AW: Philosophiert ihr gerne?
@
grafik_avd
Genau wie ich hast du deine Aussage, warum man sich nicht an Zitaten festbeißen sollte mit dem Prinzip Oxymoron untermauert und deine Argumentation an Aussagen profunder Kenner "aufgereiht"
Ich stimme dir zu - "genau" das wollte ich damit sagen.
Manchmal ist es beinahe das Schwerste, eine Entscheidung zu fällen.
Dann kommt schon die Sache mit dem Mut, diese wie auch immer geartete und dimensionierte Entscheidung auch vor anderen zu vertreten, sie überhaupt zu äußern - erst dann kann ja der ganze Diskurs, die Kommunikation, etc. anfangen.
Aber das ist es ja: habe ich überhaupt einen Standpunkt, wenn ich mich "nur" mit Zitaten bewege?
Zum Glück eine rhetorische Frage :lol: (Gut dass ich diese Figur dann auch mal bemühe
)
Mein Eindruck ist sehr häufig der, dass manche Philosophie mit "Philosophieren" verwechseln.
Wobei letzteres eigentlich nur der Euphemismus für "Geschwafel" ist.
Allerdings rührt diese Verwechslung sicher nicht zuletzt von dem Geltungsdrang und der Selbstdarstellerei einiger medial präsenterer Zeitgenossen, die die Philosophie zu einem elitären Diskutierwettbewerb werden ließen.
Philosophieren um des Philosophierens Willen.
Man bemüht sich, möglichst nicht zur (auch euphemistisch, es so auszudrücken) "bildungsfernen Schicht" zu gehören.
Philosophie als gesellschaftlicher Trend, als Mode, als Soziolekt, im weiteren Sinne.
Das hat etwas von Rap, wenn zwei sich in einem "Battle" gegenseitig "dissen" - halt im konservativeren Rahmen
Dabei stellt doch gerade der in den letzten Jahren immer engere Kontakt zwischen Naturwissenschaften und Philosophie (siehe Astrophysik, Hirnforschung, etc.) ein so spannendes Feld dar, welches weit ab von uns scheinbar nicht berührenden Feldern existiert - im weitesten Sinne ist es sogar für uns erfahrbar, gerade wenn man an die Hirnforschung denkt.
Sicher, dabei werden immer wieder auch Ethik und moralische Fragen berührt - das ist ja auch nicht schlimm... Schlimm wird das nur, wenn man beides vermischt und aus Denkgesetzen zusammen mit Moral eine übermächtige Ideologie wird, die ihrerseits versucht, ein Gesellschaftssystem zu etablieren, welches sich dann wieder Menschen, auch wenn sie anders denken, Untertan machen könnte.
Letztlich ist der Philosoph vielleicht auf der Suche nach Wahrheit (nicht mal nach
der Wahrheit) - aber es heißt ja so schön "der Weg ist das Ziel" - und Wahrheit ist kein Standpunkt, sondern wenn überhaupt doch eher ein Edelstein mit vielen Facetten...
Lieber Gruß