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Pantone-Farben im Prozess - C versus U

Hallo zusammen,
ich habe gerade ein Farbthema mit einem Kunden, und es geht dabei um Print-Sachen - Kärtchen, Flyer und so Sachen. Wir drucken im CMYK-Prozess. Natürlich nehmen wir da eine Referenz, in diesem Fall Pantone-Prozessfarben. Der Umgang mit Pantone-Farben ist mir durchaus vertraut, die Unterschiede zwischen Prozess- und Sonderfarben sowie zwischen C (coated, gestrichenes Papier) und U (uncoated, ungestrichenes Papier) ebenfalls.
Nun kommt die Preisfrage:
Man sollte doch meinen, dass Pantone versucht, mit einer bestimmten Farbnummer (z.B. 7698) unter den verschiedenen Bedingungen so dicht wie möglich an der Referenz zu bleiben. Das führt mich zu der Vermutung, dass die Prozessfarben CP und UP im Prinzip sehr dicht beieinander liegen sollten - bis auf einige kleinere Anpassungen. Nun sieht’s für unsere Beispielfarbe aber so aus:
Pantone 7698 CP:
C 65 - M 9 - Y 0 - K 53
Pantone 7698 UP:
C 76 - M 42 - Y 28 - K 0
Beides jeweils auf Seite 108 der und Pantone-Color-Bridge-Fächer zu bewundern.
Woher kommen diese großen Unterschiede? Eine Unterfarbenreduktion scheint es von den Beträgen her nicht zu sein. Wäre auch nicht zu erklären, denn dann sollte es doch für beide Prozesse gelten.
Klärt mich ein Print/Pantone/Farb-Fachmensch auf? Danke.
 

tomrayt

CS-Junkie

Hallo Rodemund, eins mal vorweg: Eine Pantone-Farbe lässt sich mit CMYK nur annähernd drucken. Pantonefarben haben ihre eigenen Grund-Mischfarben(Z.B. Pantone Cyan, Pantone Red, Reflex-Blue etc...).
Um Dir die großen Unterschiede zu erläutern: Das kommt vom Strich des Papiers. Du hast das ja schon richtig erkannt mit coated(gestrichen) und uncoated(ungestrichen). Nimm mal ein 80g Offset und leg es neben ein 115g glanzgestrichenes Papier. Schon hier müsste Dir der Farbunterschied der beiden Papiersorten auffallen. Hier gilt auch folgendes zu beachten:
Ungestrichenes Papier trocknet die Farbe durch in erster Linie "wegschlagen", das bedeutet das Papier saugt die Farbe auf und "verbindet" Papier mit Farbe was somit auch schon zur Folge hat daß die Farbe anders wirkt. Gestrichenes Papier hat keine "offenen Poren", es wurde mit Füllmaterial aufgefüllt welches die Oberfläche glätten. Hier trocknet die Farbe hauptsächlich"oxidativ", das heißt durch Aufnahme von Sauerstoff. Somit bleiben die Original-Pigmente relativ Farbgetreu erhalten da sie ja nicht ins Papier einziehen und sich somit mit der Farbe des Papiers verbinden können. Darin liegt nun auch der Unterschied der beiden relativ großen Unterschiede der Mischungen was die Farbwerte angeht.
Hoffe ich konnte Dir das verständlich erklären;-)

Guter Tip am Rande: Biete Deinen Kunden lieber erst mal "nur" den HKS-Fächer an. Erstens kann man diese relativ gut in 4C immitieren und zweitens sind sie günstiger als Pantone Farben:daumenhoch
 
Hoffe ich konnte Dir das verständlich erklären;-)
Ja, danke erstmal, hat geklappt.
Guter Tip am Rande: Biete Deinen Kunden lieber erst mal "nur" den HKS-Fächer an. Erstens kann man diese relativ gut in 4C immitieren und zweitens sind sie günstiger als Pantone Farben:daumenhoch
Hier kann ich dir nur soweit folgen, als HKS das einfachere Farbsystem ist und daher die Differenz zwischen den einzelnen Farben größer ist. HKS-Farben sind allerdings per se Sonderfarben (bis auf HKS Process), und daher sollten sie genau so gut oder schlecht in CMYK nachzubauen sein wie Pantone-Farben - oder seh’ ich das falsch?
 

tomrayt

CS-Junkie

Na ja, HKS ist halt der Standard. Natürlich gibt es in HKS nicht die Farbnuancen wie in Pantone. Daher sind sie ja "Standard". Daß HKS Sonderfarben sind, ja,nein. In der Druckbranche nennen wir diese Schmuckfarben.
HKS-Farben sind allerdings auf jeden Fall leichter nachzubauen in CMYK als Pantone. Zum ersten, wie oben schon beschrieben, bestehen Pantone aus ihren eigenen Grundfarben, zum Zweiten beinhalten Pantone-Farben oft Lasur-Weiß, eben um diese Nuancen zu ermöglichen. Du kannst das in gewissem Masse natürlich in CMYK "simulieren"(durch rastern), aber eine Schmuckfarbe oder Pantone-Farbe lebt ja auch hauptsächliche von ihrer Dichte.
 
A

annabellkiara

Guest

Wir drucken im CMYK-Prozess. Natürlich nehmen wir da eine Referenz, in diesem Fall Pantone-Prozessfarben.
Warum Du beim 4c-Druck ein Sonder- bzw. Schmuckfarbenmodell zugrunde legst, erschließt sich mir nicht. Wenn Du mit einem Offsetdrucker zusammen arbeitest, wird dieser zumindest ein genormtes Farbwertebuch haben, welches Du dir dann auch zulegen solltest.

Damit sind die im entsprechenden Druckverfahren theoretisch erreichbaren Farben festzulegen. HKS- und Pantone sind für Sonderfarben resp. für eine 5. Farbe, oder auch Metallfarben gedacht.

Anna
 

norre

nicht ganz neu

Damit sind die im entsprechenden Druckverfahren theoretisch erreichbaren Farben festzulegen. HKS- und Pantone sind für Sonderfarben resp. für eine 5. Farbe, oder auch Metallfarben gedacht.
Hallo,
von Pantone gibt es aber auch einen 4C Fächer, dieser hat allerdings nicht mit den Sonderfarben zu tun, vielleicht liegt darin dass Missverständnis ??????
 
A

annabellkiara

Guest

@norre,
rodemund wird sich sicher noch genauer erklären.
Aber, es macht keinen Sinn, mit Sonderfarben zu operieren, wenn ich die Skalenfarbe benennen kann. Es sei denn, er druckt zur Skala noch eine echte 5. Farbe dazu - also mit einem zusätzlichen Druckwerk. Meiner Meinung nach lohnt dies nur noch bei Gold, Silber oder noch exotischeren "Farben".

Anna
 

tomrayt

CS-Junkie

Es ging dem TE eigentlich nur darum woher die Unterschiede von coated zu uncoated kommen. Denke das hab ich verständlich erklärt. Was den Druckprozess in 4C oder Schmuckfarben angeht kommt es im Endeffekt auf den Kunden an.
 
A

annabellkiara

Guest

Was den Druckprozess in 4C oder Schmuckfarben angeht kommt es im Endeffekt auf den Kunden an.
Dein Kunde möchte ich nicht sein. Ein Kunde hat Anspruch auf Beratung und wenn es sein muß auch auf ein knallhartes "NEIN". (Du willst doch deinem Geldgeber nicht einreden, ein vierfarbiges Bild mit Pantone Schmuckfarbe aufzubauen)?

Anna:ironie:
 

tomrayt

CS-Junkie

@anna: Sorry, das kam wohl falsch rüber. Nein, natürlich nicht. Was ich meinte war, wenn ein Kunde eine Hausfarbe hat und diese partou nicht in nem 4C-Farbdruck sondern als reine Schmuckfarbe haben möchte dann soll, darf, kann er das auch haben. Kommt wie gesagt auf den Kunden drauf an. Verständlich auch für Dich??? ;)
 
Warum Du beim 4c-Druck ein Sonder- bzw. Schmuckfarbenmodell zugrunde legst, erschließt sich mir nicht.
Mache ich auch nicht:
... Pantone-Color-Bridge-Fächer zu bewundern.
Aber, es macht keinen Sinn, mit Sonderfarben zu operieren, wenn ich die Skalenfarbe benennen kann.
Und genau darum geht’s. Ob ich die Skalenfarbe dann "Pantone 7698 CP" nenne oder "C 65 - M 9 - Y 0 - K 53", ist unwesentlich, genau wie die Frage, ob auf der linken Seite der Prozessfarbe noch eine Sonder- oder Schmuckfarbe angegeben ist.
Dein Kunde möchte ich nicht sein.
Ich schon. Ist schon alles recht transparent, was tomrayt sagt. Danke nachmal.
Meine Frage ist geklärt. Meinetwegen kann das Thema geschlossen werden.
 
Für einen Prospekt haben wir auch schonmal zweimal Skalenschwarz gedruckt - so konnte der Drucker bei den Bildern den Farbauftrag/Zuwachs geneu steuern und bei den tiefschwarzen Flächen und Texten ordentlich Farbe geben, damit diese schön schwarz wurden.
 
Du bist kein Fachmann [...]?
Das müssen andere beurteilen. Was ich sicher sagen kann, ist, dass ich wirklich gerne lerne.
[...]oder interpretiere ich diese Antwort etwa falsch?
Das weiß ich nicht.
Solange "Pantone 7698 CP" (eine Prozessfarbe) über die Prozessfarben "C 65 - M 9 - Y 0 - K 53" definiert ist, macht das für meine bescheidene Verwendung in der Tat im Moment keinen Unterschied. Ich bin mir außerdem nicht ganz sicher, ob du verstanden hast, worauf ich hinaus wollte. tomrayt hat’s verstanden und umfassend beantwortet.
Ich weiß auch dein Bemühen zu schätzen, mir Zweck und Nutzen der Sonder- oder Schmuckfarben schonend nahezubringen, diese Zusammenhänge sind mir aber bereits bekannt. Vielen Dank.
Damit ist meine Beteiligung an diesem Thema beendet. Vielen Dank für alle Beiträge.
 
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