Antworten auf deine Fragen:
Neues Thema erstellen

Megapixel und deren Einfluss aufs Rauschverhalten

D

Desmont88

Guest

Hallo Leute.

Ich kann mich dunkel erinnern irgendwo mal gelesen zu haben dass die Aufläsung des Fotos (Megapixel) eine Auswirkung auf das Rauschverhalten der Kamera haben kann...

Wie seht ihr das? Und was wäre die "ideale" oder "beste" Auflösung bzw. das beste Format (3:2 oder 16:9) für Photos einer Taufe in der Kirche?

Lg Christopher
 

Fotografie

pwfoto

Moin!

Hallo, das kommt auch auf die Größe des Chips an. 20 MP in einer DSLR rauschen auch bei höherer ISO Einstellung weniger, als z.B. eine Kompakte. Bei einer Taufe würde ich, sofern verfügbar, mit einer DSLR im RAW Modus fotografieren. ISO 1600 (je nach Rauschverhalten) und kein Blitz.
 

DoctorG

Aktives Mitglied

Ja und nein.
Erstmal ja: als einfache Faustregel gilt, dass ein hoher Pixelpitch (großer Abstand von Pixelmitte zu Pixelmitte) bei ansonsten gleichen Einstellungen weniger Rauschen mit sich bringt. Ein Fingerhut sammelt auch weniger Regentropfen als ein Eimer. Damit man sowohl viele Pixel wie auch einen hohes Pixelpitch haben kann, muss der Sensor groß sein.
Das ist auch einer der Haupt-Gründe, warum 18 MPixel bei einer Bridge-Kamera oder Digicam etwas ganz Anderes sind als bei einer DSLR: Die DSLR hat mit den APS-C-Sensoren (gute Briefmarke) bzw. dem etwa doppelt so großen Kleinbildformat-Sensor einen einen recht großen Pixelpitch. Wenn man einen etwa Tick-Tack-Drops-großen Sensor in ebenso viele Segmente teilt, hat man eben lauter kleine Fingerhütchen, die kaum Licht abkriegen. Damit bekommt man aus so einem Mini-Sensor nur noch auf 2 Wegen ein brauchbares Bild:
  • man nutzt das Gerät nur da, wo ausreichend Licht ist - reine Schönwettergeräte (Sonne, draußen, sonst nix - schon gar keine Taufe in einem Gebäude), hier von Fall zu Fall beschränkt brauchbar
  • man erhöht die Empfindlichkeit der Sensorzellen - und damit aber eben auch den Messfehler (Zellen senden dann auch schon autonom/ so als wäre Licht aufgefangen worden oder springen anstatt bei Licht auch schon durch die Anregung der Nachbarzellen an). Das ist ähnlich wie bei der Lautstärke an der HiFi-Anlage: dreht man die laut genug, hört man eben auch schon Signale (Rauschen), sogar wenn gar kein Player läuft
Jetzt der Nein-Teil: bei digitaler Signalverarbeitung spielt die Software (Firmware, nicht Photoshop o.ä.) eine recht große Rolle. Neben der Hardware (und dem Pixelpitch) spielt natürlich auch das Verfahren eine Rolle mit der die Sensordaten ausgelesen werden. Hier darf man sich auch bei großer Hardwarebauform etwa nicht beliebig ungeschickt anstellen. Dann kann man auch gerne mal schlechter aussehen als ein Mitbewerber mit schwächerer Hardware.
Sony hat hier in den letzten Jahren aus den bekannten und oben genannten Bauformen trotz verkleinertem Pixelpitch durch Verbesserung der Signalverarbeitung also mehr MPixel rausgeholt, ohne dass das Rauschen bemerkenswert zugenommen hat. Die Nikon D800 wie auch die Sony A7R nutzen z.B. einen Sony-Sensor mit 36 MPixel, der aktuell in Tests als sehr rauscharm bewertet wird. Dasselbe ist Sony auch im APS-C-Bereich mit 24 MPixel Auflösung gelungen.

Wäre alleine der Pixelpitch für das Rauschen maßgeblich, dann müssten die zehn Jahre alten Pitch-Riesen (im Vergleich zu heute) traumhaft rauscharme Bilder machen. Ist aber so auch nicht. Meine Sony RX 100 mit 20 MPixel macht bei allen ISO-Stufen rauschärmere Bilder als meine alte Panasonic GH1 mit etwa doppelt so großem Sensor und lediglich 12 MPixel. Auch meine Canon EOS 600D mit einem knapp viermal so großen Sensor und annähernd ähnlicher Auflösung macht hingegen keineswegs 4-fach rauschärmere Bilder sondern allenfalls marginal rauschärmere - im Videobereich bei Low-Light ist sogar die Sony rauschärmer (bzw.: das Rauschen stört weniger - ist feiner verrechnet).

Das möge mal reichen.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Das "Rauschen" besteht nicht nur aus einer Art sondern ist eine Mischung aus verschiedenen Rauschanteilen, die unterschiedliche Ursachen haben! Mittlerweile wird auch auf Sensorebene bereits einiges an elektronischer Aufbereitung geleistet, was dann entsprechend das Rohdatenformat beeinflußt. Des weiteren werden unterschiedliche Kennlinien seitens der Hersteller verwendet (A/D Wandlung), so daß ein 1:1 Vergleich zwischen verschiedenen Kameratypen nicht ganz so einfach ist, wie man meinen könnte. Und ein weiterer Umstand, der das Rauschverhalten maßgeblich beeinflussen kann, ist die Farbtemperatur des Lichts und der Weißabgleich in der Kamera. Entscheidend ist, wie hoch die tatsächliche Verstärkung der einzelnen Farbkanäle am Ende ausfällt (das kann weit über dem eingestellten ISO Wert sein) und welche Farbkanäle von einer erhöhten Verstärkung betroffen sind. So kann man, um mal ein Beispiel zu nennen, ein heftiges Bildrauschen bei hohen ISO Werten durchaus positiv beeinflussen, in dem man darauf verzichtet, einen "perfekten" Weißabgleich zu erzwingen. Je nach Farbtemperatur kann man auch mittels bestimmter Farbfilter vor der Linse das Licht quasi nivellieren und somit einen extremen Weißabgleich per Software vermeiden. Wie gesagt, nur ein Beispiel ...

Ist ein umfangreiches Thema, das hier vermutlich bestenfalls angerissen werden kann. ;)

3:2, 16:9 ... was soll denn mit den Aufnahmen später gemacht werden? Ich würde das Format wählen, das mir das meiste Bildmaterial liefert. Beschneiden geht später immer noch, umgekehrt wird es schon deutlich schwieriger ... ;)


LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

macher

Nicht mehr ganz neu hier

...Ich kann mich dunkel erinnern irgendwo mal gelesen zu haben dass die Aufläsung des Fotos (Megapixel) eine Auswirkung auf das Rauschverhalten der Kamera haben kann...

Wie seht ihr das? Und was wäre die "ideale" oder "beste" Auflösung bzw. das beste Format (3:2 oder 16:9) für Photos einer Taufe in der Kirche?
...

Nun, ich tippe mal, Du willst nicht extra eine neue Kamera kaufen, sondern die Auflösung an einer Vorhandenen ein- bzw. umstellen. In diesem Fall denke ich, dass dies keinen Einfluß auf das Rauschverhalten haben wird.

Was das Format betrifft, so bietet sich 16:9 für Bildschirmbetrachtung bzw. Diashow am TV gerät an, 3:2 oder auch 5:7 ist eher ein Format für "normale" Fotos, wobei sicherlich viele Labore auch Abzüge in 16:9 bieten.
Es ist jedoch zu beachten, dass der Sensor ein Format X hat. Weicht man von diesem ab, werden einfach nur Teilbereiche des Sensors nicht genutzt, um das gewünschte Seitenverhältniss zu erreichen.
 
D

Desmont88

Guest

Wow... das ist ja einiges an Information....Danke dafür.
ich habe in verschiedenen Rezessionen zu meiner Kamera auch gelesen dass sie eben aufgrund der hohen Auflösung (20,3 MP) für dunklere "Settings" nicht so geeignet sein soll wie Kameras mit geringerer Auflösung. Daraus ergibt sich auch meine Frage...

Das mit dem Weißabgleich habe ich in Lightroom bereits beim "rumspielen" bemerkt... dachte mir dabei aber nicht wirklich etwas.. jetzt versteh ich das auch. *g*

Ich muss an dieser Stelle wirklich mal sagen dass dieses Forum wirklich spitzenmäßig ist. So schnelle und umfangreiche Antworten bekommt man selten! Danke dafür.

Zur weiteren Verwendung der Fotos:
ich denke die gewisse werden sicher gedruckt werden (wenn gut genug *g*).
 

kdww

Aktives Mitglied

Da die Kamera ja einen APS Sensor hat, bist du mit dem Rauschen schon mal nicht so schlecht wei bei einer Kompaktknipse.
Raw Verarbeitung ist sinnvoll. Mein Tip, mache Fotos in entsprechender Helligkeitsumgebung, schaue dir das Rauschen insbesondere in den dunklen Bereichen an und versuche das mit Ligthroom zu beseitigen. Da du zum Ausdrucken meist nur 2-3Megapixel benötigst, kann wegen der Verkleinerung des meist weniger entrauscht werden, als die Kamera das bei JPG Bearbeitung intern macht.
Dabei versuche den ISO Wert zu finden, der für dich die Grenze darstellt. Wenn du die ISO automatik deiner Cam benutzt, dann solltest du den Grenzwert darauf einstellen.

Zum Format; nutze die maximale Auflösung und das original Sensorformat. beschneiden kannst du es hinterher in LR.
 
A

annabellkiara

Guest

Es ist jedoch zu beachten, dass der Sensor ein Format X hat. Weicht man von diesem ab, werden einfach nur Teilbereiche des Sensors nicht genutzt, um das gewünschte Seitenverhältniss zu erreichen.
Die Kamera des TE hat einen APS-C-Sensor und ein Seitenverhältnis von 3:2. Also fotografiere im 3:2 Format. Und bei 20 MP ist stärkeres Rauschen meiner Ansicht nach eher gegeben als z.B. bei 10 MP bei gleicher Sensorgröße. Einige Tests bemerken dies bei seiner NX 1100, vorallem bei dunklerem Umfeld.
 

kdww

Aktives Mitglied

[QUOTE="annabellkiara, post: 2359332, member: 461154"Und bei 20 MP ist stärkeres Rauschen meiner Ansicht nach eher gegeben als z.B. bei 10 MP bei gleicher Sensorgröße.[/QUOTE]
Pauschal ist das nicht richtig!
Das gilt dann, wenn die Sensoren einen vergleichbaren Entwicklungsstand haben.
Ich bin von einer 7 Jahre alten 400D mit 10MP auf eine 70D mit 20MP umgestiegen, da liegen Welten dazwischen.
Bei der 400D liegt der maximale ISO Wert bei 1600. Bis Iso 800 konnte man mit dem Rauschen leben.
Die ISO 1600 waren der Notnagel, wenns nicht anders ging, dieser Puinkt ist bei der 70D mit 20MP bei ISO 6400 erreicht.
Das ist meine persönliche Ansicht, es gibt sicherlich hier eine Menge Leute die diesen hohen ISO an der 70 D für nicht brauchbar halten, aber hier ging es mir um den Vergleich beider Kameras
 
D

Desmont88

Guest

ích werds heute mal ausprobieren und eventuell hier mal 2 Fotos reinstellen.. mal sehen.
Danke für eure Antworten!
 
D

Desmont88

Guest

Sooo ich habe nun den Versuch gemacht....
Bitte seid gnädig zu mir.. hab nur schnell mal geknipst und in erster Linie gehts ja nur um den unterschied im rauschen (sofern vorhanden *g*)

Versuchsaufbau:
Modell: Unser Hund Hogar
Location: Wohnzimmer vor der tapezierten Wand - links neben dem Hund weiße bis beige Couch.
Licht: Normale Engergiesparlampen bzw. Led in "warm weiß"

Entfernung auf beiden Fotos ist die Selbe. Blende: 3,5 ISO 400 Belichtungszeit: 1/60 Brennweite: 20mm
Der Unterschied liegt "nur" in der Auflösung. Eines ist mit 10.2 und das andere mit 20.3MP geknipst.
Ich habe bewusst die beiden JPEG´s genommen da im RAW Format meiner Kamera immer mit voller Auflösung geknipst wird. (dachte zuerst sie hat die letzten beiden bilder nicht gespeichert *g*)

In erster Linie gehts ja nicht um den Hund an sich sondern eher nur um die dunklen Bereiche und deren Rauschverhalten.
Bin gespannt ob ihr da einen Unterschied entdecken könnt.

Danke für eure Hilfe!

Achja... beides wurde im 3:2 Format aufgenommen.

Hier die Bilder:
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Also man sagt zwar, daß durch ein Verkleinern des Bildes (nichts anderes ist das ja, was entweder schon in der Kamera oder später am Rechner passiert) auch das Bildrauschen reduziert werde. In gewisser Weise stimmt das ja auch, denn wenn durch den Verkleinerungsalgorithmus die Bildpixel interpoliert werden, dann passiert das gleiche mit den Rauschmustern. Es wird reduziert, und damit auch die Stärke des Rauschens. Aber beides wird eben gleichermaßen reduziert, so daß mir im Endeffekt die ganze Sache eine Nullnummer zu sein scheint. Außerdem sollte man nicht vergessen, daß man mit der reduzierten Bildauflösung auch auf viele Details verzichtet. Macht doch irgendwie keinen Sinn, die hohe Auflösung der Kamera auf diese Weise wieder zunichte zu machen ...

Das Bild mit der vollen Auflösung scheint mir eindeutig das bessere zu sein. Dominierend ist das Chromarauschen, aber das läßt sich rel. einfach elimieren. Beim Luminanzrauschen ist die hohe Auflösung durchaus ein Vorteil, denn das Rauschmuster ist ebenfalls sehr fein aufgelöst und tritt daher auch nicht so dominant in den Vorgerdrund. Es reicht daher m.M.n. völlig aus, mit moderaten Werten das Luminanzrauschen zurückzunehmen.

Mein Tipp:
Probier doch mal DXO auf das RAW Bild anzuwenden (Testversion ist erhältlich), und wähle die Option "Prime" für diese Art von Bildern, wo viele Dunkelanteile bei hohen ISO Werten aufgenommen wurden. Das Tool kann nicht zaubern, das nicht, aber die Wirkung ist enorm ... :)


LG
Frank
 
D

Desmont88

Guest

Danke. ich denke auch das ich bei der vollen Auflösung bleiben werde...
Das Programm ist cool.. für mich ein bisschen zu umfangreich aber ich denke ich werde die 31 Tage mal ein wenig damit rumspielen.. Danke
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
Antworten auf deine Fragen:
Neues Thema erstellen

Willkommen auf PSD-Tutorials.de

In unseren Foren vernetzt du dich mit anderen Personen, um dich rund um die Themen Fotografie, Grafik, Gestaltung, Bildbearbeitung und 3D auszutauschen. Außerdem schalten wir für dich regelmäßig kostenlose Inhalte frei. Liebe Grüße senden dir die PSD-Gründer Stefan und Matthias Petri aus Waren an der Müritz. Hier erfährst du mehr über uns.

Stefan und Matthias Petri von PSD-Tutorials.de

Nächster neuer Gratisinhalt

03
Stunden
:
:
25
Minuten
:
:
19
Sekunden

Flatrate für Tutorials, Assets, Vorlagen

Zurzeit aktive Besucher

Statistik des Forums

Themen
118.611
Beiträge
1.538.342
Mitglieder
67.524
Neuestes Mitglied
BSKGA
Oben