mein Umschulungsplan hat auch einen psychischen Hintergrund (ich bin jetzt kein Verrückter oder so )
Stress ist nicht unüberwindbar für mich, wäre aber die nächste Zeit definitiv ein großer Risikofaktor. Gibts da mehr die diese Aussage von Monika grundsätzlich unterstützen?
 
N

neudenk

Guest

Gehst Du danach, was heute an spannenden Berufsbildern nicht überladen ist, wird sich das Angebot recht schnell auf ganz wenige Bereiche beschränken. Ist in meinen Augen nicht der einzige und nicht der wichtigste Gesichtspunkt.
Bekommst Du eine Umschulung, solltest Du das auf jeden Fall durchziehen. Dabei solltest Du Dich nicht alleine auf das verlassen, was man Dir dort in der Umschulung bietet, sondern in eigener Initiative selber zusätzlich lernen. Dabei kann Dir so ein Forum ie hier sicher viel an Unterstützung bieten.
Der Bereich Mediengestalter ist sehr breit aufgestellt. Bist Du bereit, nebei der reinen Pinselquälerei auch Gebiete wie Datenbanken und grundsätzliche Grafikprogrammierung mit einzubeziehen, kannst Du - Talent vorausgesetzt - auch in diesem Bereich Deinen Platz finden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg zu Deinen Plänen.
 

monika_g

Vektorgärtnerin

In dieser Branche passiert praktisch nichts ohne Zeitdruck und nach Dir kommt keiner mehr zum Weitergeben des Drucks. Dazu kommt: falls Du im eher kreativen Bereich tätig wirst, kann Kritik schonmal an die persönliche Substanz gehen.

Wenn Stress ein Problem für Dich werden kann, dann ist es keine gute Wahl.

Nach einer Umschulung würde ich allerdings nicht damit rechnen, dass Du sofort in wirklich kreative Gebiete vorstoßen wirst. Da wirst Du (wenn überhaupt) das Rädchen im Getriebe sein, das die Dinge abarbeitet, die sich irgendwer anders ausgedacht hat.

Wenn Du Deine Kreativität ausleben willst, betreib es als Hobby.
 

SistaX

hin und wieder mal da

Mit dem Stress kannst du mal schon so ziemlich sicher sein. Man steht oft unter Termindruck, hinzu kommen Arbeitgeber und Kunden, die komplett anderer Meinung sind...
Daneben trägst du unter Umständen Verantwortung für Aufträge, die rein finanziell gesehen schon mal eine Firma zum Fall bringen können, wenn was schief läuft.
Solltest du vor haben dich evtl selbständig zu machen musst du sehr sicher in dem sein, was du anbietest und ausserdem noch ein Gespür für Wirtschaft, Marketing und Vertrieb haben.

Daneben musst du vermutlich damit leben, dass deine Leistung alles andere als angemessen bezahlt wird....

Letztendlich ist deine Entscheidung. Natürlich kannst du mit so einer Ausbildung als Quereinsteiger auch anderswo unterkommen. So etwas kann man vorher nicht sagen.

Wenn du etwas nicht ganz so stressiges machen willst, aber trotzdem einen Hang zu Grafik und Design hast, kannst du gut in kleineren Firmen deren eigene Gestaltungsaufgaben machen. So etwas bietet sich aber vermutlich nur an, wenn man auch in anderen Bereichen gut eingesetzt werden kann, z.B. Büroorganisation, Marketing, Vertrieb.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

........... Gibts da mehr die diese Aussage von Monika grundsätzlich unterstützen?
Ja, das bestätige ich uneingeschränkt.

........
Der Bereich Mediengestalter ist sehr breit aufgestellt. Bist Du bereit, nebei der reinen Pinselquälerei auch Gebiete wie Datenbanken und grundsätzliche Grafikprogrammierung mit einzubeziehen, kannst Du - Talent vorausgesetzt - auch in diesem Bereich Deinen Platz finden.
,,,,,,,,
Angenommen die Begriffe Fortbildung bzw, Umschulung werden nicht verwechselt., empfehle ich im Vorfeld Dich über das breite Berufsbild eingehend zu informieren. Das kann hilfreich sein um den Schulungsträger sorgfältig auszusuchen und zu vergleichen.
Es gibt Vollzeitschulungen (mehrere Monate) und Fernschulungen (berufsbegleitend, mehrjährig) die genehmigungsfähig sind soweit sie ein Zertifikat des Bundesausbildungsmysteriums oder auch der IHK haben.

Ich wünsche erstmal viel Erfolg.
 

cjs

VariousDesign

Den Stressfaktor kann ich ebenfalls bejahen. Wie schon gesagt wurde gibt es in dem Job grundsätzlich Deadlines die es zu halten gilt. Das kann schon mal an die Substanz gehen.
Den Punkt "wenig Kohle" kann ich nicht zu 100% unterstützen - es kommt schon sehr stark darauf an wo du arbeitest (auch in welchem Bundesland).
 

FlashZange

Nicht mehr ganz neu hier

Ich habe eine 2-jährige Umschulung zum Mediengestalter Digital und Print, Gestaltung und Technik gemacht, arbeite jetzt in einer kleinen Werbeagentur. Fazit:
- 80% der Ausbildungsinhalte sind für die Tonne, ich habe einfach autodidaktisch nebenher gelernt.
- wenig Kohle: ja. Bin aber auch Berufsanfänger.
- Stress: überraschenderweise wenig, trotz allem was man so hört. Obwohl Stress-Resistenz nicht meine Stärke ist und ich selbst Umschulung aus psychischen Gründen gemacht habe!
Und: Leistungsdruck ist da. Wenn ich nicht gut wäre, hätte ich keinen Job. So einfach.
- kreative Freiheit: durchaus. Wir sind eben klein, da muss ich alles können und alles machen von Geschäftsausstattung bis CMS. Und glaubt nicht, dass ich dann alles und nichts richtig kann...
Ach ja: Spaß hab ich auch noch ;)

Du musst nur die richtige Nische für dich finden. Und wenn du eine Umschulung bezahlt bekommst, fang schon währenddessen damit an, dich in Fachbereiche einzulesen.

PS: ich habe direkt nach der Umschulung meine Stelle gefunden, ist aber vermutlich stark von der Region und dem Alter abhängig.
 
... Ich kann sagen das ich an der Werbung und Gestaltung an sich Interesse habe ...

Ich möchte nichts verallgemeinern oder pauschalieren, denn Werbung ist nicht gleich Werbung! Ich persönlich habe immer versucht, etwas Positives zu schaffen, was anderen hilft und sie nicht verars... Ich habe ein großes Problem mit vielen Dingen, die in der Produktwerbung und im TV gezeigt werden. Das ich damit nicht ganz allein bin, kann man aus dieser Statistik ersehen "Vertrauen Sie den folgenden Berufsgruppen?", da stehen Werbefachleute an drittletzter Stelle. Was ich nicht bezweifeln will ist, dass es auch anders geht und die Arbeit selbst sehr interessant sein kann.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1470/umfrage/vertrauen-in-verschiedene-berufsgruppen/
 
Zuletzt bearbeitet:

dagdavincy

Aktives Mitglied

[QUOTE="FlashZange, post: 2433735, member: 256893...................
- 80% der Ausbildungsinhalte sind für die Tonne, ich habe einfach autodidaktisch nebenher gelernt.
.....................[/QUOTE]

Ausbildungsinhalte für anerkannte Berufe sind festgelegt und die Dozenten müssen genau das vermitteln. Hinzu kommt, daß nur das geprüft werden kann was Lehrinhalt war.
So flexibel wie einzelne Branchen sein müssen wird eine Ausbildungsverordnung nie sein können. Was eine gute Ausbildung leisten kann ist allerdings ein gutes Grundwissen und Fertigkeiten, um für die Zukunft im Beruf bestehen zu können. Das ist nicht mehr und nicht weniger als ein "Werkzeugkasten". Daß eigenständige Fortbilden ist in kreativen Berufen immer schon selbstverständlich.

Manch einer erkennt den Wert dieser Grundkenntnisse erst nach Jahren, wenn er mal den Betrieb wechselt.
 

g3n4u

Nicht mehr ganz neu hier

Danke nochmal an die zahlreichen und ehrlichen Antworten, das reicht mir eigentlich schon. Klar gibts hier auch unterschiedliche Meinung, wie immer und überall. Aber ich denke ich gehe das Risiko nicht ein und werde das als Hobby nebenbei und autodidaktisch selbst lernen, gute Hilfe habe ich bei euch ja :hand:
 

silverfast

Noch nicht viel geschrieben

der beruf erfordert hingabe und den absoluten willen, formate zu sprengen und lernen, lernen lernen über das verlangte hinaus. ich kenne einige sogenannte mediendesigner die zwischen telefonnummern ein leerzeichen setzen nach dem motto der kunde siehts nicht (was zum teil auch stimmt, aber . . .) denk doch auch mal in richtung medienwirt. als mediendesigner bist du die wenigste zeit wirklich kreativ am arbeiten, meisten ist es abarbeiten
 

MPchelle

Nicht mehr ganz neu hier

Also ich habe sehr lange gebraucht, bis ich in die Medienbranche reingekommen bin. Die Fachrichtung Gestaltung und Technik und Konzeption und Visualisierung ist einfach am besten, da die beiden Fachrichtungen viel mit dem Beruf zu tun haben, dagegen Beratung und Planung ein einfacher Bürojob ist. Bin mom. noch in der Lehre (Fachrichtung Gestaltung und Technik) und ich bin hauptsächlich damit beschäftigt Fyler, ect. zu gestalten. Es kommt denk ich auch auf die Firma drauf an.
 
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