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Problem mit Steadycam mit Veste und Doppelarm

Wellenbrecher1963

Aktives Mitglied

Hallo Leute,
ich bin kurz vor'm Durchdrehen. Auch keine Ahnung, ob mein Thema hier rein passt.
Also, der regionale Fernsehsender, mein Mitarbeiter und ich haben für ein FlyCam 5500 mit Veste und Doppelarm zusammen gelegt und ich bin der Leidtragende, der das System anwenden soll.

Eigentlich klappt der Umgang ganz gut, wenn ich ohne Bildschirm und nur mit Gewichten und einer Kamera arbeite. Habe auch immer die Kamera und Zubehör gewogen und dann durch 2 geteilt und noch etwas abgezogen und das Ergebnis durch das Gewicht ersetzt.

Funktioniert, aber, sobald ich eine größere Konstruktion (z.B. Rig) und den Zusatzmonitor auf die Flycam schraube und ausbalanziere, ist es in dieser eingestellten Sichtrichtung absolut stabil.

Drehe ich das Flycam nur um 90 Grad nach links oder rechts, bricht die Konstruktion aus. Drehe ich das ganze nicht 90 sondern 180 Grad rum, kippt der ganze Scheiß sonst wo hin, aber bleibt nicht stabil.

Was mich daran aber irre macht, die Tatsache dass es in einer Richtung stabil aber um 180 Grad vertikal gedreht (also keine Rolle !!!) aus den Latschen kippt. Egal ob auf dem Ausrichtstativ oder auf dem Doppelarm.

An was könnte das liegen? Hat jemand schon in dieser Richtung Erfahrungen gemacht? Wäre schön, wenn ich auch nur Ansatzweise das Problem angehen könnte. Aber momentan weiß ich nicht, wo es hängt.

Die Konstruktion ist für 12 Pfund ausgelegt, was etwa 8Kg sein dürfte. Unsere Kamera ist 2,3 Kg und das Rig mit Kamera fast 4 Kg.

Danke für jeden Tipp oder Hinweis.
Euer Sylvio
 

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

12 Pfund sind ca. 5,4 Kilo, das zum einen. Ich kann leider nichts hilfreiches zu dem Problem sagen. Aber laut diversen Film undVideoforen z.B. slashcam handelt es sich hierbei um ein häufiges Problem des Systems. Was aber auf Grund der Ausführung nicht verwundert, da ein solches System eigentlich wesentlich mehr kostet. Eine ordentliche Steadycam ist nicht einfach und die Operators zählen auch zu den "Besserbezahlten" bei den Kameramännern.

Eventuell kannst du was erreichen, wenn du eine andere Kameraplatte installierst, um das Rig besser zu tarieren.
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Also der Preis wäre mal interessant, weil das hört sich nicht nach einer echten Steadycam an, sondern ein billiger Nachbau mit ein paar ausgleichgewichten. Eine echte Steadycam hätte eine Kardansche Aufhängung.
 

Hachim

Nicht mehr ganz neu hier

Funktioniert, aber, sobald ich eine größere Konstruktion (z.B. Rig) und den Zusatzmonitor auf die Flycam schraube und ausbalanziere, ist es in dieser eingestellten Sichtrichtung absolut stabil.

Ich habe gerade ein Verständnisproblem, was ist Rig, und wo schraubst Du den Monitor hin? Unten an den Fuß mit den Gegengewichten, oder oben mit auf die Cam?
 

Wellenbrecher1963

Aktives Mitglied

Also, erstmal am Preis liegt es definitiv nicht. Ich hatte mich vor kurzem mit einem Mitarbeiter vom MCA (mdr-Fernsehen) unterhalten, als die eine Aufzeichnung im Nachbarort gemacht haben. Er war aber auch etwas ratlos.Auch er hat manchmal diese Probleme, weiß aber auch nicht, woran es liegt.

@Hachim: ein RIG ist eine Konstriktion auf Rohren, an denen eine Kameraplatte, Licht, Funksender usw. befestigt werden. Dass Du das nicht gewußt hast.... ist fast schon Algemeinbildung ... :D :)

Den Monitor habe ich über das mitgelieferte Kugelgelenk am Fuß neben den Gewichten befestigt. Gegenüber habe ich den Monitorakku auf der mitgelieferten Akkuplatte montiert. Der Monitor ragt 45Grad nach oben/außen und der Akku 45Grad nach unten/außen, so wie das auf den meisten Tutorials zu sehen ist.

Der Gimpel hat eine Kardanaufhängung (warum sollte er die nicht haben..???). Er ist über 3 Kugellager gesichert. Eins für vertikal, eins für horizontal und eins für die Drehung der Achse / Mittelstange. Die gsamte Konstruktion läßt sich auf der Mittelstande hin und herschieben, um das Pendeln der 3 Sekunden einzustellen. Aber dafür ist auch noch die untere Stange geeignet, die sich fast 40cm ausziehen läßt.

Set besteht aus Doppelarm, Backing Dock, Stativ, Tragetasche, Veste, Schwebestativ, 8 Pakete mit Gewichten und mehrere zusätzliche Gewichtscheiben, 3 verschiedene Impusschlüssel mit Griff, Montageplatte, Wechselplatte mit langer Schiene, Akkuplatte, Monitorkugelkopf und viel Kleinkram

Und billig war der ganze Rotz definitiv nicht. Also kein Billigsatz oder Nachbau. In Deutschland auch gekauft.

Beste Grüße
Sylvio
 

Hachim

Nicht mehr ganz neu hier

@Hachim: ein RIG ist eine Konstriktion auf Rohren, an denen eine Kameraplatte, Licht, Funksender usw. befestigt werden. Dass Du das nicht gewußt hast.... ist fast schon Algemeinbildung ... :D :)

Ich gehe mal davon aus, dass das mit der Allgemeinbildung ironisch gemeint war :) Prinzipiell weiss ich zwar, was an als Rig bezeichnet, aber mir war nicht ganz klar, was Du da alles auf die Aufnahmeplatte schraubst … bei mir ist da nur die Kamera mit einem Schnellwechseladapter drauf, sonst nichts. Richtmikro ist an der Kamera. Ich habe hier allerdings keine Flycam, sondern eine Steadydrive.

Ich bin mir nur immer noch nicht ganz sicher, ob ich das jetzt richtig verstanden habe. Das ganze System ist stabil, solange Du nur die Kamera aufgesetzt hast. Wenn Du aber alles komplett drauf hast (oben Kamera und co., unten Monitor), dann passiert was? Horizontal eben ausgerichtet und quasi auf 0Grad geraderaus ist alles ok, aber bei einer Drehung um 90Grad zu den Seiten kippt alles? Egal, ob auf dem Arm oder auf dem Stativ?
Wenn das Ganze auf dem Statik hängt, ist die Stange dann eigentlich im Lot? Mal mit der Wasserwage geprüft, ob da schon irgend etwas nicht lotrecht ist?
 

Wellenbrecher1963

Aktives Mitglied

ne, ne Hachim. Der Witz ist der: ich baue alles drauf und richte es komplett aus. Also nicht nur die Kamera, sondern auch das Zubehör. Alles in Waage! Jetzt drehe ich die Mittelstange nach links oder rechts und da wird es instabil.
 
So wie ich dich verstanden habe, hast du Problem mit der "dynamischen Balance" die bei rotierenden Systemen ins Spiel kommt. Zum Thema speziell lies dir das mal durch, etliche Links drin, ist allerdings aus einem englischsprachigen Forum, Rig Setup Technics und vom Hersteller der original Steadicams Tiffen das .* Hab mich eine Zeitlang mit dem Thema beschäftigt, das oben verlinkte Forum ist eine sprudelnde Informationsquelle, die etwas versiegt ist, seit es von etlichen Herstellern Rigs zu Preisen unterhalb des Mittelklassewagensektors gibt.

Gruss Micha

*verdammt viel Mathematik, fang einfach erst auf Seite 12 an. ;-) Seh grade, im PDF ist hinten auch ein Bild vom Erfinder himself Mr. Garrett Brown drin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wellenbrecher1963

Aktives Mitglied

Die Links haben mir weiter geholfen. Man muss sich den Aufbau in Form eines Lastendiagramms vorstellen. Wenn auf der einen Seite eine Last nach unten hängt, muss sie auf der anderen Seite nach oben gehen. Bildliches Beispiel - Monitor geht nach oben und das Gegengewicht - sprich Akku - geht nach unten....

Das gleiche trifft auf die Kamera zu. Wenn man das ganze Schwebestativ von der Seite ansieht und einen Kreis drum malt (bildlich gesprochen), müssen alle Lasten innerhalb des Kreises liegen und optimaler weise auf dem Kreisstrich....

Ich habe Wochen gebraucht, bis ich eine einigermaßen stabile Konstruktion aufgebaut hatte.
 

Wellenbrecher1963

Aktives Mitglied

Nachtrag: bei mir hat das Versetzen des Akkus (gegenüber des Monitors) geholfen, dass die Konstruktion beim Drehen nicht mehr pendelt. Aber selbst bei dieser Einstellung muss man Millimeter für Millimeter vorgehen und nicht die Nerven verlieren.
 
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