AW: Oftmals zu viel Belichtung ?
Zum Histogramm bliebe noch zu sagen, dass es lediglich das jpg samt den von der Kamera angewandten Settings bezüglich Schärfe, Kontrast usw, anzeigt. Das gilt auch für den Fall, dass im RAW Format aufgezeichnet wird! Tatsache ist aber, dass das RAW deutlich mehr Headroom hat (mehr Spielraum bezüglich der Belichtung), als ein jpg. Das bedeutet, dass man bei der Arbeit mit dem RAW Format davon ausgehen kann, dass eine Histogrammkurve, die am rechten Rand anschlägt und eine Anzeige, die eine Überbelichtung anzeigt (meist blinkender Bereich im Bild, wenn aktiviert) noch keine Überbelichtung bedeuten, wohlgemerkt das RAW betreffend, nicht das jpg! Das kann gut und gern eine ganze Blendenstufe (+/-) an Potential sein. Das richtig auszureizen braucht Übung und Erfahrung, kann dann aber gezielt verwendet werden. Das ist auch in sofern wichtig, weil die meisten Tonwerte, die aufgezeichnet werden können, sich in den Lichtern befinden. Dabei geht es weniger um die vielen Tonwerte in diesem Bereich, sondern um die dadurch in den Schatten zusätzlich aufgezeichneten Tonwerte. Je optimaler ich den Sensor am Maximum belichte, desto mehr Tonwertstufen erhalte ich zu den dunklen Tonwerten hin. Und darum geht es, wenn man versucht, optimal zu belichten. ETTR (Expose to the right, ugs.: zum rechten Histogrammrand hin belichten) und UniWB (ein spezieller Weißabgleich, der alle Farbmultiplikatoren der Kamera auf 1 gesetzt) seien an dieser Stelle nur kurz erwähnt, denn damit läßt sich das Histogramm von der Anzeige her näher an die reale Sensorbelichtung anpassen, aber das ist ein weiteres Thema...
VG
Frank