Mit Kritik umgehen

Leider können das nicht alle. Das sieht man in allen Lebenslagen. Ob es hier im Forum in den Wip-Threads ist, oder auf der Arbeit. Es ist nicht für jeden leicht, mit Kritik umzugehen.

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Manche beginnen, sich zu rechtfertigen, manche fangen an, zu ignorieren oder den Kritikern böse zu sein. Manche verkriechen sich oder versinken in Traurigkeit. Jeder reagiert anders. Weshalb es oft nicht leicht ist, der Kritisierende zu sein. Viele verlangen dann auch keine Hilfe mehr, was aber auch nicht sinnvoll ist, da auf die Weise kein Lerneffekt entstehen kann.

Doch so einfach es auch ist, hier im Forum Kritik aus dem Weg zu gehen. Im Berufsalltag funktioniert das nicht. Es gibt immer Kunden, die motzen, auch wenn alles ordentlich abgesprochen ist. Manche Kunden suchen sogar nach Gründen, weniger oder gar überhaupt nicht zahlen zu müssen. Ich denke, jeder hat so etwas schon einmal erlebt. Und es ist wirklich ärgerlich, wenn man Zeit und Mühe in eine Arbeit gesteckt hat und dann die Worte hört "Das bezahle ich nicht!".

Darum hat t3n.de einen tollen Artikel geschrieben, wie man mit solcher Kritik umgehen sollte:

» Wenn der Kunde ausrastet: So gehst du mit Kritik um

Erzählt mal aus dem Nähkästchen. Wann wurdet ihr das letzte Mal kritisiert und wie geht ihr persönlich mit Kritik um? Ich bin gespannt auf eure vielen verschiedenen Ansichten!

Eure Jenny

 

[gimbild]

Kritik ist zuerst einmal grundsätzlich etwas positives! Das man damit schlecht umgehen kann liegt oft daran, dass man nicht richtig liest, was der andere geschrieben hat, oder nicht richtig hinhört. Es scheint auch ein Standardproblem geworden zu sein anzunehmen, das der Kritisierende einem schaden möchte und sowieso Unrecht hat, sprich destruktive Kritik..., also schnell verteidigen, zum Angriff übergehen. Fair diskutieren Kompromisse suchen, gemeinsam Lösungen erarbeiten fällt zu oft einfach aus.

 

[Dineria]

Kommt natürlich auch auf die Kritik an... Verbesserungsvorschläge sind gern gesehen - mit einem "find ich kacke" kann ich auch nichts anfangen! Schlimmstenfalls vermiest mir das alles...

 

[gimbild]

Was ist die Alternative dazu, keine weitere Kommunikation oder Schleimerei?

 

[berndschwartz]

Würde euch gerne mal einladen, zwei oder drei Tage bei mir im Kundenservice eines bekannten hochwertigen/-preisigen Print- und Laborbetriebes zu sitzen, Mitarbeiteranzahl hier ist seeehr übersichtlich, so dass der Anrufer sehr gute Chancen hat, den vorherigen Berater nochmals am Apparat zu haben...da gibts kein Ausweichen... Man wird sehr stressfest und man bekommt die absolute Festigkeit für "Wechselduschen" - von einem zum nächsten Telefonat wechselt man hier vom "lovely Customer Carer" zum "Oberarschloch..."Wie gut dass ich nur noch wenige Jahre vom Ende meines offiziellen Arbeitslebens entfernt bin, somit erzeugt jeder Verbalausfall meines Anrufers ein breites Lächeln nach dem anderen...wobei die darin enthaltene Kritik - sofern berechtigt - natürlich ernstgenommen, beachtet und schnellstmöglich bearbeitet wird...das ist mein Job und dafür habe ich vertraglich unterschrieben...

 

[Ruppi-Struppi]

Nun ja, leider ist es in der heutigen Zeit aber oft so, das tatsächlich ein "find ich kacke" kommt. Und das kann tatsächlich ziemlich viel vermiesen. Konstruktive Kritik ist nun einmal nicht "find ich scheiße", "find ich kacke" oder auch "schmeiß am besten die Kamera weg, das raffst du sowieso nicht!", "bist du behindert oder was?!" - sondern konstruktive Kritik fordert den Gegenüber auf, konkrete Gründe zu nennen. Das ist eben ein bisschen schwerer als nur "find ich voll geil" oder "find ich scheiße" und hat auch mit Schleimerei nichts zu tun. Es ist schlichtweg das man dem anderen so viel Respekt für seine Mühe zollt, das man seinen eigenen Eindruck darüber eben nicht mit einer billigen Phrase abdrischt, wie es heute leider eben üblich ist. Zu lernen das, was man gut oder nicht gut findet, in Worte zu fassen, hat also letztlich auch etwas damit zu tun, wie man anderen Menschen gegenüber Werte lebt. Klingt zwar irgendwie ein bisschen antiquiert in der heutigen Zeit, ist aber tatsächlich gar nicht mal so verkehrt. Denn ein "find ich kacke" kann ganz schnell zu einem Bumerang werden - und dann ist das Geschrei groß, wie unverschämt das doch ist. Da wir alle aber Menschen sind und auch nicht alle perfekt sind, kann das durchaus mal rausrutschen - aber dann sollte man auch so fair sein, Schadensregulierung zu betreiben. Da ich schon ein etwas älteres Semester mit einem Haufen Lebenserfahrung bin, gibt es in meinem Leben ein paar Sprüche, wo ich immer wieder feststelle, wie gut sie in wenigen Worten eigentlich das Wichtigste im Miteinander aussagen. Insbesondere für negative Kritik fallen mir zwei ein: "Wenn du mit einem Finger auf jemanden zeigst, denke immer daran, das du im gleichen Moment mit drei Fingern auf dich zeigst!" (na, wer probiert es jetzt aus, weil er denkt "3 Finger? Aber da sind doch 4 übrig!" ;-) ). Der zweite lautet: "Was Susi über Lisa sagt, sagt mehr über Susi aus als über Lisa...".

 

[gimbild]

In einer Kritik kann Anerkennung und zugleich Neid stecken, deswegen muss sie nicht automatisch konstruktiv oder destruktiv sein. Du kannst allen vertrauen oder jedem misstrauen, du kannst auf eine Kritik freundlich reagieren oder abweisend sein. In der Regel wirst du nie ganz sicher sein können, wie die Kritik gemeint war und ob du richtig darauf reagiert hast.